Ruheständler forsten auf und spenden junge Bäume im Bramwald

Ehemalige Forstmitarbeiter spenden junge Bäume für den südlichsten Bramwald bei Hann. Münden. Der „Ruheständlerwald“ soll die Fläche heißen.
Hann. Münden – Ruheständlerwald: So soll die Fläche heißen, die derzeit im südlichen Bramwald bei Hann. Münden wieder aufgeforstet wird. Der Name rührt daher, dass ehemalige Förster und Forstmitarbeiter, die mittlerweile im Ruhestand sind, die Pflanzung der 2500 Weißtannen mit einem Investitionszuschuss von 1000 Euro gefördert haben.
Auf der etwa 1600 Hektar großen Flächen standen einst vor allem Fichten, die durch Sturm und Borkenkäferbefall in den vergangenen Jahren abgestorben sind. Beim Pflanzen der Bäume halfen auch junge Menschen mit, die von der Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (GAB) in Hann. Münden betreut werden. Einen Anstoß für die Unterstützung der Ruheständler habe Dr. Helmuth Freist gegeben.
Aufforstung im Bramwald bei Hann. Münden: Weißtanne ist die ideale Baumart
„Die Weißtanne ist die ideale Baumart für diesen Boden in Zeiten des Klimawandels“, sagt Revierleiter Marco Brandau von den Niedersächsischen Landesforsten. Der Baum sei als sogenannter Pfahlwurzler sehr stabil gegen Stürme, zudem trockneten die im Vergleich zur Fichte tiefergehenden Wurzeln nicht so schnell aus.
„Unser Ziel ist es, dass in einigen Jahren hier ein widerstandsfähiger „bunter Wald“ entsteht, so Brandau. „Die Ruheständler fühlen sich ihrem Wald gegenüber nach wie vor sehr verbunden“, sagt Edward Dersch, Betriebsdezernent der Landesforsten. Schließlich hätten die ehemaligen Försterinnen und Förster den Wald über Jahrzehnte hinweg gepflegt.
„Der große Waldverlust bedeutet für die ehemaligen Kolleginnen und Kollegen einen Verlust ihres jeweiligen Lebenswerkes, mit einer großen emotionalen Betroffenheit“, so Dersch.
Unsichtbares Band zwischen Förstergenerationen durch Aufforstung im Bramwald
Durch das unsichtbare Band zwischen den Förstergenerationen entstehe ein „Generationsvertrag“, der die verschiedenen Jahrgänge verbinde. Dieses Band sorge dafür, dass die junge Generation den Wald pflege, die entstandenen Werte erhalte und den Nutzen mehre. „Auf diese Weise entstehen ein dauerhafter Ertrag, ein langfristiger Schutz der Ökosysteme und eine Sicherung der Erholungsfunktion.“

Zusammenfassend verfolge die Aufforstung im Ruheständlerwald drei Ziele: Einerseits gehe es um die Wiederbewaldung einer ehemaligen Borkenkäfer-Kalamitätenfläche, andererseits solle der neue Wald auch eine Anerkennung der Leistung der ehemaligen Kollegen, eben der Ruheständler, sein. Und schließlich gehe es darum, mit klimaangepassten Baumarten die sogenannte Waldverjüngung zu unterstützen. In Zeiten des Klimawandels sei der Wald als natürlicher CO2 - Speicher unverzichtbar.
Dazu könne jeder Bürger übrigens einen Beitrag leisten und Teil des Generationenvertrages werden: Die Landesforsten bieten hierfür die sogenannte „Klima-Aktie-Wald“ an. Interessenten können mit einer „Aktie“ ab zehn Euro die Wiederaufforstung der Wälder unterstützen.
Mehr Infos geben die Landesforsten unter klima-aktion-wald.de