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Weltnierentag: Nierenversagen ist eine weitverbreitete Krankheit

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Von: Kira Müller

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Etwa 8000 Patienten stehen auf der Warteliste für eine Spenderniere in Deutschland.
Etwa 8000 Patienten stehen auf der Warteliste für eine Spenderniere in Deutschland. © Daniel Maurer/dpa

Nierenversagen ist eine weitverbreitete Krankheit. Auch ist es eine tückische Krankheit. Das Klinikum Münden erinnert an den Weltnierentag (09.03)

Hann. Münden – Auch in diesem Jahr erinnert der Weltnierentag am 09.03 daran, wie wichtig die Nieren für unsere Gesundheit sind und was wir tun können, um uns vor chronischen Nierenerkrankungen zu schützen. Insbesondere die großen Volkskrankheiten Bluthochdruck und Diabetes gelten als Risikofaktoren für die Erkrankung der Nieren.

Hannn. Münden: Klinikum erinnert an Weltnierentag

Die Nieren übernehmen viele lebenswichtige Funktionen im Körper, dazu zählt unter anderem die Regulierung des Blutdruckes. „Funktionieren die Nieren nicht richtig, wird unser Blut nicht mehr ausreichend gefiltert und Flüssigkeit verbleibt im Körper. Somit werden Giftstoffe nicht ausreichend ausgeschieden und bleiben im Körper zurück. Das kann zu Schäden an anderen Organen führen, aber auch die Blutbildung und der Knochenstoffwechsel werden negativ beeinflusst“, beschreibt Prof. Dr. Ute Eisenberger, Chefärztin der Abteilung Innere Medizin/Nephrologie/Transplantationsmedizin am Klinikum Hann. Münden.

Ein akutes Nierenversagen entwickelt sich häufig innerhalb von wenigen Wochen oder gar Tagen. Ursachen sind meist Vorerkrankungen, starker Flüssigkeitsverlust oder allergische Reaktionen auf Medikamente. In vielen Fällen heilt ein akutes Nierenversagen nahezu vollständig aus, ist jedoch ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung einer chronischen Nierenerkrankung und sollte deshalb frühzeitig erkannt und therapiert werden.

Chronische Nierenerkrankung werden heute in fünf Stadien unterteilt

Eine chronische Nierenerkrankung hingegen entwickelt sich häufig langsam und zu Anfang meist ohne Symptome. „Bei einer Funktionseinschränkung der Nieren werden toxische Stoffe nicht mehr ausreichend ausgeschieden, Organe geschädigt, die Blutbildung und der Knochenstoffwechsel negativ beeinflusst und die allgemeine Leistungsfähigkeit der Betroffenen nimmt ab.

Häufige Symptome sind dabei Bluthochdruck, Wassereinlagerungen, Schwächegefühl und Antriebslosigkeit sowie Konzentrations- oder Bewusstseinsstörungen“, erklärt die Chefärztin weiter.

Die chronische Nierenerkrankung wird heute in fünf Stadien unterteilt. In jedem Stadium gibt es gezielte Maßnahmen der Vorsorge, um die Nierenfunktion so lange wie möglich aufrechtzuerhalten und Folgeerkrankungen abzuwenden.

Ist das chronische Nierenversagen jedoch unabdingbar und die Niere stellt ihre Filterfunktion dauerhaft ein, gibt es erprobte Verfahren, die Nierenfunktion zu ersetzen. Allein in Deutschland leiden über zwei Millionen Menschen unter einer eingeschränkten Nierenfunktion. Davon sind etwa 80 000 Menschen dauerhaft auf ein Nierenersatzverfahren, also auf die Dialysebehandlung oder eine Nierentransplantation, angewiesen.

In der Regel werden in Deutschland jedoch deutlich mehr Spenderorgane benötigt, als gespendet werden. Das bedeutet, dass Menschen die Zeit auf einer Warteliste für eine Spenderniere durch andere Nierenersatzverfahren überbrücken müssen. Um auf die Warteliste für eine Spenderniere aufgenommen zu werden, muss ein endgültiges Nierenversagen vorliegen. (Kira Müller)

Transplantationen von Nieren in Hann. Münden

8 Jahre warten Patienten durchschnittlich auf eine Spenderniere. Je weniger Organspender es gibt, desto länger wird entsprechend die Wartezeit. Dies kann in wenigen Fällen durch eine Lebendspende verkürzt werden.

39 Nierentransplantationen wurden vergangenes Jahr im Klinikum Hann. Münden vorgenommen. Das waren – im Gegensatz zum deutschlandweiten Trend – mehr als im Vorjahr. Davon waren fünf Lebendnierenspenden.

400 Patienten stehen im Klinikum Hann. Münden auf der hauseigenen Warteliste für ein Spenderorgan.

2021 wurden 1992 Nieren in ganz Deutschland transplantiert – davon waren 475 von lebenden Spendern.

8000 Menschen warten in Deutschland in etwa auf eine Spenderniere. Die Niere ist das am häufigsten für eine Transplantation benötigte Organ.

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