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Staufenberg: Wolfgang Bosbach (CDU) in Landwehrhagen zu Gast

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Von: Harald Schmidt

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Bekannter Politiker zu Gast: Sebastian Bornmann und Wolfgang Bosbach führten beim politischen Frühschoppen ein Gespräch über aktuelle politische Themen.
Bekannter Politiker zu Gast: Sebastian Bornmann und Wolfgang Bosbach führten beim politischen Frühschoppen ein Gespräch über aktuelle politische Themen. © Harald Schmidt

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach war in Landwehrhagen zu Gast. Eingeladen wurde der bekannte CDU-Mann vom Ortsverein der Christdemokraten in der Gemeinde.

Landwehrhagen – Aus der Seele sprach Wolfgang Bosbach seinen etwa 70 Zuhörern beim politischen Frühschoppen, den der CDU-Ortsverband Staufenberg Samstagvormittag (29.04.2023) organisiert hatte. Er benannte die Probleme der Zeit und konnte aus dem Blickwinkel seiner langen politischen Laufbahn dazu seine Meinung zum Ausdruck bringen.

Staufenberg: Wolfgang Bosbach in Landwehrhagen

Organisator der Veranstaltung im Gasthaus „König von Hannover“ war Sebastian Bornmann, Mitglied des Göttinger Kreistags. Er begrüßte anwesende CDU Mitglieder, Vertreter der Jungen Union sowie interessierte Bürger. Das verhinderte CDU-Bundestagsmitglied Fritz Günzler sprach in einer Videobotschaft zu den Anwesenden. Im Anschluss der Veranstaltung wurde der ehemalige Gemeindebürgermeister Volker Zimmermann für 50 Jahre Mitgliedschaft in der CDU geehrt. Für die Besucher war eine deftige Brotzeit vorbereitet.

Zwei Ohrensessel und ein Tischchen waren der Rahmen für ein Zwiegespräch zwischen Bornmann und Bosbach, der zum zweiten Mal in Staufenberg zu Gast war. Bornmann nahm Bosbachs aktuelle Publikation mit dem Titel „Wer glaubt uns noch?“ zum Anlass, über Themen zu reden, die die Bevölkerung bewegt. Das Buch erläutert, warum Politik an Vertrauen verliert und was dagegen getan werden kann.

„Wir müssen die bessere politische Alternative sein“

Bosbach, der über eine fünfzigjährige Erfahrung im politischen Geschäft zurückblicken kann, sagte, dass für ihn und die CDU der gesunde Menschenverstand zählt. Er kritisierte die Beeinflussung zum Gendern sowie Bevormundung und Sprechverbote in der Meinungsäußerung. Beim weiten Feld des Klimaschutzes hält er den radikalen Protest für kontraproduktiv. Zumal andere große Industrieländer ein Vielfaches an Treibhausgasen emittieren. Bei der Bahn sollte in notwendige Infrastrukturmaßnahmen investiert werden. Das Deutschland-Ticket erachtet er dagegen als eine sinnvolle Maßnahme. Bosbach klagt die ausufernden Kosten an, bei denen Kommunen und Länder den Kürzeren ziehen. Exorbitante Zinsen wegen Überschuldung sind ein Indiz dafür.

In NRW leitet Bosbach seit seinem Rückzug aus der aktiven Politik die „Bosbach Kommission“ zur inneren Sicherheit. „Das Grundsatzprogramm soll als bessere Alternative wahrgenommen werden“. „Wir müssen die bessere politische Alternative sein“, ist Bosbachs Überzeugung. Er führte Beispiele für Gewalt im Land sowie erhebliche Defizite bei der Verteidigung auf. Er sprach sich dafür aus, der Polizei den Rücken zu stärken und erhielt dafür viel Applaus. Zum Schluss der Veranstaltung konnten Fragen an den Redner gestellt werden, was Tim Jordan-Winneknecht und Achim Hübner nutzten. Lösungswege für die Ukrainekrise, Migrationsbewegungen, Grundwerte der CDU, mutige Politiker waren ihre Stichworte. Bosbach hält mehr Sichtbarkeit und klare politische Alternativen für erforderlich. „Die Leute schätzen eine klare Haltung“ und „wir haben die größeren Schnittmengen in der CDU“, sagte er. (Harald Schmidt)

Häufiger Gast in Talkshows

Wolfgang Bosbach (71, Rechtsanwalt, NRW) war von 1994 bis 2017 Mitglied des Bundestages. Neun Jahre war er stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion der CDU sowie sechs Jahre Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages. Bosbach hat sich im Herbst 2017 aus der offiziellen Politik zurückgezogen. Von 2012 bis 2016 war Bosbach ein häufiger Gast in Talkshows. Hier vertrat er seine politische Meinung, die auch im Gegensatz zur CDU-geführten Bundesregierung stehen konnte. Er sagte beim politischen Frühschoppen in Staufenberg, dass sein Verhältnis zu Kanzlerin Angela Merkel immer gut war. Er sagte, dass er einen „riesen Respekt vor ihrer Arbeitsleistung hat. Sie war 24 Stunden im Dienst, unprätentiös und ist bodenständig geblieben“. 

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