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Das Zentrum wohnenswert machen

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Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt
Sie werben für die Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt (von links): Christiane Langlotz, Friedhelm Meyer, Michael Kühlewindt und Burkhard Klapp. Pilotprojekt wird die Sanierung und neue Nutzung des Hauses Speckstraße 7. © HNA/Sangerhausen

Hann. Münden. Es geht sowohl um Information als auch um Formalitäten, wenn am Donnerstag, 14. Februar, die „Bürgergenossenschaft Mündener Altstadt“ gegründet wird (18 Uhr, Welfenschloss).

Das heißt: Alle können kommen, auch diejenigen, die nicht direkt Mitglied werden wollen. Friedhelm Meyer: „Man muss nicht sofort die 100 Euro auf den Tisch legen.“

Die Einladung zur Gründungsversammlung unterzeichneten Bärbel Bockhoff, Bernd Demandt, Burkard Klapp, Susann Knappe, Harald Kühn, Friedhelm Meyer, Gaby Meyer und Hermann Staub. Harald Kühn von der Volksbank hatte beim Ausarbeiten der Satzung geholfen. Aber auch Michael Kühlewindt von der Mündener Sparkasse macht deutlich, dass ihm die Altstadt am Herzen liegt, und er wirbt mit für die Idee der Genossenschaft. Es sei wichtig, dass auch Denkmalpfleger Klapp mit im Boot sei, so Kühlewindt im Pressegespräch. So könne man den Denkmalschutz mit den Anforderungen des Marktes in Einklang bringen. Die Altstadt müsse attraktiv sein, „sonst stimmen die Leute mit den Füßen ab“.

Innenstadt wohnenswert machen

Das sieht Klapp auch so: Die Innenstädte wohnenswert machen, möglichst barrierearme Wohnungen schaffen, die bei Senioren und bei Familien mit Kindern gleichermaßen gefragt sind, nannte er als Stichworte. Er skizzierte, dass vom Denkmal-Kunst-Festival die Intitialzündung ausging und dann die Idee am konkreten Projekt Speckstraße Gestalt annahm, was in die jetzt anstehende Genossenschaftsgründung mündet. Klapp: „Es ist angestrebt, eine solide Baugenossenschaft daraus werden zu lassen.“ Es sei besonders schwierig, für die Altstadt Investoren zu finden. In der Genossenschaft können die Bürger die Dinge selbst in die Hand nehmen.

Das Haus Speckstraße gehört momentan Berndt Demandt. Er hatte es für 20.000 Euro gekauft und so für die Arbeit der Genossenschaft gesichert. Behalten will er es aber nicht, sondern möchte es zum selben Preis möglichst schnell wieder abgeben, hatte er gleich nach dem Erwerb deutlich gemacht. Das wird eine der ersten Aufgaben der Bürgergenossenschaft sein.Berndt Demandt bleibt aber Ansprechpartner für das Denkmal-Kunst-Projekt in der Speckstraße.

Eine Studentengruppe um Prof. Dr. Jens Kickler von der Beuth Hochschule für Technik in Berlin habe im Januar eine Bestandsaufnahme im Haus gemacht, informierte Meyer. Die Auswertung sei in Arbeit. Dr. Kicklers Spezialität sei der Holzbau, ergänzt Denkmalpfleger Klapp, solche Experten seien rar.

Fotos: Ehrenamtliche sanieren das Haus Speckstraße 7

Erfahrungsgemäß machten die Materialkosten bei einer solchen Sanierung ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtkosten aus, der weitaus größere Teil entfalle also auf Personalkosten, so Klapp weiter: „Wenn wir hier viel Muskelkraft bekommen, ist das die größte Kostenersparnis.“ Christiane Langlotz, als Vertretung für Berndt Demandt, ergänzte: „Wir tragen das in die Handwerksbetriebe, und es gibt schon viele Zusagen für Materialspenden.“

Außerdem liege das Haus im Sanierungsgebiet Altstadt 4, so Meyer, da könne man auf einen Zuschuss hoffen. Was die Kosten angeht, sind die Akteure also optimistisch. Dass die Sanierung gleichwohl eine logistische Herausforderung werde, ist ihnen auch klar, und: „Mit dem Abschluss des Denkmal-Kunst-Festivals wird auch noch nicht der letzte Nagel eingeschlagen sein“, sagt Meyer. Nacharbeiten werde es dann noch geben, aber der dickste Brocken soll während der Aktion geschafft werden. (tns)

Zum Thema Genossenschaften: www.genossenschaftsgruendung.de

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