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Regen sorgt für Hochwasser in Nordhessen

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Von: Sebastian Schaffner, Jörg Paulus, Marie Klement

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Der Radweg R1 ist derzeit überflutet
Der Radweg R1 ist derzeit überflutet. © Privat

Kräftiger Dauerregen hat am Wochenende die Hochwasserlage in Hessen verschärft. Betroffen waren vor allem die Flüsse Fulda, Eder und Lahn.

Der Dauerregen der vergangenen Tage hat mehrere Flüsse und Bäche anschwellen lassen. Am Montag waren an über 20 Pegeln Hochwasser-Meldestufen überschritten, wie aus Daten des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie hervorgeht. Ein Überblick für Nordhessen:

Niederschläge lassen Fuldapegel in Stadt und Kreis Kassel ansteigen

Der Regen am Wochenende hat die Pegel auch in den Gewässern rund um Kassel ansteigen lassen. Am Sonntag ging die Hochwasserwarnzentrale des Regierungspräsidiums Kassel aber vorerst nicht davon aus, dass Meldestufen überschritten werden. Bei Baunatal-Guntershausen kletterte der Pegel der Fulda am frühen Sonntagabend auf 3,30 Meter – die erste von drei Meldestufen liegt einen halben Meter höher. An der „Neuen Mühle“ im Bereich Niederzwehren/Bergshausen flutete die Fulda erste Wiesen.

Der Radweg R1 bei Baunatal war wegen leichten Hochwassers vorsorglich bereits am Freitag gesperrt worden. Betroffen sind die R1-Strecke zwischen dem Picknickplatz „Alex Ruh“ und dem Sportplatz in Guntershausen und die Strecke in Richtung Edermünde-Grifte, ab der ICE-Brücke. In diesen Bereichen steht das Wasser etwa einen halben Meter hoch, wodurch derzeit weder Radfahren noch Spazierengehen möglich ist, teilt die Stadt Baunatal mit.

Eder überflutet Wiese in Frankenberg

Hochwasser der Eder in Frankenberg
Betroffen vom Hochwasser ist auch die Eder in Frankenberg. Das Foto entstand auf der großen Wehrweide an der Eder in Frankenberg mit Blick zur Altstadt. © Detlef Ochse

Betroffen vom Hochwasser ist auch die Eder in Frankenberg. Der Pegel der Eder lag am Sonntagabend an der Messstation bei Schmittlotheim weiterhin über der zweiten von drei Meldestufen. Die Eder hatte dort ihren Höchststand in der Nacht auf Samstag. Der Eder-Pegel bei Battenberg lag am Wochenende über Meldestufe 1. Da weiter mit Niederschlägen zu rechnen ist, erwartet das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie weiter steigende Wasserstände.

Teichlandschaft im Rückhaltebecken Schwalmstadt

Blick auf das Rückhaltebecken zwischen Ziegenhain und Treysa
Jörg Döringer fotografierte am Sonntag mit der Drohne aus 100 Metern Höhe das Beckenbzwischen Ziegenhain und Treysa. © Jörg Döringer

Auch die Wasserstände der Schwalm stiegen am Sonntag an. Im Unterlauf wurde der Pegel die Meldestufe 1 kurzfristig und geringfügig überschritten, so die Hochwasserwarnzentrale.

Lage in Sachen Hochwasser beruhigt sich im Kreis Hersfeld-Rotenburg

Die starken Regenfälle, die für den Samstag und Sonntag gemeldet worden waren, blieben im Kreis Hersfeld-Rotenburg dagegen aus. Dadurch sanken auch die Pegelstände der Fulda zusehends, unter anderem zwischen Niederaula und Bad Hersfeld. Die Falkenbachstraße zwischen Beiershausen und Kerspenhausen sowie die Querverbindung zwischen Solms und Niederjossa bleiben aber weiter gesperrt. Nach Angaben der Hochwasserzentrale des Regierungspräsidiums Kassel bestand für die Fulda zwischen Niederaula und Bad Hersfeld am Sonntagnachmittag die Meldestufe 1.

Diese Meldestufen gibt es

Meldestufe 1 ist laut Hessischem Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie erreicht, sobald an einigen Stellen das Wasser über das Ufer tritt. 

Meldestufe 2 entspricht einem „größeren Hochwasser“, das ufernahe Grundstücke und Keller überflutet sowie Verkehrsbehinderungen auf Gemeinde- und Hauptverkehrsstraßen auslöst.

Bei Meldestufe 3 werden bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet, Straßen sind unpassierbar und müssen gesperrt werden.

Entwarnung bei Hochwasser in Gießen und Marburg

Auch an der Lahn scheint sich die Hochwasserlage zu entspannen. Das teilt das Regierungspräsidium Gießen mit und verweist auf die Pegelstände. Demnach liegen Marburg, Gießen oder auch Limburg zwar weiterhin im Bereich der Meldestufe II. Allerdings sinken die Pegel nach aktuellen Modellrechnungen weiter ab. 

Ein Autofahrer fährt über eine überflutete Landstraße bei Heuchelheim in Hessen. Bei weiteren Niederschlägen könnten weitere Flüsse und Bäche über die Ufer treten.
Ein Autofahrer fährt über eine überflutete Landstraße bei Heuchelheim in Hessen. Bei weiteren Niederschlägen könnten weitere Flüsse und Bäche über die Ufer treten. © Boris Roessler/dpa

Wetter in Hessen bleibt zu Wochenbeginn kalt und regnerisch

Zu Beginn der neuen Woche bleibt das Wetter in Hessen kalt und nass. Am Montag kommen vormittags weitere Regenschauern auf. Vereinzelt sind auch kürzere Graupelgewitter im Laufe des Tages nicht auszuschließen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.

Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 3 und 7 Grad. Dazu kommt laut DWD ein überwiegend mäßiger, in Böen zeitweise auch starker Wind. In den Abendstunden soll dieser ein wenig nachlassen.

Am Dienstag bleibt der Himmel über Hessen bedeckt. Es soll weiter regnen. Zu Tagesbeginn rechnet der DWD lokal auch mit Schneeregen. Die Werte sinken derweil bei schwachem bis mäßigem Wind auf frische 1 bis 4 Grad. Auch mittwochs bleibt es bewölkt und nass. Teilweise könnte es auch schneien, wie der DWD mitteilte. Das Thermometer zeigt Werte von 0 bis 2 Grad an. Dazu kommt schwacher bis mäßiger Wind. (mit dpa)

Erdrutsch an der A49: Ein Autobahnabschnitt bleibt am Montag gesperrt

Am Nordportal des Autobahntunnels bei Treysa ist es am Sonntagmittag zu einem Hangrutsch gekommen. Gegen 12.45 Uhr glitt durchnässtes Erdreich auf die Fahrbahn. Wie ein Sprecher der Autobahnpolizei in Baunatal weiter berichtet, war die A49 in Richtung Süden zu diesem Zeitpunkt bereits gesperrt. Die Autobahn GmbH habe die Teilstrecke am Vormittag ab Neuental vorsorglich geschlossen, sodass Verkehrsteilnehmer nicht in Gefahr gewesen seien. Laut des Polizeisprechers bleibt der Abschnitt Neuental-Schwalmstadt am Montag auf jeden Fall gesperrt

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