Fünf Jahre Kieferorthopädische Praxis Zahnmünden: So kam Dr. Julia Saptschak nach Hann. Münden

Im Jahr 1993 ist Julia Saptschak nach Deutschland gekommen. Sie lernte die Sprache, machte Abitur und studierte Zahnmedizin – seit fünf Jahren praktiziert sie in Münden.
Hann. Münden – Julia Saptschaks Geschichte beginnt im kasachischen Aktjubinsk. Dort wurde sie 1974 geboren und besuchte später eine zahnmedizinische Fachschule, bevor sich ihre Familie im Jahr 1993 dazu entschied, als Spätaussiedler nach Deutschland zu kommen. Seit 2018 betreibt Saptschak die Kieferorthopädische Praxis Zahnmünden in Hann. Münden, dessen fünfjähriges Bestehen die Fachärztin und ihr Team kürzlich feierten.
Als Julia Saptschak und ihre Familie nach Deutschland kamen, lebten sie zunächst in Hannover. Dort besuchte die damals 19-Jährige schon kurze Zeit später einen Sprachkurs.
Erster Job als Zahnarzthelferin
Bereits ein halbes Jahr nach ihrer Ankunft in Niedersachsens Landeshauptstadt begann sie, als Zahnarzthelferin bei einem Kieferorthopäden zu arbeiten. „Das war Stress pur“, erinnert sie sich, da sie die deutsche Sprache gerade erst in ihren Grundzügen beherrschte. Trotzdem weckte die Arbeit Saptschaks Interesse an der Kieferorthopädie.
Im Jahr 1996 bewarb sich Saptschak für ein Förderprogramm bei der Otto-Benecke-Stiftung, die Menschen aus Einwandererfamilien unter anderem beim Erreichen der Hochschulreife unterstützt.
Nach dem Absolvieren eines weiteren, tiefer gehenden Sprachkurses erhielt sie die Zusage für das Programm. Noch im gleichen Jahr begann sie im Rahmen der Förderung am Göttinger Felix-Klein-Gymnasium mit weiteren Spätaussiedlern und Geflüchteten ihr Abitur nachzuholen.
Nachdem Saptschak ihr Abiturzeugnis in den Händen hielt, fing sie im Jahr 1999 an, in Göttingen Zahnmedizin zu studieren. Es folgte der Abschluss im Jahr 2004 und anschließend die Facharztausbildung zur Kieferorthopädin, welche sie 2009 zeitgleich mit ihrer Promotion erfolgreich zu Ende brachte.
In den folgenden Jahren arbeitete die heute 48-Jährige an der Universitätsklinik in Göttingen und stieg dort 2012 zur Oberärztin auf. Mit der Zeit sei in ihr der Wunsch gewachsen, eine eigene Praxis zu eröffnen.
Auch einen konkreten Ort für ihre Behandlungsräume habe sie schon früh im Kopf gehabt: Hann. Münden. „Ich mochte die Stadt schon immer. Sie ist wunderschön und nah an meinem Wohnort Göttingen“, sagt Saptschak.
Übernahme der Praxis Dirks
Als sie dann davon hörte, dass der Mündener Kieferorthopäde Gerrit Dirks geplant hatte, in den Ruhestand zu gehen, machte sie Nägel mit Köpfen. Dirks stimmte einer Praxisübergabe zu und arbeitete sie 2017 ein halbes Jahr lang in seiner Praxis an der unteren Bahnhofstraße ein. Anschließend übernahm Saptschak seine Belegschaft und die Patienten, jedoch nicht die Behandlungsräume.
Schon in der Einarbeitungsphase ließ Saptschak an der oberen Bahnhofstraße eine neue und moderne Praxis bauen, in der sie seit 2018 als einzige Kieferorthopädin zwischen Göttingen und Kassel behandelt. Mit verschiedenen Behandlungsmethoden, wie beispielsweise dem Einsetzen von Zahnspangen, nimmt sie ästhetische oder gesundheitlich notwendige Therapien vor.
Saptschak: „Hann. Münden war die beste Entscheidung meines Lebens“
Kieferorthopädin zu werden und in Hann. Münden selbstständig zu praktizieren „war die beste Entscheidung meines Lebens“, sagt Saptschak. Kinder vier Jahre lang zu begleiten und ihnen mithilfe individueller Behandlungen zu einem ansehnlichen Lächeln zu verhelfen, sei sehr erfüllend. „Man hat eine enge Bindung zu den Patienten, sieht sie teilweise aufwachsen. Es ist einfach schön, wenn man ihnen zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen kann“, sagt Saptschak. Besonders hervorheben möchte sie die Leistung ihres Teams. Ihre 12 Mitarbeiterinnen bezeichnet sie als das „Aushängeschild“ der Praxis.

Um ihren Angestellten etwas zurückzugeben, und das fünfjährige Jubiläum angemessen zu feiern, hat sich Saptschak schon etwas überlegt: Sie lädt ihre Belegschaft dazu ein, mit ihr zusammen einen viertägigen Betriebsausflug auf Mallorca zu verbringen. Die Helferinnen überraschten sie zum Jubiläum bereits mit einer selbst gebackenen Torte.