1. Startseite
  2. Lokales
  3. Hann. Münden
  4. Hann. Münden

Hann. Münden: Stadtbücherei eröffnet Kinder- und Jugendbuchabteilung

Erstellt:

Von: Jens Döll

Kommentare

Das Bild zeigt den Eingang der Kinder- und Jugendabteilung der Stadtbücherei Hann. Münden im Welfenschloss nach dem Umbau.
Eingang: baulich wurde die Kinder- und Jugendabteilung der Stadtbücherei vom Rest der Stadtbücherei Hann. Münden getrennt. © Jens Döll

Die Kinder- und Jugendbuchabteilung der Stadtbücherei Hann. Münden wurde eröffnet. Sie erstrahlt in neuem Glanz. Ein Geldgeber machte das möglich.

Hann. Münden - Der Kinder- und Jugendbereich der Stadtbücherei Hann. Münden im ersten Stockwerk des Welfenschlosses wurde am Mittwoch, 02.06.2021, offiziell eröffnet.

Voraus gingen Umbauarbeiten, die von November bis Mai dauerten. Die Planungen begannen, laut dem Architekturbüro Volkmer, im Frühjahr 2020. Umgestaltet wurden etwa 110 Quadratmeter und ein separater Raum für die Leseinitiative Julius-Club. Das Architekturbüro aus Hann. Münden war an der Umsetzung beteiligt, die Pläne wurden von Mitarbeiterin Sandra Juwig angefertigt.

Kosten: Kein Kommentar

Finanziert wurde der Umbau von der Stiftung „Weg in die Zukunft“ der Familie Fikentscher aus Hann. Münden. Über die Kosten der Arbeiten schweigt Bernhard Fikentscher, es sei aber „eine größere Summe gewesen“. Ideengeberin sei seine Frau Ilse gewesen, die sich als ehrenamtliche Vorleserin in der Bücherei engagiert. Es sei alles etwas „trist und in die Jahre gekommen“ gewesen.

Bürgermeister Harald Wegener (von links), Ilse Fikentscher, Bernhard Fikentscher (beide Stiftung  „Weg in die Zukunft“), Kirsti Hensellek und Sylvia Goll (beide Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei). Stadtbücherei Hann. Münden
Eröffnung der Kinder- und Jugendabteilung der Stadtbücherei im Welfenschloss. Bürgermeister Harald Wegener (von links), Ilse Fikentscher, Bernhard Fikentscher (beide Stiftung „Weg in die Zukunft“), Kirsti Hensellek und Sylvia Goll (beide Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei). © Jens Döll

Bei der Eröffnung gab Bernhard Fikentscher noch bekannt, dass für ein Jahr Jugendliche von 10 bis 17 Jahren die Stadtbücherei kostenlos nutzen dürfen. Die Stiftung komme dafür auf. Laut der neuen Gebührenordnung dürfen bereits Kinder unter 10 Jahren das Angebot kostenfrei nutzen.

Über 10000 Bücher mussten umgeräumt werden

Insgesamt seien ab September bei der Vorbereitung der Bauarbeiten 14 839 Bücher umgeräumt worden, dann in den vergangenen drei Tagen noch einmal 10 653, berichtet Kirsti Hensellek von der Bücherei. „Wir hatten fast den gesamten Bestand in der Hand“, sagt Sylvia Goll von der Bücherei. Im Zuge der Umgestaltung wurden die Kinder- und Jugendbücher vom vorderen Teil der Bücherei in den hinten verlegt, der durch Regale baulich getrennt wurde.

„Die Bibliothek könnte der Grundstein für eine Umgestaltung des Schlosses sein“, sagt Bürgermeister Harald Wegener. Im Gespräch sei eine sukzessive Modernisierung der Bücherei. Auch von einer Belebung des Schlossplatzes, der momentan als Parkplatz dient, sprach Wegener. Dafür bestehe Kontakt zur Staatskanzlei und zum Amt für regionale Landesentwicklung

Hann. Münden: Sitzecken passen zum Ausblick

Die Kinder- und Jugendbücherei im Schloss Hann. Münden ist nun fertig umgestaltet und wurde eröffnet. Das Konzept hat das Architekturbüro Volkmer entwickelt. Die Regale in der Mitte des Raums sind auf Rollen gelagert und damit mobil. So könne schnell Platz für größere Gruppen geschaffen werden, erläutert Architekt Thomas Volkmer.

Das „Häuschen“ ist ein Designelement der umgebauten Kinder- und Jugendbuchabteilung der Stadtbücherei in Hann. Münden.
Sitzecke am Fenster: Die „Häuschen“ sind so gestaltet, dass der Sitzbezug mit dem Ausblick aus dem Fenster harmoniert. © Jens Döll

Ein weiteres Designelement sind die Fensternischen. Diese dienen nun als Sitzplatz. Dafür wurden kleine, mobile „Häuschen“ entworfen, die in die Nischen passen. „Wir haben das Polster auf den Ausblick aus dem Fenster abgestimmt“, so Volkmer weiter. Konkret heißt das: Grün beim Blick auf die Werra, rot am Fenster, durch das man auf die Dächer der Altstadt schaut. Auch in den Regalwänden wurde Sitznischen eingelassen.

Beamer mit Leinwand für digitale Angebote

Zudem wurde ein Beamer fest installiert und eine ausfahrbare Leinwand. „Damit können wir beispielsweise unser Vorlesekino abhalten“, sagt Sylvia Goll, Mitarbeiterin der Bücherei. In den Wänden wurden bereits Kabel verlegt, für mögliche digitale Erweiterungen, die in der Zukunft kommen können, heißt es von den Architekten.

Gestalter: Thomas Volkmer und Sandra Juwig vom Architekturbüro Volkmer aus Hann. Münden.
Gestalter: Thomas Volkmer und Sandra Juwig vom Architekturbüro Volkmer aus Hann. Münden. © Jens Döll

Ein Teil der alten Einrichtung wurde recycelt, Bücherregale wurden farblich angepasst. „In Sachen Farbgestaltung haben wir das ganze schlicht gehalten, die Farbe bringen die Bücher“, sagt Architektin Sandra Juwig vom Architekturbüro Volkmer. Herrscht im „alten Teil“ der Bücherei noch ein Grünton vor, ist der umgestaltete Kinder- und Jugendbereich in Grau- und Weiß-Tönen gehalten, farbliche Akzente kommen durch die Sitzecken. Seit 1983 gab es keine großen baulichen Änderungen in den Räumlichkeiten.

Stadtbücherei als „dritter Ort“

Die Stadtbücherei selbst sieht sich als „dritter Ort des Lernens“. Das bedeutet, laut Sylvia Goll, dass die Räume als Ort des lebenslangen Lernens genutzt werden. Zudem kooperiere man mit Kindergärten und Schulen in der Region. Bürgermeister Harald Wegener dazu: „Gerade nach der Corona-Krise, in der sogenannten Post-Corona-Stadt, ist es wichtig, die Schüler an Bildungsangebote heranzuführen.“

Beamer: Die Ausstattung wurde im Zuge der Umbauarbeiten modernisiert.
Beamer: Die Ausstattung wurde im Zuge der Umbauarbeiten modernisiert. © Jens Döll

Der „Spaß am Lesen lernen“, soll im Vordergrund stehen. Dafür beteiligt sich die Bücherei auch an der Leseinitiative Julius-Club. Der Raum dafür wurde auch umgestaltet. Was ganz früher ein Büro und dann ein Provisorium war, ist nun Sitz und Lesemöglichkeiten eingerichtet. Ein alter, offener Kamin dient als Sitzecke. „Kinder sind die Zukunft“, sagt Bernhard Fikentscher, der mit seiner „Weg in die Zukunft – Stiftung“ als Geldgeber und Förderer für die Umbauarbeiten auftrat. Die Stiftung fördert Projekte für Kinder und Jugendliche in Hann. Münden und auch in Namibia. (Jens Döll)

Die Stadtbücherei in Hann. Münden hat nicht nur Bücher und DVDs, sondern auch Gesellschaftsspiele im Angebot. Diese laufen laut Sylvia Goll „super“.

Auch interessant

Kommentare