Landkreis Göttingen. Die CDU Staufenberg kritisiert die Einrichtung von Naturschutzgebieten (NSG) im FFH-Gebiet 143 „Bachtäler im Kaufunger Wald“. Gegen die Stimmen der CDU hat der Göttinger Kreistag beschlossen, dass 332 Hektar mit dem höchstens Schutzstatus (NSG) versehen werden.
Die CDU hatte sich mit einem Antrag im Kreistag für eine Einstufung des Naturschutzgebietes zum Landschaftsschutzgebiet eingesetzt. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt (wir berichteten).
„Es ist mir absolut unerklärlich, wo der Sinn von Naturschutzgebieten, speziell an den Ortsrändern von Nienhagen und Dahlheim liegen soll. Besonders, wenn es sich hier um Privatgrundstücke von Bürgern der Gemeinde Staufenberg handelt“, kommentiert der CDU-Kreistagsabgeordnete Sebastian Bornmann den Vorgang in einer Mitteilung. „Viele Bürger sprechen hier zu Recht von einem erheblichen Eingriff, der deutlich die Sozialpflichtigkeit des Eigentums überschreitet.“
Nicht nur die dort im Haupt- oder Nebenerwerb wirtschaftenden Land- und Forstwirte müssen nun mit starken Einschränkungen bei der Bewirtschaftung rechnen, so Bornmann, sondern auch Flächeneigentümer in Form des sinkenden Flächenwertes beim Verkauf oder der Verpachtung. Bornmann habe sich bereits im Vorfeld mit Nienhäger Bürgern getroffen und sich vor Ort über diese Einschnitte informiert. Die CDU-Kreistagsfraktion hatte als einzige Fraktion den Vorschlag gemacht, die Flächen statt mit „Naturschutzgebiet“ nur mit dem Status eines Landschaftsschutzgebietes (LSG) zu versehen.
„Weder SPD noch Grüne oder eine andere Partei haben im Kreistag auch nur ein Jota dafür getan, die negativen Auswirkungen für die Bürger in Staufenberg zu minimieren“, so Bornmann. „Mehr noch: Neben der „schwachen argumentativen Leistung von Rot-Grün“ im Kreistag warf man der CDU von Seiten der Grünen „Lobbyarbeit“ vor.“ Raymon Rordorf, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und zuständig für Umweltschutz, Personal und Gleichstellung bei den Grünen hatte in Kreistag geäußert, er habe den Eindruck, Werner Wille (CDU, Vorsitz des Umweltausschusses im Kreistag Göttingen) nutze den Umweltausschuss, um Naturschutz zu relativieren und Lobbyarbeit für die Landwirtschaft zu betreiben.
„Ich hätte mir von der Kreisverwaltung und der Kreistagsmehrheit gewünscht, dass man den vielen Anregungen und Bedenken der Bewohner Staufenbergs mehr Beachtung schenkt“, schließt Bornmann die Pressemitteilung.
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