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Mehr Sport im neuen Jahr – Sportabzeichen in Hann. Münden als Motivation

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Von: Kira Müller

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Eine Disziplin des Sportabzeichens: Kugelstoßen. Bernd Kammann (Mitte), Horst Schendel (rechts neben ihm) und weitere Trainer betreuen die Abnahme am Rattwerder. Archi
Eine Disziplin des Sportabzeichens: Kugelstoßen. Bernd Kammann (Mitte), Horst Schendel (rechts neben ihm) und weitere Trainer betreuen die Abnahme am Rattwerder. (Archivbild) © Jens Döll

Neues Jahr, neue Vorsätze. Für viele heißt das mehr Sport. Auf dem Rattwerder in Hann. Münden können Sportabzeichen absolviert werden, die Ausdauer, (Schnell-)Kraft und Koordination trainieren.

Hann. Münden – Sport im neuen Jahr: Für viele Menschen ein guter Vorsatz. Doch welche Disziplin liegt einem am besten und was macht am meisten Spaß? Beim Deutschen Sportabzeichen (DSA) können sich Teilnehmer aus den vier Themenbereichen Ausdauer, Kraft, Schnellkraft und Koordination je eine aus vier Disziplinen auswählen – und werden für gute Leistungen belohnt.

„Viele Sportler trainieren sehr einseitig“, sagt Bernd Kammann, Prüfer des DSA am Rattwerder in Hann. Münden, „Das Sportabzeichen ist ein kleiner Gesundheitscheck“. Die Bronze-, Silber-, und Gold-Abzeichen können jährlich erworben werden. „Wir wollen Menschen aktivieren, auf eine gesunde Lebenserhaltung und ihren Körper zu achten“, sagt Horst Schendel, ebenfalls ehrenamtlicher Prüfer.

Nachfrage nach Sportabzeichen in Münden geht zurück

Horst Schendel, Bernd Kammann und seine Prüferkollegen Gerhard Dotzauer, Jürgen Buch, Rudolf Statkus, Fritz Cauers, Erich Langhans, Klaus Göger und Heiko Motz, nehmen die Abzeichen von Mai bis September jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr auf dem Mündener Sportplatz ab. Teilnehmen können Sportbegeisterte von sechs bis über 80 Jahre.

Die Nachfrage war in den vergangenen Jahren vor Corona sehr gut, erklärt Schendel. Doch nun sinkt die Anzahl der Abnahmen. Im Jahr 2022 waren es lediglich 47 Abzeichen, 2020 noch rund 90 Teilnehmer. „Wir können uns das gar nicht erklären, weil es draußen ist“, sagt Schendel. Die Gefahr einer Ansteckung mit Corona sei also gering.

Prüfer der Sportabzeichen: „Man perfektioniert durch Training“

Das eigentliche Training vor einem Abzeichen werde vor allem von Sportvereinen geleistet. Doch auch Personen, die in keinem Verein aktiv sind, können zum Sportplatz kommen und dort trainieren – dann könne man allerdings mit mehreren Monaten rechnen, bis man das Sportabzeichen mit guter Leistung erreichen könnte.

„Man perfektioniert durch Training“, erklärt der 84-Jährige. „Es ist ein Bequemlichkeitsfaktor, wenn man nicht trainiert. Man muss aus seiner Haut kommen“. Schendel selbst hat 44 Sportabzeichen erlangt und hat als ehemaliger Turner auch einen Übungsleiter-Fachschein.

Sportabzeichen in Hann. Münden ist „Vielseitigkeitstest“

Auch Bernd Kammann steht seit seiner Kindheit mit Sport in Kontakt. „Ich bin mit Sport aufgewachsen. Mein ganzes Leben war Sport, ich habe überall meine Sportsachen mitgehabt und fühle mich nach wie vor topfit“.

Mit 14 Jahren hat er angefangen, Leichtathletik zu trainieren und hat „als kleinen Vielseitigkeitstest“ regelmäßig das Sportabzeichen abgelegt. Insgesamt 55 Sportabzeichen kann er nun zählen – mehr seien nicht möglich gewesen, denn er habe mit 18 Jahren begonnen und nun ist er 72 Jahre alt. Man müsse Prioritäten setzen – es sei reine Disziplin-Sache. Jeder sei in der Lage, Sport zu machen.

Menschen zum Sport motivieren - Eltern sind aufgerufen

„Ich versuche, die Menschen zum Sport zu motivieren, weil Sport mir mein ganzes Leben weitergeholfen hat“, sagt Kammann. Auch in Bezug auf die Belastbarkeit im Beruf. „Wenn man Sport macht, dann ist man in ganzer Linie mit dabei“. Dennoch sagt er, dass man keine Spitzenleistung erbringen müsse, sondern zweimal die Woche etwas tun. „Ich schaff das nicht, heißt für mich, ich will das nicht – da bin ich ganz hart. Die ersten zwei bis drei Monate tun weh, aber Regelmäßigkeit ist das Ziel“. Man dürfe sich aber nicht überanstrengen, dann mache es schnell keinen Spaß mehr.

Vor allem Eltern seien aufgerufen, ihre Kinder zum Sport zu begeistern. „Kinder beschäftigen sich mit allem, nur nicht mit Sport. Und wenn, dann nur mit Ballspielen“, sagt Bernd Kammann. Verantwortliche sollten ihre Kinder unterstützen und zum Sportplatz kommen. (Kira Müller)

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