Digitale Sitzungen für Vereine in Hann. Münden eventuell möglich

Vereine können nun grundsätzlich hybride Mitgliederversammlungen einberufen. Das hat der Bundestag beschlossen. Die Vereine reagieren gemischt darauf.
Hann. Münden - Die Teilnahme und Ausübung von Mitgliedsrechten soll dann sowohl in Präsenz als auch virtuell möglich sein. Zudem sollen durch Beschluss der Mitglieder auch rein virtuelle Versammlungen einberufen werden können, heißt es vonseiten des Bundestages. Dieser Entwurf muss erst noch den Bundestag passieren, damit auch ein Datum festgelegt werden kann, wann diese Regelung in Kraft treten kann.
Bis auf Weiteres sind hybride Mitgliedsversammlung allerdings nicht gültig, sofern dies noch nicht in der Satzung aufgenommen worden ist.
In der Region stößt dies auf eine geteilte Meinung. „Wir hatten als Mündener Ruderverein (MRV) bereits überlegt, die Möglichkeit von hybriden Mitgliederversammlungen in unserer Satzung zu verankern, und begrüßen die Entscheidung daher sehr“, berichtet Thomas Kossert vom Mündener Ruderverein. Man hoffe, dass so auch Mitglieder, die nicht in Münden leben, am Vereinsleben teilhaben können.
Kritischer sind die Stimmen des Dransfelder Sport-Clubs. Digitale Versammlungen seien gut und erweiterten as Angebot, heißt es von Friedrich-Georg Rehkop. „Eine reine digitale Mitgliederversammlung können wir uns zur Zeit schwer vorstellen.“ Nicht alle Mitglieder hätten die technischen Voraussetzungen. Zudem habe das direkte Treffen eine andere Qualität, was den Austausch und das Miteinander angehe. Der Mündener Kanu-Club steht digitalen Versammlung ablehnend gegenüber. Auch dort wird darauf verwiesen, dass nicht alle Mitglieder über die Voraussetzungen verfügen. Ziel sei es aber, möglichst viele Mitglieder jeden Alters zur Teilnahme an der Jahreshauptversammlung zu motivieren, so der erste Vorsitzende Joachim Spiegler.
Tobias Thies, Pressewart des Kleinkaliber Schützenverein (KKSV) Wiershausen, hält die Möglichkeit für digitale und hybride Sitzungen für eine „gute Sache“. Er verweist auch darauf, dass so Mitglieder am Vereinsleben teilhaben können, die nicht mehr in der Nähe wohnen. Zudem biete die hybride Möglichkeit ein „Plus an Flexibilität“. Momentan werde das Angebot allerdings noch nicht von den Schützen genutzt, aber in der Zukunft könne man sich hybride Versammlungen vorstellen. (Jens Döll)