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Rüstungskonzern Rheinmetall investiert Millionenbeträge in Kassel

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Von: Barbara Will

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Rheinmetall
Das Rheinmetall-Logo auf dem Rheinmetall-Gebäude in Düsseldorf. © David Young/dpa/Archiv

Über 10 Millionen Euro und über 100 neue Arbeitsplätze für Kasseler Standort: Rheinmetall rechnet nach Spitzenjahr 2022 mit weiterem Wachstum.

Düsseldorf/Kassel – Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall baut nach einem Geschäftsjahr mit Rekordwerten bei Ertrag und Auftragsbestand seine Standorte aus und investiert auch in Kassel. In das hiesige Werk mit rund 1200 Beschäftigten werde ein „niedriger zweistelliger Millionenbetrag“ fließen, sagte Vorstandschef Armin Papperger auf der online abgehaltenen Bilanzpressekonferenz am Donnerstag. Unter anderem werde eine für die Logistik genutzte Halle für die Produktion umgerüstet. Investiert wird auch in den Arbeitsbereich des Chassis-Schweißens. Die Belegschaft werde „im dreistelligen Bereich“ wachsen.

In Kassel werden Ketten- und Radpanzer gebaut und modernisiert. Derzeit läuft die Fertigung des geschützten Sonderwagens „Survivor R“ für die Bundespolizei und die Bereitschaftspolizeien der Länder sowie die Produktion des neuen Pionierpanzers für die Bundeswehr an. Daneben wird in Kassel der Radpanzer Boxer für die Bundeswehr, Litauen und Großbritannien gebaut. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Krauss-Maffei Wegmann.

Neben 4000 logistischen kann der Konzern rund 1000 taktischen Fahrzeuge pro Jahr produzieren, jedes vierte der letzteren kommt aus Kassel. Die Kapazität solle „in Richtung 300 Fahrzeuge“ erweitert werden, sagte Papperger. Die Sparte „Vehicle Systems“, zu den die Panzer gehören, hatte 2022 den Umsatz um 21 Prozent auf 2,27 Milliarden Euro ausgeweitet. Ihr operatives Ergebnis verbesserte sich um fast die Hälfte auf 258 Millionen Euro. Mit einer Rendite von 11,4 Prozent ist die Sparte die zweitlukrativste des Konzerns – mit großem Abstand zum Geschäft mit Waffen und Munition, in dem gut ein Fünftel des Umsatzes als operativer Gewinn übrig bleibt.

Insgesamt baute der Konzern 2022 den Umsatz um 13 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte, bereinigt um Sondereffekte, um 27 Prozent auf 754 Millionen Euro zu. Unterm Strich verdiente Rheinmetall mit 469 Millionen Euro um 61 Prozent mehr als 2021. Der Auftragsbestand ist mit 26,6 Milliarden Euro so hoch wie nie. Für 2023 erwartet Papperger einen Umsatz zwischen 7,4 und 7,6 Milliarden Euro. Mit der Bundeswehr werde gerade über Rahmenverträge „im mittleren einstelligen Milliardenbereich“ für die nächsten acht Jahre verhandelt. Das 100 Milliarden Euro große Sondervermögen für die Bundeswehr werde wohl im Laufe des Jahres größtenteils verplant.

Über den Bau einer Fabrik für den Kampfpanzer Panther in der Ukraine sei derzeit weder dort noch aufseiten der Bundesrepublik entschieden. Der Bau würde zwölf bis 14 Monate dauern, hinzu käme die Produktionszeit für den Panzer. „Da sind wir, bis das Ding fertig ist, dann in Ende 24.“ (Barbara Will)

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