Über 100 Gärtner kommen: Gastwerke werden Großbaustelle
Escherode. Escherode ist Ende Juli das Ziel von über 100 Garten- und Landschaftsbauern. Sie kommen, um das Gelände der Gastwerke neu zu gestalten.
Die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Gastwerke in Escherode hat Großes vor. Vom 30. Juli bis 5. August arbeiten auf dem zehn Hektar großen Gelände an der Forstamtsstraße über 100 Garten- und Landschaftsbauer, um das Areal attraktiver in gestalten.
Wege und Plätze werden neu gepflastert, asphaltierte Flächen, die noch aus der Zeit stammen, als auf dem Gelände Teile der früheren Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt angesiedelt waren, sollen verschwinden.
Außerdem erhalten die Wege Hinweisschilder, damit Besucher des Areals mit Gärtnerei und Hofladen sowie Gäste der öffentlichen Veranstaltungen sich dort besser zurechtfinden können.
Weiter, so Antje Gerdes, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, werde ein etwa 500 Quadratmeter großer und 2,50 Meter tiefer Naturteich angelegt: zum einen als Biotop, zum anderen als Regenwasserreservoir für die Bioland-Gemüsegärtnerei. Auch die Pflege des wertvollen alten Baumbestandes aus der Zeit der Forstlichen Versuchsanstalt ist Teil der Arbeiten.
Das Besondere an der Aktion im Sommer: Die Gärtner arbeiten unentgeltliche. „Wir bekommen die Facharbeit von fast fünftausend Arbeitsstunden einfach geschenkt“, sagt Gerdes. Nur das Material müssen die Gastwerke zur Verfügung stellen.

Die Gastwerke sorgen zudem für Verpflegung und Unterkunft. Auch dafür laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. So entstehen derzeit in einem alten Gewächshaus sanitäre Anlagen.
Viele der Gartenbauer werden mit Wohnmobilen anreisen, anderen übernachten in Zelten auf dem Gelände oder haben Zimmer in der Umgebung gemietet. Einige, so Gerdes, brächten sogar ihre Familie mit.
Das Projekt in Escherode ist die jährliche Solidaritätsbaustelle der Bundesarbeitsgemeinschaft selbst verwalteter Gartenbaubetriebe (BaseG). Sie unterstützt gemeinnützige Projekte.
„Wir haben uns in einem Auswahlverfahren beworben und den Zuschlag erhalten“, sagt Gerdes. Der Kontakt zur BaseG bestehe durch zwei „Gastwerker“, die seit Jahren der Arbeitsgemeinschaft angehören. Die Gruppe verbinde die Leidenschaft, kreative Gärten zu entwickeln und zu bauen, „die möglichst auch einem hohen ökologischen Anspruch gerecht werden“, so die Gastwerker auf ihrer Homepage.
Hintergrund:
Der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Gastwerke gehören nach Angaben von Antje Gerdes 25 Erwachsene und 17 Kinder an. Es gibt acht Familien. Organisiert ist die Mehrgenerationgemeinschaft als gemeinnütziger Verein. Er ist Eigentümer des Geländes und der Gebäude. Dadurch sei sichergestellt, dass der Grund und Boden der Allgemeinheit gehöre, so die Gastwerke. Auf dem Gelände gibt es unter anderem eine Gärtnerei, einen Hofladen und ein Infocafé, das jeden zweiten Samstag des Monats von 13 bis 17 geöffnet ist. Zudem bietet der Verein Veranstaltungen und Aktionstage – auch für Kinder – zu Themen rund um Umwelt und Natur an. Die Gastwerke gibt es seit 2007.
Infos: www.gastwerke.de; und 05543/302 4413 und per Mail: kontakt@gastwerke.de (ems)