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Personalmangel bei der Stadt Hann. Münden: 14 Stellen unbesetzt

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Von: Ekkehard Maass

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Die Verwaltung in der Böttcherstraße. Auch die Stadt Hann. Münden hat Probleme, offene Stellen zu besetzen.
Die Verwaltung in der Böttcherstraße. Auch die Stadt Hann. Münden hat Probleme, offene Stellen zu besetzen. © Ekkehard Maass

Dass Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt fehlen, spüren auch die Städte und Gemeinden in der Region, wenn es darum geht, Bewerber für offene Stellen zu finden.

Altkreis Münden – In der Verwaltung der Stadt Hann. Münden sind derzeit sieben Beamten- und sieben Beschäftigtenstellen nicht besetzt, darunter auch zwei Arbeitsplätze für Ingenieure im Hoch- beziehungsweise im Tiefbau. Es werde immer schwieriger, Bewerber mit entsprechenden Qualifikationen zu finden, teilte Stadtsprecher Mathias Simon auf Anfrage mit.

„Massive Probleme gibt es bei Ingenieuren. Größere Behörden und die freie Wirtschaft schöpfen den Markt ab, können bessere Perspektiven beziehungsweise höhere Gehälter bieten.“ Vakanzen gebe es vor allem in der Kernverwaltung, zu der auch die Informationstechnologie gehöre. Weniger betroffen seien dagegen die städtischen Betriebe wie Stadtentwässerung oder Stadtwald. Auch im Handwerk finde sich immer wieder Personal, dass zum Beispiel im Fachdienst Baubetriebshof arbeiten möchte. Die Bewerberlage bei den Auszubildenden sei nicht mehr gut, aber noch in Ordnung. Dass es offen Stellen gebe, habe aber bisher noch keine Auswirkungen auf Service und Dienstleistungen für die Bürger, so Simon.

In der Verwaltung der Samtgemeinde Dransfeld gibt es derzeit keine offenen Stellen, die wegen des Fachkräftemangels nicht besetzt werden können. Allerdings habe es in der Vergangenheit größere Problems gegeben, Personal für offene Sachbearbeiterstellen wie in der Kämmerei, dem Personalwesen und auch in der EDV zu finden, sagt Mathias Eilers, Bürgermeister der Samtgemeinde Dransfeld.

Die Bewerberlage sei schwach gewesen, Stellen hätten mehrmals ausgeschrieben werden müssen. Das sei aber gelöst, sodass es für den Service für die Bürger akut auch keine Probleme gebe. Es hätten aber Dinge wie die weitere Digitalisierung der Verwaltung zunächst geschoben werden müssen. Für die dafür notwendigen Neueinstellungen fehlten derzeit die Fachkräfte auf dem Markt.

Die Gemeinde Staufenberg setze bei anstehenden Vakanzen zunächst auf selbst ausgebildete Fachkräfte, teilte Staufenbergs Bürgermeister Bernd Grebenstein mit. Derzeit gebe es zwei Auszubildende zum Verwaltungsfachangestellten. 2024 und 2025 werden sie ihre Ausbildung voraussichtlich abschließen können und im Anschluss die Perspektive haben, offene Lücken zu schließen, so Grebenstein. Derzeit habe die Gemeinde aber keine unbesetzten Stellen.

Die Agentur für Arbeit Göttingen kam in ihrem Arbeitsmarktbericht für den Monat Februar angesichts eines hohen Bestandes an offenen Stellen auf dem Arbeitsmarkt zu dem Ergebnis, dass der Arbeitsmarkt Aus- und Weiterbildung brauche.

Nach einem Rückgang der gemeldeten Stellen im Januar seien im Februar im Raum Südniedersachsen mit den Landkreisen Göttingen und Northeim deutlich mehr Jobangebote eingegangen. Im Februar seien 1153 neue Stellen gemeldet worden, 439 mehr als im Januar, meldete die Arbeitsagentur Anfang März.

Der Bestand an unbesetzten Stellen habe sich weiter auf sehr hohem Niveau gefunden. Er habe im Februar bei 5956 gelegen. Dies könne neben weiteren Faktoren als Indikator für erschwerte Besetzungsverfahren gelten. „So richten sich 75 Prozent der Stellenangebote an Fachkräfte, Spezialisten und Experten. Doch 53 Prozent der Arbeitslosen in der Region gelten als ungelernt und verfügen nicht über einen anerkannten Berufsabschluss“, wird Agenturchefin Klaudia Silbermann in dem Bericht zitiert.

So sei es wichtig, die Nachwuchsausbildung und die Weiterbildung von Beschäftigten und Arbeitslosen weiter zu intensivieren. (Ekkehard Maass)

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