Vom Wasserverband Peine, zuständig für die Gemeinde Staufenberg und die Samtgemeinde Dransfeld, heißt es, dass die Beschaffung von Fällmitteln seit Herbst 2022 deutlich aufwendiger geworden sei. „Die Lieferfristen sind länger, nicht immer sind angeforderte Mengen auch komplett lieferbar und die Preise haben sich für so nachgefragte, knappe Güter deutlich erhöht.“
Zudem sei der Dokumentationsaufwand für den Einsatz der Fällmittel erhöht. Es müsse gemäß Vorgabe des Umweltministeriums laufend dokumentiert werden, welche Lieferengpässe es gibt, auf welche Ersatzprodukte ausgewichen werden könne, welche Ersatzprodukte wie zum Einsatz kommen. Zudem würden die Ergebnisse der Beprobungen auf den Anlagen dokumentiert. Ziel aller Bemühungen sei es, eine Überschreitung der Grenzwerte zu vermeiden. „Eine etwaige Überschreitung muss sofort gemeldet werden, damit mit den Genehmigungsbehörden das weitere Vorgehen abgestimmt werden kann“, so die Sprecherin des Wasserverbandes, Sandra Ramdohr.
„Eine Überschreitung wäre potenziell relevant für die Abwasser-Abgabe – und damit droht deutlicher finanzieller Mehraufwand.“ Da die Abwasserabgaben-Gesetzgebung einen Sonderfall wie die Fällmittelknappheit als Störung nicht kenne, wäre bei einer Überschreitung, die durch die Fällmittelknappheit ausgelöst würde, es eine Ermessensentscheidung der Unteren Wasserbehörde, wie dieser Grenzüberschreitung weiter begegnet werden würde. Bisher, so Ramdohr, hätten alle Kläranlagen die vorgegebenen Phosphor-Grenzwerte der Einleitung verlässlich eingehalten.
Die zusätzlichen Kosten müssten letztlich von den Kunden über den Abwasserpreis bezahlt werden. (Ekkehard Maass)