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Gleichstellung: Hann. Münden hat „viele Powerfrauen“

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Von: Konstantin Mennecke

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Julia BytomGleichstellungsbeauftragte © Konstantin Mennecke

Gleichstellungsarbeit bleibt weiter ein wichtiges Thema im Bereich der Stadt Hann. Münden. Das berichtet Julia Bytom, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, im Gespräch mit der HNA.

Wir klären die aktuelle Situation in Fragen und Antworten.

Gibt es Probleme bei der Stadt in Sachen Gleichstellung?

Grundsätzlich, das geht aus dem Tätigkeitsbericht 2018 der Gleichstellungsbeauftragten hervor, lassen sich keine Probleme in Sachen Gleichstellung erkennen. Ohne die Kommunalen Dienste sind 195 Mitarbeiter inklusive Auszubildende bei der Stadt beschäftigt, darunter 83 Männer und 114 Frauen. Was zunächst nach einer ausgeglichenen Quote aussieht, sei aber bei näherer Betrachtung nicht so. „Männer haben aber noch immer die deutlich besser dotierten Positionen“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte. Außerdem entfallen die Stellen in Teilzeitbeschäftigung zu 100 Prozent auf Frauen. Einzelne Ausnahmen bei weiblichen Führungspositionen gebe es aber bereits und künftig sollen in der Stadtverwaltung weitere Führungspositionen durch Frauen besetzt werden. Der viel zitierte Appell „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ müsse überall, auch bei der Stadtverwaltung, gelten.

Haben Frauen und Männer aktuell grundsätzlich gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt?

Ja, meint die Gleichstellungsbeauftragte. Ganz gleich ob männlich, weiblich oder divers, in vielen Unternehmen werden aufgrund der hohen Altersstruktur in den kommenden Jahren viele Positionen, auch in Führungsverantwortung frei. Bewerber haben die Möglichkeit, aus der Vielzahl der Stellen das für sie beste Angebot auszuwählen. Gleichzeitig müssen die Unternehmen rechtzeitig erkennen, dass gute Auszubildende für die eigene Zukunftssicherung übernommen werden müssen. Frauen motiviert Bytom aber ausdrücklich, sich einzubringen. „Mehr Frauen in Führungspositionen könnten das Gesicht der Stadt verändern. Wir haben hier viele Powerfrauen.“

Was für Probleme gibt es sonst in der Region?

Ein ernstes Thema, mit dem sich die Gleichstellungsbeauftragte immer wieder beschäftigen muss, ist häusliche Gewalt. „Davon betroffen sind nicht nur Frauen, sondern auch Männer“, betont Bytom. Hier erfolgt eine enge Zusammenarbeit unter anderem mit dem Frauenhaus in Göttingen. Außerdem gebe es in Hann. Münden ein gutes Netz von Hilfseinrichtungen für jedes Alter.

Ist die Gleichstellungsbeauftragte nur für Frauen da?

Nein. Grundsätzlich, das betont Bytom, sei sie Gleichstellungsbeauftragte und damit nicht, so wie das Amt vor Jahren noch hieß, Frauenbeauftragte. Sie nimmt deshalb auf Wunsch auch an Vorstellungsgesprächen von Männern teil und ist für jedes Geschlecht jederzeit ansprechbar, beispielsweise bei Fragen, Sorgen oder Anregungen.

Reicht die Zeit für die vielfältigen Aufgaben aus?

Nicht unbedingt. Neben der Gleichstellungsarbeit im Rathaus für die Mitarbeiter und für alle Bürgerinnen und Bürger gehören auch viele Projekte, die gemeinsam mit anderen Akteuren erfolgen, zum Arbeitsumfang der Gleichstellungsbeauftragten. Der Internationale Frauentag gehört ebenso dazu wie Aktionen zum Frauenort oder Herzogin Elisabeth. „Eine nur halbe Stelle für eine wirklich aktive Gleichstellungsarbeit sorgt natürlich dafür, dass Lücken bleiben“, sagt Julia Bytom. Die ihr zur Verfügung stehende Zeit nutzt Bytom, die außerdem mit einer halben Stelle Pressesprecherin der Stadt ist, dafür, die vielen sozialen Hilfseinrichtungen vor Ort bestmöglich zu unterstützen. 

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