1. Startseite
  2. Lokales
  3. hnanews

Kasseler Staatstheater: Der Spielplan für die Saison 2023/24 im Überblick

Erstellt:

Von: Kirsten Ammermüller, Bettina Fraschke

Kommentare

Stellen den Spielplan vor: Tobias Geismann (hinten von links), Thorsten Teubl, Florian Lutz, Kornelius Paede, vorne von links: Patricia Nickel-Dönicke, Ann-Kathrin Franke und Barbara Frazier.
Stellen den Spielplan vor: Tobias Geismann (hinten von links), Thorsten Teubl, Florian Lutz, Kornelius Paede, vorne von links: Patricia Nickel-Dönicke, Ann-Kathrin Franke und Barbara Frazier. © Dieter SChachtschneider

Mit neuen räumlichen Erlebnissen will das Kasseler Staatstheater in der kommenden Saison locken. Intendant Florian Lutz hat jetzt mit seinen Kollegen aus dem Leitungsteam den Spielplan vorgestellt.

Kassel – Das Theater will wieder mehr zum Kristallisationspunkt des gesellschaftlichen Lebens in Kassel werden. Dafür stehen, so Florian Lutz gestern im Opernhaus, das Theaterfest am 23. September, der Theaterball am 11. November und eine Silvesterparty. Weil die Bühnentechnik im Großen Haus nicht genutzt werden darf, wird wieder eine Raumbühne aufgebaut wie 2021. „Antipolis“, die Gegenstadt, bietet 300 Sitzplätze und soll für Musiktheater, Tanz, Jugendstücke und Konzerte genutzt werden.

Bei der Pressekonferenz ließ die Information aufhorchen, dass Generalmusikdirektor Francesco Angelico seinen Vertrag über 2025 hinaus nicht für eine dritte Amtszeit verlängern wird. Er war nicht vor Ort, aber Florian Lutz berichtete, dass Angelico seine Entscheidung intern bereits im Sommer 2022 mitgeteilt hatte. „Kleinere Differenzen im szenischen Verständnis“ bei der Produktion der Oper „Pique Dame“ im Herbst/Winter seien nicht der Ausschlag gewesen. Dort hatte Angelico sehr kurzfristig sein Dirigat niedergelegt.

Lutz führte als Angelicos Begründung vielmehr an, das Orchester habe ein Spitzenniveau erreicht – somit auch Grenzen für eine nochmalige Steigerung. Die frühe Information sei „ein Geschenk“, denn so sei ausreichend Zeit für eine Neubesetzung. Ziel ist, im Sommer 2024, ein Jahr vor der Amtsübergabe, die Entscheidung getroffen zu haben, damit der/die Neue in die Spielplanplanung einbezogen werden kann. Bei zwei Sinfoniekonzerten werden die Final-Kandidaten einer noch zu besetzenden Findungskommission als Gastdirigenten zu erleben sein. Und bis zum Abschied sei der Orchester- und Publikumsliebling noch häufig zu erleben.

Saison 2023/24 am Kasseler Staatstheater: Musiktheater

Drei Opernschwergewichte stehen auf dem neuen Spielplan: Neben „Carmen“, das vom Regieteam vom 2021er-Erfolg „Wozzeck“ realisiert wird, Mozarts „Don Giovanni“ und Verdis „Otello“. Die turnusgemäße Uraufführung „Defekt“ von Mithatcan Öcal erzählt von der Crew eines Raumschiffs, die auf der zerstörten Erde strandet. Mammut-Kooperationsprojekt ist Wolfgang Rihms „Die Hamletmaschine“ mit dem Text von Heiner Müller, das zusammen mit Tanz und Schauspiel gestemmt wird.

Saison 2023/24 am Kasseler Staatstheater: Schauspiel

Rolf Hochhuth hat seinen Theatertext „Die Hebamme“ 1971 in Kassel angesiedelt, er handelt von obdachlosen Großfamilien, die in einem Lager hausen – das Stück bewirkte, dass die Stadt Abhilfe schuf, so Schauspieldirektorin Patricia Nickel-Dönicke. Zum Auftakt befragt zudem „Gretchen“-Regisseur Bert zander Lew Tolstoi nach „Krieg und Frieden“ und es gibt ein Stück zum Themenfeld #MeToo in der Uni-Bibliothek. Weitere Themen sind weibliches Begehren, Aids und der Mauerfall, als Klassiker werden Euripides „Troerinnen“, Büchners „Leonce und Lena“ und Shakespeares „Die Zähmung der Widerspenstigen“ bearbeitet.

Saison 2023/24 am Kasseler Staatstheater: Tanz

Eine Reihe von Uraufführungen in unterschiedlichen tänzerischen Handschriften verschiedener Choreografen setzt das kuratorische Modell fort. Mit „Der Nussknacker“ findet die Tschaikowsky-Reihe ihren Abschluss – choreografiert von dem aus dem „Schwanensee“ bekannten, radikal zeitgenössischen Choreografen-Team United Cowboys in der Raumbühne Antipolis. Barocke Visionen für das Ende der Zeit nehmen die Uraufführungen in „Winterwende“ mit einer Produktion von Kristel van Issum und von Anat Oz in den Blick. Die Reihe „Let’s Talk About“ wird mit einer Referenz auf Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ fortgesetzt mit Uraufführungen von Yossi Berg und Oded Graf.

Saison 2023/24 am Kasseler Staatstheater: Just+

Die Raumbühne verwandelt sich im Weihnachtsstück in die Villa Kunterbunt von „Pippi Langstrumpf“. Was hat Franz Kafka mit dem beliebten Computerspiel „Minecraft“ zu tun? „Der Bau“ ist ein Jugendstück mit Beteiligung aus der Bürgerschaft unter der Regie von Just-Spartenleiterin Barbara Frazier. Eine interaktive, mystische Welt wird in „Prometheus Inc.“ auf der Opernbühne heraufbeschworen.

Niemals erwachsen werden will „Peter Pan“ – als Musical nach der Geschichte von J.M. Barrie. Weitere Plus-Produktionen ergänzen das Programm.

Der Spielplan für die Saison 2023/24 im Überblick

Musiktheater:

Schauspiel:

Tanz:

Just+:

Konzerte:

Sonderkonzerte:

Auch interessant

Kommentare