Lippoldshausen. Die Gemarkung von Lippoldshausen ist ein lohnendes Ziel für Spaziergänge und Wanderungen – und leider in den vergangenen Wochen offensichtlich auch für immer mehr Umweltsünder.
Erst vor Kurzem hatten Unbekannte mehrere Säcke mit Abfall in einen Graben an einem Feldweg gekippt, jetzt musste das Team vom Heimat- und Kulturverein Lippoldshausen, der sich unter anderem um die Wanderwege und Bänke kümmert, erneut ausrücken. Oberhalb des ICE-Tunnels südlich des Dorfes haben Unbekannte eine Matratze und zwei Säcke mit offensichtlichen Partyabfällen abgeladen, in der Nähe der Autobahn wurden gleich sechs Säcke mit Müll in der Natur entsorgt, in der Nähe zwei weitere Säcke sowie ein Autoreifen entdeckt. „Es ist wirklich eine Sauerei“, moniert Helmut Tulowitzki, Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins.
Die vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit der Mitglieder zum Wohlergehen des Dorfes würde von Umweltfrevlern durch solche illegale Müllablagerungen mit den Füßen getreten. Dahinter stecke der Gedanke: „Irgendein Doofer wird der Müll schon wieder wegräumen.“ Man bemühe sich, durch Müllsammelaktionen beim Tag der Umwelt sowie der Instandhaltung der Wanderwege, alles gut in Schuss zu halten für Lippolds -häuser und auswärtige Besucher, „und dann so was.“
Klare Worte findet auch Lippoldshausen Ortsbürgermeister und Landtagsabgeordneter Gerd Hujahn: „Ich finde es beschämend, dass Menschen illegal ihren Müll in unserer Natur wegschmeißen.“ Er werde persönlich bei Hinweisen auf die Verursacher diese zur Anzeige bringen. Die Täter müssen zur Entsorgung der Abfälle über die Wege gefahren sein, die der örtlichen Feldmarksgenossenschaft gehören und von ihr unterhalten werden. Diese Wege aber sind für den öffentlichen Kraftfahrzeugverkehr gesperrt – deutlich sichtbar an den Verbotsschildern an den Straßenkreuzungen.
Seit mehreren Monaten macht die Feldmark mit Flugzettel die Wildparker darauf aufmerksam. Damit solle zum einen verhindert werden, dass von Besuchern die Wirtschaftswege zugeparkt werden und große Maschinen nicht mehr durchkommen, zum anderen erhofft man sich, dass die Ablagerung von Müll weniger wird, weil außer Anliegern und Jagdpächtern keiner was auf diesen Wegen zu suchen hat.