Philosophenweg Hann. Münden: Land zahlt nichts für Straße

Hann. Mündens Bürgermeister Tobias Dannenberg sieht einen Hauptgrund für die hohen Kosten bei der Sanierung des Philosophenwegs in der Nähe des Mündener Bahnhofs im jahrelangen Zögern
Hann. Münden – „Je länger man mit der Sanierung wartet, desto mehr Geld wird sie am Ende verschlingen“, teilt Dannenberg mit.
Die Baukosten stiegen von Jahr zu Jahr, sodass aus einem einstelligen mittlerweile ein zweistelliger Millionenbetrag geworden sei. „Hätte man dieses Projekt vor fünf Jahren realisiert, wären fünf Millionen Euro ausreichend gewesen. Aktuell stehen wir bei 12 Millionen Euro. Je länger wir warten, desto teurer wird die ganze Angelegenheit“, so Dannenberg. Er erklärte erneut, dass die Stadt vor der Sanierung alle möglichen Optionen gründlich prüfen werde, da man die ohnehin schon viel zu hohen Kosten für die Anlieger sowie die Stadt und damit für alle Steuerzahler so gering wie möglich halten wolle.
Geplant sei eine Informationsveranstaltung mit dem Ingenieurbüro für Anlieger und Ratsmitglieder, um offene Fragen zu klären. Anschließend sei es das Ziel, noch in diesem Jahr das Projekt auszuschreiben, sodass die Arbeiten frühestens im Frühjahr 2024 beginnen könnten. „Ich kann die Anlieger und deren Ängste sehr gut verstehen.
Deswegen versuchen wir ihnen auch so weit, wie es geht und unsere finanzielle Situation es zulässt entgegen zu kommen“, betont Dannenberg. Dass Politik und Verwaltung alles dafür täten, die Kosten niedrig zu halten, sei daran zu erkennen, dass die teure Hangsicherung aus der Berechnung der Beiträge herausgenommen werden solle. Außerdem erwäge man, die Verkehrsführung zu ändern, um die Beitragssätze zugunsten der Anlieger zu senken. „Bereits heute ist klar, dass der städtische Haushalt in den kommenden Jahren unter dem Einfluss der Maßnahme stehen wird.“
Das schränke den Handlungsspielraum für weitere Projekte ein, auch wenn diese gefördert würden.
Gespräche mit dem Land Niedersachsen zum Philosophenweg seien anders verlaufen als erhofft: „Das Ministerium hat uns mitgeteilt, dass es weder aktiv in den Prozess eingreifen kann, noch entsprechende Fördermöglichkeiten existieren, mit denen die Stadt ihre finanzielle Belastung senken könnte.“
Persönlich empfinde er die Ungleichbehandlung in den einzelnen Bundesländern als äußerst ungerecht und könne alle Mitbürger verstehen, die sich dagegen auflehnen, so Dannenberg. (Thomas Schlenz)