Aus Klinik ausgebrochen
Pastorin war zwei Stunden Geisel eines psychisch Kranken
Sondershausen. Im nordthüringischen Sondershausen nahm am Dienstag ein psychisch kranker Mann eine Pastorin als Geisel. Die Geistliche konnte nach zwei Stunden fliehen.
Der 22-Jährige erschien laut Polizei am Dienstag kurz vor 17 Uhr im Pfarramt der Trinitatisgemeinde und sagte, er brauche jemanden zum Reden braucht. Nachdem sich beide gemeinsam in das Amtszimmer der Pastorin begeben hatten, schilderte der Mann, dass er ein Obdach benötigt. Als die Geistliche zum Telefon griff, rastete der junge Mann aus. Mit einem Messer bedrohte er die Pastorin und zwang sie, Vorhänge und Jalousien zu schließen. Über einen Zeitraum von zwei Stunden hielt der Mann die Pastorin in ihrer Küche gefangen, bedrängte sie und zwang sie mehrfach, völlig sinnlose Dinge zu tun. So musste die Frau gegen ihren Willen trinken und Heizung sowie Kühlschrank abstellen.
In einem günstigen Augenblick gelang es der Pastorin, aus der Wohnung zu fliehen und Zuflucht in der Kirche zu finden. Dort traf sie auf den Bürgermeister der Stadt, der sofort in die Wohnung eilte, sich um den Täter kümmerte und ihn bis zum Eintreffen der Polizei in ein Gespräch verwickelte und ihn beschäftige.
Der 22-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Wie sich herausstellte, war er aus einer psychiatrischen Klinik geflohen. Noch am Abend wurde er dorthin wieder zurückgebracht.
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