Joachim Kalberlah, Immobilienentwickler aus Braunschweig, der inzwischen in Hann. Münden lebt, und Ulrich Schonlau, geschäftsführender Gesellschafter eines Bauunternehmens aus Hardegsen, planen den „Wohnpark Fuldagarten“. Am Montag (28.11.2022) stellten sie das Projekt zusammen mit ihrem Architekten Matthias Rüppel im Hann. Mündener Stadtentwicklungsausschuss öffentlich vor. Die Investitionssumme bezifferten sie auf etwa zwölf Millionen Euro. Sollte der Rat der Stadt den Plänen zustimmen, könnte 2024 mit dem Bau begonnen werden. Am Montagnachmittag gab der Stadtentwicklungsausschuss mehrheitlich grünes Licht zum „Aufstellungsbeschluss“ für den Bebauungsplan. Stimmt auch der Verwaltungsausschuss dem Vorhaben zu, ist damit der erste Schritt für das Projekt getan.
Bedenken hat aber die Fraktion der Grünen. Sie votierte dagegen. Ratsherr Hartmut Teichmann lehnte es ab, dass die Stadt bei diesem Projekt darauf verzichtet, dass gemäß ihren Richtlinien eine Quote von 20 Prozent für Sozialwohnungen eingehalten werden muss. Das nämlich sieht der Beschlussvorschlag vor, über den der Ausschuss am Montag beraten hat.
Im Gegenzug wollen die Investoren bei der Gestaltung der Zufahrt zum Wohnpark an der Wilhelmshäuser Straße auch den Tillyschanzenweg neu anbinden, der in dem Bereich ebenfalls in die Wilhelmshäuser Straße einmündet, bisher allerdings so, dass er aus Richtung Innenstadt nur sehr schwierig angefahren werden kann. Die Verwaltung spricht von einer teils unübersichtlichen und fahrdynamisch schwierigen Mündungs- und Einfahrtssituation. Zugleich weist sie in der Beschlussvorlage darauf hin, dass „die Stadt Hann. Münden nicht in der Lage ist, in absehbarer Zeit die Mündung des Tillyschanzenweges umzubauen.“ Aus diesem Grund seien die Investoren bereit, die Neuanbindung des Weges auf eigene Kosten zu übernehmen. Damit die „erheblichen Mehrkosten“ finanzierbar seien, möchten sie aber, dass die Stadt auf Sozialwohnungen verzichtet.
Das Projekt „Wohnpark Fuldagarten“ ist nicht zum ersten Mal beraten worden. Bereits im März stand es auf der Tagesordnung, aber gehörte zu dem Teil, der nicht öffentlich behandelt wurde. Der Beschluss am Montag (28.11.2022) war nur ein erster Schritt. Das Projekt stehe erst am Anfang, so der Tenor von allen Seiten.
Dass es nach den vorliegenden Plänen in Angriff genommen werden soll, darin waren sich bis auf den Vertreter der Grünen alle Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses einig. Sozialwohnungen könnten auch an anderer Stelle gebaut werden, hieß es aus der SPD-Fraktion. Der Mehrwert durch die Übernahme der Kosten für die Anbindung des Tillyschanzenweges sei größer. Das sah die Union ähnlich. Das Projekt aktiviere das Quartier Neumünden und böte viele Chancen für den Stadtteil. Architekt Matthias Rüppel sprach von einem Meilenstein für Neumünden.
Aus einer seit über 20 Jahren brachliegenden Problemfläche könne eine hochwertige Quartierlösung entstehen. Geplant sind vier Mehrfamilienhäuser mit circa 30 Wohnungen. Die Gebäude haben je drei Vollgeschosse sowie ein zurückgesetztes Dachgeschoss mit Flachdach. In das Gebäude an der Wilhelmshäuser Straße könne auch ein Gastronomiebetrieb beziehungsweise ein Geschäft integriert werden. Geplant sei ein energieeffizienter CO₂-neutraler, hochwertiger Wohnraum. Zu den Wohnungspreisen könne noch nichts gesagt werden. Dafür sei es noch viel zu früh. (Ekkehard Maaß)
Die Stadt Hann. Münden hat seit diesem Jahr wieder einen genehmigten Haushalt.
Man will sich von alten Liegenschaften trennen, darunter auch von sogenannten Schlichthäusern. Auch in der Nachbarschaft, in Staufenberg, wird gebaut. Dort an einem Feuerwehrhaus.