Doris Wagner: Klimaschutzmanagerin von Hann. Münden und Staufenberg

Dr. Doris Wagner ist Klimaschutzmanagerin von Hann. Münden und Staufenberg. Sie hat das Amt seit Kurzem inne. Es muss ein Plan erstellt werden. Dabei soll die Bevölkerung eingebunden werden.
Hann. Münden/Staufenberg – „Es ist für mich mehr als ein Beruf“, sagt Dr. Doris Wagner. Sie ist die Klimaschutzmanagerin für die Stadt Hann. Münden und die Gemeinde Staufenberg. Ihre Aufgabe hat eine „immense Spannbreite“, wie sie sagt.
Hann. Münden und Staufenberg: Klimaschutzmanagerin von Landkreis Göttingen bestellt
Die Klimaschutzmanager wurden vom Landkreis Göttingen eingestellt, sie sind für jede Gemeinde vorgesehen. Das Ziel ist es, ein Klimaschutzkonzept zu schreiben. Doch dafür muss erst einmal der „Ist-Zustand“ erhoben werden, so Wagner. „Dabei gilt die Frage ,was gibt es?´ und wo ist noch bedarf?“. Ihre Arbeit orientiert sich an der Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten (KRL) im kommunalen Umfeld oder auch „Kommunalrichtlinie“. Dafür soll auch eine CO₂-Bilanz für kommunale Gebäude aufgestellt werden, womit dann ein Fachbüro beauftragt wird. Das Konzept soll nach 18 Monaten stehen.
„Ich sortiere das Ganze erst einmal nach Handlungsfeldern“, berichtet Wagner. Felder sind beispielsweise Mobilität, Bildung und Gebäude. „Dazu gibt es dann einen Strauß an Maßnahmen.“ Bei allen Schritten muss am Ende natürlich die Politik in den einzelnen Kommunen zustimmen. „Der Ratsbeschluss ist dann bindend“, fügt sie hinzu.
Das Konzept soll im Verbund mit der Bevölkerung, Politik, Vereinen, Umweltschutzgruppen, Verbänden und der „jungen Generation“ vor Ort erstellt werden. „Ich tolle nicht alleine los.“Es soll nicht „von oben aufgedrückt werden“, sagt Wagner im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihre Aufgabe sieht die 55-Jährige in der Bildungsarbeit. „Ich liebe diese Art von Arbeit.“
Ihr Büro hat Doris Wagner im Verwaltungsbau der Stadt Münden an der Böttcherstraße. „Ich kenne Münden schon lange, es ist eine kleine, hübsche Stadt“, sagt sie zu ihrer Motivation. Zudem hat sie die Initiative „Münden blüht und summt“ überzeugt. Auch die interkommunale Zusammenarbeit begeistere sie.
Kritik in Staufenberg vom Rat im Vorfeld
Dass Staufenberg dann bei der Erstellung des Konzeptes aber zu kurz kommt, diese Gefahr sieht sie nicht. Dass es im Vorfeld Kritik daran gab, dass sich beide Kommunen eine Stelle teilen, das sei nicht an sie herangetragen worden. Damals hieß es in einem Antrag von SPD, Grünen und Linken, dass man es nicht für zielführend halte, die Stelle zu teilen, da Hann. Münden als größte Gemeinde des Landkreises diese Stelle schon alleine ausfülle. Der Antrag wurde aber seinerzeit abgelehnt. In der Zukunft, so Wagner, soll es wahrscheinlich so sein, dass jede Gemeinde einen eigenen Manager bekommt. Das sei „von der Politik angedacht“.
Doris Wagner hat seit über zwölf Jahren Erfahrung im Bereich Klimaschutzmanagement. Zudem kann sie eine reiche berufliche Karriere vorweisen, die „für mehrere Leben reicht“. Sie war seit 2013 als Klimaschutzmanagerin für die Region Hannover im „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“, für den Landkreis Werra-Meißner und für die Wirtschaftsförderung Hannover als Projektleiterin für das städtische Modellprojekt „Klima-List“ tätig.
Dr. Doris Wagner: Studium und mehre Berufsausbildungen
In Berlin hat die gebürtige Wolfsburgerin Landschaftsgärtnerin gelernt. Es folgte ein Studium im Bereich Gartenbau an der Technische Fachhochschule Berlin (heute: Berliner Hochschule für Technik).
An der Universität Kassel am Campus in Witzenhausen machte sie dann einen Abschluss als Diplom-Agraringenieurin. Ihre Promotion schloss sie 2006 ab. Dazu kommt eine nahezu unüberschaubare Zahl an Praktika, ehrenamtlichen Tätigkeiten und Auslandsaufenthalten. Auch in Uslar war sie als Klimaschutzmanagerin tätig, gab die Stelle aber auf. „Die Strecke von meiner Heimat bei Witzenhausen nach Uslar war einfach zu weit“, sagt sie zu den Gründen. Für die Stelle in Münden und Staufenberg konnte sie sich gegen zahlreiche Bewerber durchsetzen.
Sie wohnt in Neuseesen, wo sie ein altes Haus instand setzt. „Früher war ich oft Klettern“, berichtet sie. Nun nimmt ihr Beruf, den sie als Berufung sieht, und das Haus sie in Beschlag. (Jens Döll)
Klimaneutralität Ziel
Der Landkreis Göttingen stimmte Anfang des Jahres 2022 dafür, aus eigenen Haushaltsmitteln als freiwillige Leistung die Förderung der Klimaschutzmanager der Gemeinden des Altkreises Göttingen für zunächst zwei Jahre bereitzustellen. Diese sollen dabei helfen, dass der Kreis bis 2035 klimaneutral wird. Sie sollen eng mit der Klimaschutzkoordination bei der Kreisverwaltung zusammenarbeiten.