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Zahl der Pendler steigt in Hann. Münden: Über die Hälfte der Beschäftigten arbeiten anderswo

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Von: Fabian Diekmann

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Ein Zug steht am Bahngleis am Bahnhif Hann. Münnden
Gleis 1 Richtung Kassel am Mündener Bahnhof: Die meisten Auspendler aus dem Altkreis arbeiten in der nordhessischen Metropole. © Ekkehard Maass

60 Prozent der Beschäftigten im Altkreis Münden arbeiten anderswo – das sind über 9000 Menschen. Doch auch zum Arbeiten kommen Beschäftigte von außerhalb nach Münden.

Altkreis Münden – Die Zahl der Pendler, die im Altkreis Münden wohnen, aber in einem anderen Ort arbeiten, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das teilt Christine Gudd von der Agentur für Arbeit in Göttingen mit.

9586 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Stand: Juni 2022) pendelten raus aus dem Altkreis. Das sind etwa 60 Prozent der in Hann. Münden, Staufenberg und Dransfeld gemeldeten Arbeitnehmer. Fünf Jahre zuvor seien es laut Gudd 8363 gewesen.

Auspendler aus Münden seien am meisten in Kassel angestellt

Die beliebtesten Ziele der Auspendler seien Kassel mit 4231 sowie Göttingen und Northeim mit 3684 Pendlern.

Die gestiegene Anzahl an Auspendlern ist nicht verwunderlich. Nach Zahlen der Agentur für Arbeit ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen im Altkreis seit 2017 um knapp vier Prozent gestiegen, während die Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze von 13 007 auf 12 685 gefallen ist.

Trotz der gesunkenen Zahl der Arbeitsplätze, sei die Zahl der Einpendler in den Altkreis in den vergangenen fünf Jahren ebenfalls gestiegen: 6108 Menschen pendelten von ihrem Wohnort nach Hann. Münden, Staufenberg oder Dransfeld. 2017 seien es laut Gudd 5789 gewesen.

Bei der Herkunft der Einpendler sehe es ähnlich aus wie bei den Auspendlern. Die meisten kamen mit 3321 aus Kassel. Aus Göttingen oder Northeim pendelten 1491 in den Altkreis. Diese Zahlen entsprechen in etwa denen von 2017.

Auto weiterhin beliebt bei Pendlern

Mit großem Vorsprung ist das Auto das beliebteste Verkehrsmittel zum Pendeln. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2020. Fast 70 Prozent der Pendler nutzten es, das Fahrrad kam hingegen auf knapp 10 Prozent. Der häufigste Arbeitsweg sei demnach zwischen 10 und 25 Kilometer vom Wohnort entfernt, dicht gefolgt von einer unter 5 Kilometer entfernten Arbeitsstätte. Das Pendeln koste die Arbeitnehmer meist zwischen 10 und 30 Minuten.

Im Landkreis Göttingen pendeln nur etwa 24 Prozent nach außerhalb

Im gesamten Landkreis Göttingen sieht es hingegen anders aus: Bei etwa 125 000 im Landkreis wohnhaften sozialversicherungspflichtig Beschäftigten pendelten etwa 24 Prozent davon nach außerhalb, vorrangig nach Northeim, die Stadt Kassel oder in die Region Hannover. Das zeigt der Pendleratlas der Agentur für Arbeit.

Im Gegenzug kamen fast 40 000 Beschäftigte zum Arbeiten in den Landkreis. Somit hatte er einen positiven Pendlersaldo mit mehr Einpendlern als Auspendlern.

Die meisten Einpendler kamen 2022 laut der Agentur für Arbeit aus Northeim, Eichsfeld, dem Landkreis Kassel und dem Werra-Meißner-Kreis.

Die Pendler-Daten beziehen sich laut Gudd auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Menschen, die einen Minijob haben oder selbstständig sind, fallen nicht darunter. Arbeitnehmer, die einen Zweitwohnsitz in einem entfernten Arbeitsort haben, gelten in der Statistik der Agentur für Arbeit ebenfalls als Pendler. (Fabian Diekmann)

Erst vor Kurzem konnten die Pendler aufgrund des deutschlandweiten Bahnstreiks die Züge nicht wie gewohnt zu ihrer Arbeitsstelle nehmen.

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