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Professor Rolf Effert, früherer Leiter der Kasseler Augenklinik, ist gestorben

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Von: Kathrin Meyer

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Mit Humor und Harmonie: Prof. Rolf Effert kurz vor seinem Eintritt in den Ruhestand in der Augenklinik des Klinikums. Der Mediziner ist jetzt überraschend an einem Herzinfarkt gestorben. Archi
Mit Humor und Harmonie: Prof. Rolf Effert kurz vor seinem Eintritt in den Ruhestand in der Augenklinik des Klinikums. Der Mediziner ist jetzt überraschend an einem Herzinfarkt gestorben. Archi © Marie Klement

Sein Humor und die schlagfertige Gewitztheit bleiben in Erinnerung: Professor Rolf Effert, früherer Leiter der Kasseler Augenklinik, ist gestorben.

Kassel – Rolf Effert hat die Stationen seines Lebens gern mit witzigen Anekdoten gefüllt. Wer ihn kannte, dem wird vor allem sein Humor verbunden mit einer schlagfertigen Gewitztheit in Erinnerung bleiben. Vielleicht ein Überbleibsel aus seiner rheinländischen Heimat.

Effert wurde in Aachen geboren und studierte dann nach dem Abitur Physik und anschließend Medizin. Auch seine Facharztausbildung machte der spätere Chefarzt der Kasseler Augenklinik und Ärztliche Direktor des Klinikums Kassel dort.

1998 kam Effert mit seiner Ehefrau Jutta nach Kassel, nachdem er zuvor drei Jahre lang Leitender Oberarzt an der Uniklinik in Essen war. „Ich habe mich in Kassel sofort wohlgefühlt und viele Freunde gefunden“, sagte Effert einst im Gespräch mit der HNA.

Von 1997 bis 2020 war Effert Chefarzt der Augenklinik Kassel. Als deren Leiter trieb er den Neubau der Augenklinik Ende der 1990er-Jahre voran.

Für ihn war das „ein persönlicher Höhepunkt meiner Tätigkeit“, sagt Rolf Effert zum Eintritt in den Ruhestand 2020. „Da haben wir ein Gebäude geschaffen, das schon damals auf ambulante Operationen eingestellt war. Es ist bis heute optimal nutzbar.“

Effert war darüber hinaus sieben Jahre Ärztlicher Direktor des Klinikums Kassel. Eine Zeit, die nicht ohne Spannungen verlief. Ihr Mann habe damals mit ganzer Kraft, dafür gekämpft, dass die Rahmenbedingungen für eine gute Patientenversorgung und Personalsituation im Klinikum sich nicht durch zu massive Kürzungen verschlechterten, erinnert sich Efferts Witwe.

Die Auseinandersetzung zwischen Geschäftsführung und ihm als Stimme der Ärzteschaft im Interesse der Patienten sei eben der Anlass für die Unstimmigkeiten gewesen. Auch in seinem Ruhestand seit 2020 blieb Effert als „Arzt in Bereitschaft“ nicht untätig. Zwei Mal in der Woche fuhr er zuletzt noch für Augenoperationen nach Eschwege.

Eines war Rolf Effert als Arzt immer besonders wichtig: Patienten Sicherheit zu geben. „Es kommt darauf an, wie man eine Diagnose verkauft. Wenn man Patienten positiv bestärkt, kann man viel bewirken“, lautete sein Motto.

Im Rotary Club Kassel war Effert lange Jahre im Vorstand aktiv und im rotarischen Jahr 2020/2021 Präsident. Die Unterstützung einer nepalesischen Schule war ihm dabei ein besonderes Anliegen. Eine Reise dorthin hatte sich durch die Corona-Pandemie immer wieder verzögert. Mit anderen Rotariern war der 69-Jährige jetzt Anfang April nach Nepal gereist, um sich dort persönlich von den Fortschritten des Sozialprojektes zu überzeugen. Während der Reise ist Rolf Effert an einem Herzinfarkt gestorben. Der Familienmensch hinterlässt seine Ehefrau Jutta und drei erwachsene Kinder sowie drei Enkelkinder. (Kathrin Meyer)

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