Man arbeite sich langsam in Richtung Norden vor, heißt es weiter. Aber die Reinigungsarbeiten würden auch durch die schlechte Witterung extrem erschwert.
Am Dienstagvormittag (10.01.2023) gab es in einer Krisensitzung zwischen den Autobahnbetreibern und der Autobahnpolizei Göttingen offenbar Überlegungen, die Fahrbahn auf dem kompletten 60-Kilometer-Teilstück abzufräsen und zu erneuern. Diese Arbeiten würden sicherlich zu einer wochenlangen Sperrung der Autobahn in Richtung Süden führen. Dazu gab der Pressesprecher auf Anfrage allerdings keine Stellungnahme ab.
Vielmehr werde nach seinen Worten weiterhin versucht, mit mehr als einem Dutzend Spezialfahrzeugen unter Hochdruck mit heißem Wasser die Substanz aufzulösen und abzusaugen. Ziel sei es nach wie vor, so schnell wie möglich Teilabschnitte der A 7 wieder für den Verkehr freigeben zu können.
Wann das möglich ist, ist laut Amrhein allerdings noch völlig offen. Nach der Wiederfreigabe von Teilabschnitten werden diese aber vorerst auf Tempo 80 begrenzt, betont Amrhein.
Erste Hinweise auf Verursacher
Bei der Autobahnpolizei Göttingen sind einige Hinweise zum möglichen Verursacher der Fahrbahnverschmutzung eingegangen, die geprüft und abgearbeitet werden. Aufgrund der Aussagen verdichten sich die Hinweise auf einen Sattelzug mit einem sehr hellen Tankauflieger mit seitlichem gelben Aufdruck als möglichen Verursacher, so eine Polizeisprecherin am Dienstagabend. Derweil versucht die Göttinger Polizei weiter mit Hochdruck, den Verursacher der massiven Autobahn-Verschmutzung zu ermitteln. Um Hinweise bittet die Polizei unter Telefon 05 51/491 65 15.
„Bitte umfahren Sie den Bereich weiträumig, auch auf den Ausweichstrecken staut es sich“, hieß es am Dienstag (10.01.2023) in den Verkehrsnachrichten im Radio zu der Sperrung der A 7 von Northeim-Nord bis nach Lutterberg in Fahrtrichtung Süden über 60 Kilometer. Am Montag (09.01.2023) war noch von 50 Kilometern verschmutzter Fahrbahn die Rede gewesen.
Dass es zu massiven Verkehrsbehinderungen im Altkreis kam und kommen wird, bestätigte am Mittag auch die Polizei in Hann. Münden. Die Bundesstraße 3 aus Richtung Dransfeld kommend über Scheden und Volkmarshausen war total überlastet. Auch auf der B 496 von Hann. Münden nach Lutterberg reihte sich Auto an Lastwagen an Lastwagen an Auto. Fahrer, die diesen Weg einschlugen, mussten sich auf lange Wartezeiten gefasst machen. Ortskundige versuchten oftmals, weniger bekannte Wege zu nutzen.
In Hann. Münden war besonders die Neue Weserbrücke und die Veckerhägerhäger Straße von Staus betroffen. Sowie die B 80 aus Richtung Witzenhausen und Hedemünden kommend. Dort wurden beispielsweise am Mittag fünf Kilometer Stau zwischen Hedemünden und Hann. Münden gemeldet. Auch an der Feuerteichkreuzung im Stadtgebiet kam es zu verlängerten Wartezeiten.
Um die Verkehrsbehinderungen in Dransfeld abzumildern, teilte Bürgermeister Jan-Thomas Geyer mit, dass man sich für ein halbseitiges Parkverbot an der B 3 (Lange Straße) im Stadtgebiet von Dransfeld entschieden habe. Hintergrund sei dabei die Reduzierung von Verkehrsstaus aufgrund des Begegnungsverkehrs.
Das war auch am Dienstagmorgen zu beobachten. Lastwagen umfuhren langsam geparkte Fahrzeuge und blockierten so auch die Gegenfahrbahn. Um das Verbot deutlich zu machen, werde entsprechende Beschilderung angebracht. Laut Geyer soll das Parkverbot so lange gelten, wie auch die A 7 gesperrt ist.
Auf den Bundesstraßen rund um Hann. Münden kam es gestern zu massiven Staus und stockendem Verkehr. Am Nachmittag meldete die Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen auf der B 3 zwischen Dransfeld und Neumünden vier Kilometer Stau, auf der B 496 zwischen der Pionierbrücke in Münden und der Auffahrt zur A 7 bei Lutterberg fünf Kilometer stockenden Verkehr und auf der B 80 zwischen Hedemünden und der B 3 in Münden fünf Kilometer Stau.
Bereits am Montag zeichnete sich ab, dass der Verkehr im Altkreis Münden aufgrund der Sperrung die Städte Hann. Münden und Dransfeld stark belastet. Die Polizei sprach am Montag von Behinderungen im Verkehr, die aber langsam abfließen.
Auch viele Mündener trieb das Thema um. In Sozialen Netzwerk gingen zahlreiche Fragen zum Zustand der Strecken und um Staus und Verzögerungen ein.
„Ich denke darüber nach, ob ich heute noch einkaufen Fahren“, berichtet ein Mündener, der anonym bleiben wollte. Sein Weg hätte nämlich die B 80 im Bereich des Edeka-Marktes gekreuzt, eine der Stellen, an denen sich der Verkehr in der Dreiflüssestadt staute.
Laut der Polizei muss die Fahrbahn der Autobahn aufwendig gereinigt werden. „Es kommen aktuell weiterhin Spezialfahrzeuge zum Einsatz, die heißes Wasser unter Hochdruck anwenden, um den paraffinähnlichen Stoff von der Fahrbahn zu lösen“, berichtet Polizeisprecherin Jasmin Kaatz am Dienstagnachmittag. Solange die Reinigungsarbeiten dauern, empfiehlt die Polizei und die Autobahn GmbH des Bundes, dem Fernverkehr aus Richtung Norden kommend das Gebiet Northeim, Göttingen und Hann. Münden weiträumig zu umfahren. Empfohlen werde:
Ab Hannover die A 2 in Richtung Dortmund nutzen, dann ab dem Kreuz Bielefeld auf die A 33 in Richtung Paderborn wechseln. Am Kreuz Wünnenberg-Haaren auf die A 44 in Richtung Kassel wechseln und schließlich am Dreieck Kassel-Süd zurück auf die A 7 fahren. Die Autobahn GmbH, die die Autobahnen in Deutschland verwaltet, rät allen Verkehrsteilnehmern, für ihre Fahrten mehr Zeit einzuplanen. (Kathrin Plikat/Jens Döll/Ekkehard Maaß)
Vor Kurzem führte ein brennender Lkw zu einer Vollsperrung der A7 im Bereich Hann. Münden.
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