1. Startseite
  2. Lokales
  3. Hann. Münden
  4. Hann. Münden

Shanty-Konzert: Leinen los im Welfenschloss Hann. Münden

Erstellt:

Von: Petra Siebert

Kommentare

Die Shanty-Freunde Gimte brachten mit ihren schmissigen Songs Stimmung in den Rittersaal.
Die Shanty-Freunde Gimte brachten mit ihren schmissigen Songs Stimmung in den Rittersaal. © Petra Siebert

250 Gäste ließen sich am Samstag in die Welt der Seefahrer entführen. Drei Shanty-Chöre standen in Hann. Münden auf der Bühne. Einer aus Göttingen, einer aus Gimte und einer aus Landwehrhagen.

Hann. Münden – Nachdem Corona nun der Wind aus den Segeln genommen wurde, hatten der Shantychor der Marinekameradschaft Göttingen, die Shanty-Freude Gimte (Tampenjungs) und der Shanty-Chor Landwehrhagen zu einem dreistündigen Törn durch den Rittersaal im Welfenschloss in Hann. Münden eingeladen.

Rau wehte der Wind in Hann. Münden

250 Landratten ließen sich am Samstagabend (11.03.2023) in die Welt der Seefahrer entführen. Bevor es hieß „Leinen los“, hatte Holger Quentin, Vorsitzender des Shantychores der Marinekameradschaft Göttingen (Initiator des Konzertes), die Gäste begrüßt, dem Mündener Kulturring für die Kooperation und der Sparkasse Göttingen für einen Obolus gedankt.

Als Moderator führte Quentin humorvoll durch den Abend und brachte so manche Anekdote an. Zu den Klängen des Traumschiff-Dinner-Marsches von James Last zogen die Männer des Göttinger Chores, voran der Steuermann (Chorleiter) Harry Kühne, mit Torte und LED-Wunderkerzen in den Rittersaal.

Drei Shanty-Chöre zeigten ihr musikalisches Können

Die Sänger des Shanty-Chors Landwehrhagen brachten viel Mimik und Gestik in ihre Lieder ein, unterstützt von dem Temperament der Chorleiterin Valentina Morawez.
Die Sänger des Shanty-Chors Landwehrhagen brachten viel Mimik und Gestik in ihre Lieder ein, unterstützt von dem Temperament der Chorleiterin Valentina Morawez. © Petra Siebert

Mit voller Fahrt voraus startete dann die musikalische Seereise des Chores, bereichert durch diverse Soli. Schnell schaukelten sich die Besucher hoch und beim Lied „Auch Matrosen haben eine Heimat“, hielt es die Zuhörer kaum auf ihren Stühlen, sie schunkelten, klatschten und sangen eifrig mit. Auch bei den weiteren Songs wie „Lieder so schön wie der Norden“, „Mein Hamburg“ aus dem Musical „Heimweh nach St. Pauli“ zeigten sich die Gäste textsicher.

So dirigierte Harry Kühne nicht nur seine Männer sondern auch die 250 Besucher. Zu den Sängern gehört eine sechsköpfige Begleitband mit zwei Gitarren, drei Akkordeons und einem Schlagzeug. Zum Ende hatte der Göttinger Shanty-Chor noch einen Auftritt, als Piraten enterten sie die Bühne, um mit weiterem schwungvoll-kräftigem Chorgesang, traditionellen Shantys und einem neuen Lied, den Zuhörern gekonnt des Seemanns Seligkeit näher zu bringen.

Eine frische Meeresbrise hauchten die Shanty-Freunde Gimte mit dem musikalischen Leiter Stephan Becker ein. Schlag auf Schlag sangen sie bekannte Seemannslieder wie unter anderem „Nimm mich mit Kapitän auf die Reise“, „Einmal nach Bombay“ und „Aloa oe“.

Abschied führte auf die Reeperbahn nach Hamburg

Mit zwölf Sängern und drei Instrumentalisten brachten sie eine Stimmengewalt in den Saal, als seien sie dreimal so stark. Es herrschte eine Atmosphäre von Wellen, Wind und Meer, bereichert mit Anekdoten und Witzeleien von Eddy Ahrend, ein Mann der ersten Stunde der Tampenjungs. Als sie dann ihre „Hymne“, das „Insellied“ sangen, waren die Besucher nicht mehr zu halten, es herrschte Stimmung pur, einige tanzten sogar zu dem Gesang.

Auch dem Shantychor der Marinekameradschaft Göttingen gelang es für Heiterkeit zu sorgen.
Auch dem Shantychor der Marinekameradschaft Göttingen gelang es für Heiterkeit zu sorgen. © Siebert, Petra

Nicht nur mit fröhlichen Liedern von der Waterkant, sondern auch mit besinnlichen Tönen und romantisch-sehnsüchtigen maritimen Stimmungsstücken überzeugte der Shanty-Chor Landwehrhagen die Zuhörer. Gefühlvoll mit viel Mimik und Gestik interpretierten sie Lieder wie beispielsweise „Windjammer“, „Sloop John bee“ und „mach die Leinen los Kapitän“. auf ihre eigene Weise zu den Klängen von zwei Gitarren und zwei Akkordeons, unter der Leitung von Valentina Morawez. Temperamentvoll und einfühlsam hat sie die Männer gut im Griff. Alle Chöre gemeinsam auf der Bühne verabschiedeten sich vom Publikum mit dem Lied „Auf der Reperbahn nachts um halb eins“.

Die Männer der drei Shantychöre, fast alle im vorgerückten Alter, verstanden es ausgezeichnet, mit schwungvollen und wehmütigen Liedern von der Seefahrt, von Häfen und Schiffen und vom Heimweh sich aus dem Herzen heraus in die Herzen der Zuhörer zu singen. Man spürte deutlich: Sie leben die Shantys.

Sie haben Freude am Gesang und dem gemeinsamen Singen. Sie brachten die raue Atmosphäre der Seefahrt und die Freude der Matrosen auf hoher See und in den Spelunken der Hafenstädte in das historische Schloss-Gemäuer. (Petra Siebert)

Auch interessant

Kommentare