1. Startseite
  2. Lokales
  3. Hann. Münden
  4. Hann. Münden

Neuer Band zur Gustav Eberlein in Hann. Münden veröffentlicht

Erstellt:

Von: Ekkehard Maass

Kommentare

Der neue Band mit Vorträgen zur Sonderausstellung zum 175. Geburtstag von Gustav Heinrich Eberlein
Der neue Band mit Vorträgen zur Sonderausstellung zum 175. Geburtstag von Gustav Heinrich Eberlein. Das Foto des Buches zeigt Eberlein während einer Schiffsreise nach New York. © Maass, Ekkehard

Der Verein Gustav-Eberlein-Forschung hat eine neue Schrift über den Bildhauer, Maler und Poeten Gustav Heinrich Eberlein herausgegeben.

Hann. Münden – Unter dem Titel „Von Münden in die Welt!“ hat der Verein Gustav-Eberlein-Forschung jetzt eine weitere Arbeit über das Leben und Werk des Bildhauers, Malers und Poeten Gustav Heinrich Eberlein veröffentlicht.

Dabei handelt es sich um ein Buch mit den Vorträgen aus dem Begleitprogramm zu der großen Sonderausstellung zum 175. Geburtstag des Künstlers im vergangenen Jahr im Städtischen Museum. 600 Besucher haben sie besucht. Ein sehr gutes Ergebnis, so Elgard Steinmüller, Geschäftsführerin des Vereins Gustav-Eberlein-Forschung, der die Ausstellung konzipiert hat. Dazu hatte der Verein auch einen Ausstellungskatalog unter dem Titel herausgebracht.

Auch die neue Schrift beleuchtet unter verschiedenen Aspekten das Leben und Werk Eberleins, der am 14. Juli 1847 in Spiekershausen geboren, in Hann. Münden aufgewachsen ist und um 1900 zu den bedeutendsten Künstlern in Deutschland zählte. Auch in diesem Band geht es um das Thema eines großen international bekannten Künstlers, der in Vergessenheit geriet und wiederentdeckt wurde. In vielen Museen stehen Eberleins Werke und werden bis heute immer wieder für Ausstellungen nachgefragt.

So zeigte die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn 2019 in ihrer Schau „Goethe. Verwandlung der Welt“ Eberleins Goethe-Denkmal aus dem Bestand des Mündener Museums. Es handelte sich dabei um das original Gipsmodell Eberleins für sein neun Meter hohes Goethe-Monument aus weißem Carrara-Marmor, das Kaiser Wilhelm II. 1902 der Stadt Rom schenkte und das bis heute in der Parkanlage der Villa Borghese steht.

Das Mündener Gips-Original hat inzwischen in Düsseldorf eine neue Heimat gefunden. Das Mündener Museum hat es als Dauerleihgabe an das dortige Goethe-Museum gegeben. Leider könne es dort wegen Umbauarbeiten noch nicht gezeigt werden, sagte Hann. Mündens Museumsleiterin Martina Krug.

Nicht immer wurden Eberleins Gips-Originale, nach denen der Künstler Skulpturen aus Bronze und Marmor gestaltet hat, so geschätzt wie heute. In Hann. Münden wurden viele dieser Arbeiten, die der Künstler seiner Heimatstadt für das Museum vermacht hatte, in den 1960er Jahren beim Umbau des Schlosses zerschlagen und verschwanden als Packlage unter einem Bohlenfußboden, wo sie später wiederentdeckt wurden. Viele Jahre verstellte der Stempel „pompöser Kitsch“ den Blick auf das Werk Eberleins.

Dass vieler seiner Arbeiten gerettet werden konnten, ist das große Werk der Gustav-Eberlein-Forschung, die im vergangenen Jahr ihren 40. Geburtstag feierte. Elgard Steinmüller erinnerte daran in ihrem Vortrag zur Eröffnung der Sonderausstellung, der nun in dem neuen Band auch in Textform vorliegt. Darin zeigt sie zudem auf, wie sich der Verein weiter bemüht, die Werke Eberleins einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. „Erforschen, Entdecken, Bewahren, Verbreiten“ lautet der Titel in dem neuen Band.

Der Kunsthistoriker Martin Henze geht in seinem Beitrag unter dem Titel „Ein Kreuz mit dem Kreuz“ auf Spurensuche nach Eberleins verschwundenem Kruzifix aus St. Aegidien. Henze zeichnet Eberleins Werdegang und Entwicklung anhand mehrerer Kreuzesdarstellungen nach.

„Die Macht des Meeres“ ist das Thema der Kunsthistorikerin Ute Sellmer. Sie ist wie Henze Mitglied der Gustav-Eberlein-Forschung. Dabei geht es um „Eberleins Kolossalgemälde im Rittersaal“, wie es im Untertitel heißt. Es hing in Eberleins Berliner Atelier und wurde erstmals öffentlich im Jahr 1900 auf der „Großen Berliner Kunstausstellung“ gezeigt. Anschließend, schreibt Sellmer, sei es nach Hann. Münden ins Eberlein Museum gekommen. Nach 1937 verliere sich die Spur. 1982 findet es sich dann eingerollt in schlechtem Zustand auf dem Dachboden des Welfenschlosses wieder. Zwei Jahre dauerte die Restaurierung.

Mit dem Poeten Eberlein beschäftigt sich Gisela Kaerger-Thiemann. Ihr Thema ist Eberleins Schrift „Riekchen Niedlichs Besuch in Münden“. Zur Ausstellung las sie daraus.

Hann. Mündens Stadtarchivar Stefan Schäfer ordnet das Leben Eberleins in die Stadtgeschichte ein. „Eine Stadt im Aufbruch“ ist der Titel seines Beitrags. „Die Entwicklung Mündens zu Lebzeiten von Gustav H. Eberlein (1847 -1926)“, so der Untertitel.

Die 120-seitige Schrift „Von Münden in die Welt!“ mit den Vorträgen des Begleitprogramms zur gleichnamigen Ausstellung kann über den Verein Gustav-Eberlein-Forschung, Professor Eberleinstraße 6, in Hann. Münden (Telefon: 05541/31564) bezogen werden. Er kostet zehn Euro. Ekkehard Maass

Weitere Infos unter gustav-eberlein.org

Auch interessant

Kommentare