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Mehr Kinder brauchen Hilfe: Bedarf an Frühförderung steigt im Raum Hann. Münden

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Von: Eike Rustemeyer

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Die Zahl der Kinder, die in Staufenberg, Dransfeld und Hann. Münden das Angebot der Frühförderung des DRK Kreisverbandes Göttingen-Northeim in Anspruch nehmen, ist gestiegen.  (Symbolbild) © Caroline Seidel/dpa

DRK Frühförderung unterstützt in Hann. Münden 50 Kinder. Der Bedarf an Frühförderung wächst auch in der Region.

Altkreis Münden – Die Zahl der Kinder, die in Staufenberg, Dransfeld und Hann. Münden das Angebot der Frühförderung des DRK Kreisverbandes Göttingen-Northeim in Anspruch nehmen, ist gestiegen. Das sagt Katja Östreicher, Koordinatorin der Frühförderung in Hann. Münden. Die Frühförderung ist ein kostenloses Hilfsangebot für Kinder mit Behinderungen sowie Kinder, die Anzeichen einer Entwicklungsstörung oder einer verzögerten Entwicklung aufweisen.

Hann. Münden: Mehr Kinder benötigen Frühförderung

„Uns fallen die Corona-Jahre auf die Füße“, sagt Östreicher. Während der Corona-Pandemie waren Kitas, mit denen die Frühförderung eng zusammenarbeitet, häufig geschlossen. So fehlte einigen Kindern die professionelle Betreuung, zudem fielen Auffälligkeiten in der Entwicklung nicht so schnell auf. Aktuell befinden sich rund 50 Kinder in der Frühförderung des DRK, die durch individuelle Betreuungsmöglichkeiten vor Ort oder zuhause gefördert werden.

„Es sind mittlerweile so viele Kinder, dass wir das Personal aufstocken mussten“, sagt Östreicher. Gegenwärtig werden die Kinder von einem fünfköpfigen Team, bestehend aus Erziehern, Heil- und Sozialpädagogen betreut. Ziel der Förderung ist laut Östreicher, „dass die Kinder am Ende so gut am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, wie möglich“. Dazu arbeitet die Frühförderung bereichsübergreifend mit Fachärzten, Pädagogen und Kindertagesstätten zusammen. Auch Eltern werden im Rahmen des Programms beraten. Einige Eltern wüssten nicht, was für eine gesunde Entwicklung ihres Kindes nötig sei, sagt Östreicher. Gerade in sozial schwächeren Familien würden Kinder häufig vor den Fernseher gesetzt und müssten ohne altersgerechtes Spielzeug auskommen.

Jedes Kind hat Anrecht auf Frühföderung

Da „jedes Kind ein Anrecht auf Fürsorge hat“, wie Östreicher sagt, versuche ihr Team, Eltern betroffener Kinder zu sensibilisieren. Einige seien skeptisch, wenn es um die Frühförderung geht, und täten sich schwer, das Angebot zu nutzen. „Das ist dann Beziehungsarbeit“, sagt Östreicher. Sie versuche dann, deutlich zu machen, dass das DRK berät und unterstützt, jedoch nicht kontrolliert oder wertet. (Eike Rustemeyer)

Der Weg in die Frühförderung

Fällt einem Erzieher, einem Kinderarzt oder den eigenen Eltern auf, dass ein Kind Auffälligkeiten in der Entwicklung aufweist, kann ein Anamnesegespräch bei der DRK-Frühförderung vereinbart werden. Bei einer einmaligen Sitzung mit einem Ergotherapeuten, einer Physiotherapeutin und einem Logopäden wird festgestellt, welche Art der Förderung nötig ist. Die variiert von Kind zu Kind und wird individuell angepasst.

Drei Kitas im Landkreis Göttingen nehmen an einem Programm zur Inklusion teil. Davon zwei im Altkreis Münden.

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