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Schnellcheck zum Stadtempfang in Göttingen: Wenn Stichworte verteilt werden

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Jahresempfang der Stadt Göttingen in der Lokhalle: Gemeinsam präsentierten sich (von links) Stadträtin Anja Krause (Kultur, Soziales und Gesundheit), Oberbürgermeisterin Petra Broistedt, Stadbaurat Fritjof Look (Planen, Bauen und Umwelt) und Stadträtin Maria Schmidt (Personal, Schule und Jugend).
Jahresempfang der Stadt Göttingen in der Lokhalle: Gemeinsam präsentierten sich (von links) Stadträtin Anja Krause (Kultur, Soziales und Gesundheit), Oberbürgermeisterin Petra Broistedt, Stadtbaurat Fritjof Look (Planen, Bauen und Umwelt) und Stadträtin Maria Schmidt (Personal, Schule und Jugend). © Hubert Jelinek

Ein neues Format wird beim Jahresempfang der Stadt Göttingen in der Lokhalle ausprobiert. Die Dezernenten und die Oberbürgermeisterin stehen gemeinsam auf der Bühne.

Göttingen – Hunderte Gäste waren beim Jahresempfang der Stadt Göttingen in der Lokhalle dabei. Oberbürgermeisterin Petra Broistedt begrüßte die meisten Besucher per Handschlag – ein Schnellcheck der Veranstaltung.

Wer war alles bei dem Empfang dabei?

Viele der Gäste engagieren sich ehrenamtlich in der Stadt Göttingen – zum Beispiel bei den Freiwilligen Feuerwehren, bei Vereinen oder in der Kommunalpolitik. Oberbürgermeisterin Broistedt nahm sich Zeit für Gespräche und für gemeinsame Fotos zur Erinnerung.

Wie war die Stimmung bei dem Empfang?

Entspannt. Für Begleitung mit brasilianischen Rhythmen sorgte die Gruppe Sambatida aus Göttingen, die seit 29 Jahren existiert – inzwischen unter dem Dach des SC Hainberg. Bei den Auftritten sprang der Funke über. Schade nur, dass die Bestuhlung nicht zum Mittanzen einlud.

Wie waren die Reden beim Empfang?

Klassische Reden gab es diesmal nicht. Stattdessen wurde ein neues Format ausprobiert: Die Dezernenten und die Oberbürgermeisterin standen gemeinsam auf der Bühne – und gaben sich gegenseitig Stichworte für ihre Statements. Motto: „Wir sind ein richtig gutes Team“, so Broistedt. Nachteil: Kritische Nachfragen waren nicht möglich. Dadurch musste niemand seine Komfortzone verlassen.

Was sagte Maria Schmidt, Stadträtin und Dezernentin für Personal, Schule und Jugend?

Schmidt machte deutlich, dass es weiterhin einen Mangel an Betreuungsplätzen für Mädchen und Junge gibt. „Wir wollen allen Kindern einen guten Start in das Leben geben“, so Schmidt. Ein Problem sei allerdings, entsprechendes Personal zu finden. Deshalb mache die Stadt beispielsweise in Berufsschulen Werbung. Außerdem wurde inzwischen das Bewerbungsverfahren optimiert. Schon einen Tag nach der Bewerbung für eine Stelle in Krippen und Kindergärten soll ein Praktikum und eine Woche später die Einstellung möglich sein.

Wie äußerte sich Frithjof Look, Stadtbaurat und Dezernent für Planen, Bauen und Umwelt?

Stadtbaurat Look lobte die Mitarbeiter seines Dezernates: „Wir arbeiten klar und stringent wichtige Projekte auf.“ Schulen und Kitas seien dabei der Schwerpunkt. Projekte wie das Junge Theater (Otfried-Müller-Haus), das Deutsche Theater und das Städtische Museum schaue man sich „nochmal an“, denn die „Ressourcen“ sind knapp.

Gibt es innovative Vorhaben?

Ja, dabei verwies Stadtbaurat Look unter anderem auf das künftige Baugebiet „Lange Rekesweg“ im Stadtteil Grone. Dort soll es verschiedene Wohnformen geben. Und: Die Autos sollen in einem zentralen Bereich abgestellt werden, um unnötigen Fahrzeugverkehr zu vermeiden. Außerdem binde man bei vielen Verfahren und Projekten gezielt die Bürger mit ein. Ein Beispiel sei die zukünftige Gestaltung der Bereiche für Kinder im Cheltenhampark. Im öffentlichen Nahverkehr soll zudem die Taktverdichtung angepackt werden.

Heizten den Besucher kräftig ein: Die Gruppe Sambatida aus Göttingen besteht seit 29 Jahren – inzwischen unter dem Dach des SC Hainberg.
Heizten den Besucher kräftig ein: Die Gruppe Sambatida aus Göttingen besteht seit 29 Jahren – inzwischen unter dem Dach des SC Hainberg. © Hubert Jelinek

Wie hat sich Anja Krause, Stadträtin und Dezernentin für Kultur, Soziales und Gesundheit positioniert?

Sie machte deutlich, dass die Stadt weiterhin neuen Wohnraum benötigt, insbesondere im „bezahlbaren Segment“. Gleichzeitig machte sie auf zahlreiche kulturelle Höhepunkte in den kommenden Monaten aufmerksam. Während der Pandemie sei zudem deutlich geworden, welche besondere Bedeutung die Arbeit des Gesundheitsamtes habe.

Christian Schmetz, Erster Stadt und Dezernent für Finanzen, Ordnung und Feuerwehr, musste krankheitsbedingt absagen. Was berichtete die Oberbürgermeisterin aus seinem Ressort?

Inzwischen werden die Ausgaben beim Thema Klimaschutz durch das Klimabudget transparent gemacht. Allein dafür wendet die Stadt in diesem Jahr etwa 26 Millionen Euro auf. Weiterhin wird die Uni-Stadt sich weiterhin mit dem Thema Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befassen müssen. Etwa 50 von 100 Verdachtspunkten in der Weststadt müssen noch untersucht werden. Aktuell gibt es zwei Punkte, bei denen weitere Blindgänger vermutet werden. Es wird davon ausgegangen, dass es weitere Bombenentschärfungsaktionen geben wird, Bislang wurden an drei Wochenenden elf Bomben entschärft.

Steht schon der nächste Termin für den Stadtempfang 2024 fest?

Ja, er findet am 26. Januar kommenden Jahres in der dann eröffneten und sanierten Stadthalle statt. Im Oktober beginnt in dem Gebäudekomplex übrigens das „Soft-Opening“. Dabei werden die verschiedenen Veranstaltungsformate im Echtbetrieb getestet. (Bernd Schlegel)

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