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Beginn des Ukraine-Krieges am 24. Februar: ein trauriger Jahrestag

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Von: Christina Hein

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Soldaten in der Ukraine
Ukraine-Krieg (Symbolbild) © Sem van der Wal /IMAGO

Ein Jahr nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine leben rund 8000 ukrainische Geflüchtete in Stadt und Landkreis Kassel.

Kassel – Wenn am heutigen 24. Februar um 17 Uhr vor dem Kasseler Rathaus wie in vielen anderen Städten Menschen mit blaugelben Fahnen auf die Straße gehen, hat das einen besonderen Grund: Es ist der traurige Jahrestag des Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine und Beginn des Angriffskriegs, den der russische Präsident Putin gegen die ukrainische Bevölkerung führt.

Um sich zu retten, sind in den vergangenen Monaten über eine Million Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder, aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Davon leben in Kassel aktuell 4005. Das sind 2490 weibliche Geflüchtete und 1515 männliche (hauptsächlich Jungen). Insgesamt sind 1266 Minderjährige erfasst, davon 951 zwischen sechs und 17 Jahren. Sie besuchen Schulen in Kassel. 86 ukrainische Kinder gehen in eine Kinderbetreuung.

Im Landkreis Kassel leben offiziell 3398 ukrainische Geflüchtete. Pro Woche kommen etwa 20 weitere hinzu, so Kreissprecher Harald Kühlborn. Waren es zu Beginn des Krieges hauptsächlich Frauen, so würden inzwischen auch vermehrt Männer im Landkreis ankommen.

In Kassel wohnen die meisten ukrainischen Geflüchteten in privaten Unterkünften. „Die Hilfsbereitschaft der privaten Vermieterinnen und Vermieter war überwältigend“, sagt Oberbürgermeister Christian Geselle. Inzwischen fänden die meisten Geflüchteten eigenverantwortlich Wohnungen und schlössen Mietverträge ab.

Die Kasseler Wohnungsbaugesellschaften haben 85 Wohnungen zur Verfügung gestellt. Die wurden von der Stadt mit einfachen Standards ausgestattet und unter Berücksichtigung der Wohnungsgröße belegt. Außerdem wurden unter anderem in der Nordstadt, im Vorderen Westen und Waldau Unterkünfte akquiriert: insgesamt 700 Plätze.

Die Übergangsunterkünfte am Mulang, in den Messehallen und im Best Western Hotel wurden wieder aufgelöst. Geselle: „Es zeigt sich, dass die Stadt Kassel mit ihren Strukturen sehr gut aufgestellt war und ist, um ukrainische Geflüchtete aufzunehmen. Das schnell entstandene Engagement beweist eine große Solidarität.“

Auch Bürgermeisterin Ilona Friedrich lobt die „riesengroße Hilfsbereitschaft“ in der Bevölkerung. „Die Menschen wurden in unserer Stadt offen und herzlich empfangen.“ 506 Geflüchtete sind aus Kassel wieder weggezogen. Davon haben sich 280 abgemeldet mit der Angabe „Rückkehr in die Ukraine“.

Insgesamt 8 054 405 Menschen aus der Ukraine sind dem UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR zufolge vorläufig als Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 7. Februar 2023). Rund 5,35 Millionen ukrainische Menschen sind Flüchtlinge im eigenen Land. Die meisten Geflüchteten im Ausland sind in Polen (1 541 394) registriert, gefolgt von Deutschland (1 062 029), Tschechien (487 393), Republik Moldau (108 885), Rumänien (108 840) und der Slowakei (108 488).

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