Zentralstelle für Geflüchtete: Stadt Kassel will Einrichtung schaffen, um Anträge zu bündeln

Die Stadt Kassel bereitet sich auf die Ankunft weiterer Geflüchteter aus der Ukraine vor. Eine zentrale Anlaufstelle soll noch in dieser Woche geschaffen werden.
Man arbeite gerade daran, eine Möglichkeit zu schaffen, dass Ukrainer, die in Kassel ankommen, sich an einer Stelle zentral anmelden können. Um dort eben nicht nur die Anmeldung bei der Kommune vorzunehmen, sondern auch einen Antrag für eine Aufenthaltserlaubnis bei der Ausländerbehörde zu stellen und beim Sozialamt Leistungen zu beantragen, erläutert Bürgermeisterin Ilona Friedrich. Sie hoffe, dass dies noch im Laufe der Woche möglich sein werde.
Bisher können sich Geflüchtete, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beantragen wollen, beim Sozialamt der Stadt Kassel melden. Zu den Leistungen zählen zum Beispiel finanzielle Unterstützung für Unterkunft und Lebensunterhalt. Auch eine Krankenversicherung gehört dazu. Ohne Antrag beim Sozialamt ist die finanzielle Unterstützung nicht möglich.
Bei der Registrierungsstelle für Geflüchtete des Landkreises in Fuldabrück-Bergshausen ist es aktuell nur möglich, eben diese Leistungen zu beantragen. Ein Antrag für eine Aufenthaltsgewährung hingegen muss für Stadt und Kreis bei der Ausländerbehörde der Stadt Kassel gestellt werden. Außerdem muss man sich bei der jeweiligen Kommune, in der man untergebracht ist, anmelden.
Zwingend notwendig ist das zunächst allerdings nicht: Ukrainer können sich bis zu 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen im Schengenraum aufhalten. Erforderlich wird die Anmeldung erst dann, wenn man eben die entsprechenden Leistungen beziehen möchte.
Am Montag hätten sich beim Sozialamt der Stadt Kassel 40 Personen gemeldet, die diese Leistungen beziehen wollen, sagt Bürgermeisterin Friedrich. Wie viele Geflüchtete bislang angekommen sind, lasse sich schwer sagen. Die Personen, die am Wochenende in der Unterkunft in Bad Wilhelmshöhe untergebracht worden waren, hätten mittlerweile in Wohnungen umziehen können.
Die Stadt habe viele Angebote von Privatpersonen, die helfen wollen. Für Montagabend seien weitere 40 Personen angekündigt worden. Für den Fall, dass es mehr werden, hätte man auch noch zwei Hotels, in denen Geflüchtete kurzfristig unterkommen können. „Unser Ziel ist es, dass die Menschen so schnell wie möglich in Wohnungen ziehen“, sagt Bürgermeisterin Friedrich. (Kathrin Meyer)