Außerdem sei eine sogenannte Mischungsregulierung, also ein Freischneiden von Brombeere, Birke und Himbeere erforderlich. Durch seine eigenen Mitarbeiter könne der Betrieb Stadtwald jährlich etwa 50 Hektar pflegen. Deswegen müssten für diese Arbeiten auch externe Unternehmer eingesetzt werden. Schwerpunkte der kommenden Arbeiten bildeten die Aufarbeitung von Holz mit Borkenkäferbefall und des Buchenschadholzes. Dazu kämen Verkehrssicherungen.
Der Betrieb Stadtwald versuche alle Möglichkeiten zur Beantragung von Zuwendungen für die Bereiche Wiederaufforstungen, Pflegeprämien sowie Waldschutzmaßnahmen gegen Mäuse auszuschöpfen.
Die Zuwendungen des Landes seien jedoch für eine Richtlinie gesperrt worden, sodass beantragte Wiederaufforstungsflächen bisher nicht genehmigt worden seien, die im Herbst/Winter 2022 aufgeforstet werden sollten. Leider sei eine Beantragung von Zuwendungen für die Beseitigung von Borkenkäfer- und Laubschadholz nicht möglich.
Aufgrund der warmen Witterung schwärmte laut Susanne Gohde der Kupferstecher bereits zwei Wochen früher als im Vorjahr, sodass die Aufarbeitung des Nadelholzes in diesem Jahr Priorität hatte. In der ersten Jahreshälfte war der Befall mit dem Borkenkäfer sehr gering. Die sehr warme Witterung im Sommer führte jedoch wieder zur Schwächung der Bäume, sodass bis zum 30. September insgesamt 1072 Festmeter (Fm) Nadelholz entfernt werden musste.
Im Frühjahr wurden auf drei einzelnen Bereichen, zusammen zwei Hektar, 5000 junge Bäume durch die Fielmann AG im Stadtwald gepflanzt.
Vor Kurzem übergab Thomas Brandt, Fielmann-Filialleiter in Hann. Münden, symbolisch die Pflanzenspende an die städtische Revierförsterin Annika Fuchs. Gepflanzt wurden Esskastanien, Eisbeeren, Sommerlinden, Roteichen, Strobel- und Höhenkiefern, sodass für die Zukunft ein stabiler Mischwald entsteht. Die neuen Pflanzen sorgen für mehr Abwechslung in der Fläche.
Diese ausgewählten neuen Baum- und Straucharten zeichnen sich durch Klimastabilität aus und sorgen für eine höhere biologische Vielfalt. Nach Darstellung von Annika Fuchs werden neben der Aufforstung auch die Waldränder zukünftig abwechslungsreicher mit gestaltet. Wälder haben eine wichtige Kühl- und Frischluftfunktion für die Region und bieten darüber hinaus vielen Vögeln, Insekten und Kleinsäugern Nahrung und Unterschlupf. „Wir freuen uns, einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz in Hann. Münden leisten zu können“, erklärte Thomas Brandt. „Mit der Pflanzung leisten wir darüber hinaus einen wichtigen Klimabeitrag“.
Wie in Hann. Münden engagiert sich Fielmann bereits seit Jahrzehnten im Umwelt-und Naturschutz. Das Unternehmen pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes Jahr einen Baum, bis heute mehr als 1,7 Millionen Bäume und Sträucher.
„Ich freue mich immer sehr, wenn sich heimische Unternehmen für den Stadtwald engagieren“; so Annika Fuchs. „Der Baum ist Symbol des Lebens, Naturschutz eine Investition in die Zukunft“, ergänzt Augenoptikermeister Thomas Brandt.
Der Stadtwald in Hann. Münden ist die grüne Lunge der Stadt. Mit 2700 Hektar ist er der zweitgrößte Kommunalwald in Niedersachsen und ein beliebtes Ausflugs- und Erholungsziel in der Region. Durch verschiedene Stürme und anhaltende Trockenheit gibt es größere Schadflächen, die jetzt nach und nach aufgeforstet werden. Die Walderneuerung ist ein wichtiger Beitrag gegen den Klimawandel und für mehr Vielfältigkeit. (Thomas Schlenz/Petra Siebert)