Mehrere hundert Menschen waren gekommen, um bei guten äußeren Bedingungen ein paar gesellige Stunden zu verbringen. War es bislang Tradition, dass der prächtige, mit den Vereinswappen der Hasenmelkerstadt geschmückte Maibaum zu Beginn der Veranstaltung von Mitgliedern des Verschönerungsvereins auf den Platz getragen und dort von Hand und mit vereinter Muskelkraft aufgestellt wurde, mussten die Gäste in diesem Jahr erstmals auf dieses Schauspiel verzichten. „Unser alter Baum hat im vergangenen Jahr dermaßen geschaukelt, dass wir regelrecht Angst hatten“, sagte der Verschönerungsverein-Vorsitzende Rüdiger Schild. Da auch die Zahl der freiwilligen Maibaumaufsteller immer weiter zurückgegangen sei, habe man sich entschlossen, einen neuen und noch größeren Baum zu beschaffen und diesen schon im Vorfeld der Maibaumfeier maschinell aufstellen zu lassen. „Als kleine Entschädigung gibt es dafür ein Fass Freibier, dass wie beim Münchner Oktoberfest traditionell mit dem Holzhammer angezapft wird“, so Schild.
Für musikalische Untermalung sorgten neben dem Dransfelder Spielmannszug und DJ Kai aus der Kiste auch der aus der NDR-Schlagernacht bekannte Schlagersänger Kevin Neon. Auch bei der Wahl der Maibaumkönigin gab es eine Neuerung, wurde doch erstmals auch ein „Maibock“ gewählt. Nachfolgerin von Elina Grünewald wurde dabei Milena Trampenau, die sich in einer lustigen Fragerunde gegen mehrere Mitbewerberinnen durchgesetzt hatte. Zum ersten Dransfelder Maibock gewählt wurde Max Günter.
Gut besucht war am 1. Mai auch wieder der Jühnder Tieplatz, wo der Jugendgemeinderat seine traditionelle Maifeier veranstaltete. Nachdem Bürgermeisterin Mareike Spielmann bei der Eröffnung auf das 50-jährige Bestehen der Gemeinde Jühnde zurückgeblickt hatte und sowohl dem Jugendrat für das Aufrechthalten der langen Maibaumtradition als auch „Waffelbäckerin“ Mechthild Klemm für ihr Engagement gedankt hatte, waren die anwesenden Männer und Jungen aufgefordert, beim Aufstellen des stattlichen Maibaums zu helfen. Als das erledigt und der mit einem großen Kranz geschmückte Baum im Boden verankert war, ging die Feier erst so richtig los. Wie immer mit dabei war der Jühnder Posaunenchor, der mit seiner musikalischen Untermalung maßgeblich zur guten Stimmung beitrug.
Eigentlich sollte in Lippoldshausen von der Freiwilligen Feuerwehr „nur“ der Maibaum aufgestellt werden - daraus entwickelte sich aber bei bestem Maiwetter eine regelrechte Party auf dem Hof der Feuerwehr. Der Maibaum, der mit einer Reihe von Wimpeln der örtlichen Gewerbetreibenden und Vereine bestückt ist und als Abschluss von einem roten Feuerwehrhahn geziert wird, wurde von freiwilligen Helfern an die Brückenecke getragen und unter dem Applaus von vielen Schaulustigen mit langen Stangen in die endgültige Position geschoben.
Begleitet wurden die Akteure dabei von den Klängen der im Dorf fast schon legendären Eichenberger Blasmusikanten, die anschließend und bis in den späten Nachmittag hinein bei den Lippoldshäuserinnen und Lippoldshäusern für Stimmung sorgten. Die Kinder konnten sich derweil auf einer Hüpfburg austoben.
Hemeln hat eine alte Maibaum-Tradition, die mittlerweile seit über 20 Jahren durch eine Feier zum 1. Mai begangen wird. Auch dieses Jahr wurde von den „Lindenbrüdern“ der Maibaum aufgerichtet.
Zuvor spielte der Musikexpress Hemeln, und es sangen zwei Chöre des Sängerkreises Fulda-Werra-Weser ihre Frühlings- und Mailieder: der Frauenchor Hemeln unter Leitung von Heike Zimmermann und der Jugendchor Hemeln des MGV 1860 Concordia Hemeln unter der Leitung von Dr. Holger Bartels.
Der Jugendchor Hemeln, mittlerweile über 14 Jahre alt, war mit zehn Personen angetreten. „Wir haben uns längst als überregionaler junger Popchor etabliert – und die Corona-Zeit hat uns nicht geschadet,“ so Sascha Jatho schmunzelnd. Jatho, Tenorsänger und Mitgründer des Jugendchores, ist auch Vorstandsvorsitzender des MGV. Der nächste Auftritt des Jugendchores ist Mitte Juni in Hemeln. Das teilte Chorleiter Dr. Holger Bartels mit.
Erstmals rund um das Dorfgemeinschaftshaus in Oberode fand in diesem Jahr die Maifeier statt. Bereits 2019 sollte die Feier vom Festplatz an das Dorfgemeinschaftshaus verlegt werden. Terminüberschneidungen im Organisationsteam und die anschließende „Corona-Zwangspause“ führten zu Verzögerung. Ortsbürgermeister Carsten Henkel konnte bei gutem Wetter viele Einwohner, Gäste aus den Nachbargemeinden aber auch Radfahrer begrüßen. Statt des obligatorischen Maikranzes sorgten diesmal geschmückte Birken für ein gemütliches Ambiente. Das Organisationsteam, bestehend aus dem Ortsrat, den ortsansässigen Vereinen sowie der Freiwilligen Feuerwehr hatte sich viel Mühe gegeben, für Jung und Alt ein attraktives Angebot anzubieten.
Gerade bei den vielen anwesenden Familien mit Kindern kam die Einbeziehung des angrenzenden Spielplatzes, auf dem zusätzlich eine Hüpfburg aufgebaut wurde, sehr gut an.
Carsten Henkel dankte allen Unterstützern. Das vielfältige Angebot an Speisen und Getränken, der Veranstaltungsort sowie die angenehmen Temperaturen ließen viele Gäste bis in die frühen Abendstunden verweilen, teilte Uwe Beuermann aus Oberode mit.(Harald Schmidt/Petra Siebert/Per Schröter/Chrsitian Mühlhausen/Thomas Schlenz)