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In Kassel düsen Senioren mit der Rikscha durchs Quartier

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Von: Christina Hein

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Die Seniorinnen Marianne Brada und Angela Richter auf ihrer Fahrt in der E-Rikscha. Es fährt Tobias Schaumann.
Die Seniorinnen Marianne Brada (links, 84) und Angela Richter (81), Bewohnerinnen des Albert-Kolbe-Heims in Wehlheiden, auf ihrer Fahrt in der neuen E-Rikscha © Malmus, Pia

Ein besonderes Gefühl von Freiheit erlebten jetzt die Seniorinnen Marianne Brada (links, 84) und Angela Richter (81), Bewohnerinnen des Albert-Kolbe-Heims in Wehlheiden, auf ihrer Fahrt in der neuen E-Rikscha. Die hat sich jetzt der Heim-Träger, das Sozialwerk der Christengemeinschaft, zugelegt, um seinen Bewohnerinnen und Bewohnern einen größeren Bewegungsradius zu verschaffen.

Kassel – Es dauert nicht lange, und nach ein paar Metern Strecke haben die „Testpilotinnen“ bereits einen Riesenspaß am neuen Gefährt. Souverän wie einst die Queen winken Marianne Brada (84) und Angela Richter (81) von ihren exponierten Logenplätzen in der Rikscha der HNA-Fotografin zu und lassen sich sichtlich zufrieden den Fahrtwind um die Nase wehen. In einen übergroßen wärmenden Fußsack eingepackt und mit Gurten angeschnallt, sitzen sie bequem und sicher.

In Kassel ist dieses Fortbewegungsmittel für Seniorinnen und Senioren noch einmalig: Den Einrichtungen des Sozialwerks der Christengemeinschaft, vornehmlich dem Albert-Kolbe-Heim und den Hausgemeinschaften am Heimbach, steht ab sofort eine nagelneue E-Rikscha zur Verfügung. „Das war schon immer mein Traum für unsere Bewohnerinnen und Bewohner“, sagte Heimleiterin Heike Schaumann.

Um ihre Idee zu finanzieren, beteiligte sie sich im vergangenen Jahr an einer Ausschüttung des PS-Sparens der Hessisch-Thüringischen Sparkassenstiftung für Projekte in der Altenhilfe und wurde prompt mit 7500 Euro bedacht. Das restliche Geld für den Gesamtpreis der Rikscha, die eine holländische Firma für behinderte Menschen entwickelt hat, in Höhe von 13 000 Euro hat jetzt der Förderverein des Trägers aufgebracht.

Als die Jungfernfahrt mit dem Gefährt anstand, waren viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Vertreterinnen des Vorstands und des Fördervereins anwesend, um sich ein Bild davon zu machen, wie die Rikscha in der Praxis ankommt. „Ein ganz tolles Gefühl von Freiheit“ sei das, in der Rikscha gefahren zu werden, meinte Marianne Brada. Man habe einen tollen Ausblick. Auch wer nicht gut zu Fuß sei, könne so bequem seine Umgebung kennenlernen, sagt Mitfahrerin Angela Richter. Darüber hinaus habe sie sich auch sicher gefühlt. Als Fahrer hatte sich gestern Heike Schaumanns Mann Tobias zur Verfügung gestellt. „Das ist sein Valentinsgeschenk an mich“, sagte Heike Schaumann und lachte. „In Zukunft können wir uns vorstellen, dass sich Ehrenamtliche und Angehörige bereit erklären, das große E-Bike für bis zu zwei Passagiere zu lenken. Wir leihen das nach einer Einführung in die Handhabung gerne aus.“

Nicht nur zu Ausfahrten und kleinen Ausflügen in die Umgebung könnte die Rikscha gut genutzt werden. Die Seniorinnen könnten auch zum Wehlheider Markt gefahren werden. „Sie sollen ja, das Quartier, in dem sie wohnen, mit allen Sinnen erleben.“ Heike Schaumann sagte außerdem: „Wir freuen uns, dass wir jetzt eine richtig gute Verbindung für unsere Bewohnerinnen und Bewohner zwischen unseren Einrichtungen, dem Albert-Kolbe-Heim, den Hausgemeinschaften Am Heimbach und der Tagespflege Hermannstraße, haben.“

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