Neue B 83 bringt weniger Lastwagen, mehr Irrfahrten

Die Einwohner und Besucher von Bad Karlshafen müssen sich noch an die neue Ortsumgehung gewöhnen, so wie schon die in Calden.
Helmarshausen/Calden. So, wie die Inbetriebnahme der neuen Kreisstraße 47 zwischen Calden und Burguffeln anfangs holperte und auch die Verkehrsentlastung in Calden noch nicht so stark ausgefallen ist, wie manche glaubten, so läuft auch der Verkehr auf der neuen Ortsumgehung Bad Karlshafen noch nicht richtig rund.
Die Beschilderung war noch lückenhaft und Autofahrer nutzen nach wie vor widerrechtlich die zum Wirtschaftsweg abgestufte alte B 83 zwischen Wülmersen und Helmarshausen, um Zeit zu sparen. Deshalb hat auch der Verkehr in der Ortsdurchfahrt Helmarshausen noch nicht so abgenommen wie erhofft.
Weniger Lastwagen im Ort
„Die LKW vermissen wir nicht, die hatten wir wirklich über“, freut sich Jochen Hohmeister über weniger Schwerverkehr, der am Ortseingang Helmarshausens an seinem Blumenhaus gegenüber dem früheren Krankenhaus vorbei rumpelt. Negative Folgen für sein Geschäft durch weniger Durchgangsverkehr befürchtet der Florist nicht, das zeichne sich bisher auch nicht ab. Es führen ja weiterhin viele Autos durch Helmarshausen, der Ort sei durch die neue Umgehungsstraße ja nicht plötzlich ausgestorben.
Auch Anwohner wie Jasna Meder, die mit ihrer Familie in der Poststraße wohnt, berichten von spürbar weniger Lkw-Verkehr: „Es ist schon sehr viel ruhiger, auch abends merkt man das.“
Nicht alle glücklich
Nicht weniger Kunden hat auch der Salon Fey in der Poststraße seit Eröffnung der Umgehung. Einige seien aber mit der neuen Verkehrsführung noch unglücklich, berichtet Elke Fey: „Viele beschweren sich über die Sperrung der alten B 83 zwischen Helmarshausen und Wülmersen“. Zudem seien einige Kunden aus Richtung Hofgeismar schon versehentlich in Würgassen gelandet.
Warten auf Straßenumbau in Helmarshausen
„Ganz verschwinden wird der Lkw-Verkehr aus dem Ort aber nicht“, sagt Uwe Fey. Der habe auch nach einem ruhigen Jahresbeginn schon wieder zugenommen. Wie sich die Situation zukünftig mit der baulichen Umgestaltung der Poststraße darstellen wird, da sind die Anwohner gespannt und warten auf die nächsten Schritte. Im Frühjahr soll es, wie berichtet, eine Informationsveranstaltung über die endgültige Gestaltung geben.
Noch zu früh für Bilanz
Für eine offizielle Bilanz zur Eröffnung der Ortsumgehung Bad Karlshafen und der Teilfreigabe der Umgehung Calden war es bislang auch dem Hessischen Straßen- und Verkehrsmanagement Hessen Mobil noch zu früh. Es sei ganz normal, dass es ein wenig dauere, bis sich alle Verkehrsteilnehmer an die neue Straßenführung gewöhnt haben, erklärte Pressesprecher Marco Lingemann. Man schaue sich das weiterhin genau an und wenn nötig, können die Straßenverkehrsbehörden, wie teilweise schon geschehen, kurzfristig eine Anpassung der Beschilderung anordnen.
Falsch fahren kostet jetzt schon Strafe
Die frühere B 83 zwischen Wülmersen und dem Abzweig nach Helmarshausen werde voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte zurückgebaut: „Dann wird es noch weniger attraktiv sein, dort langzufahren. Wer es dennoch tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit und riskiert schon jetzt eine Geldstrafe“.
Übergangszeit in Calden
Bei der Ortsdurchfahrt von Calden sei man in einer Übergangszeit. Im Sommer werde für den Bau des Südteils der Ortsumgehung die B 7 zwischen Calden und Schäferberg gesperrt. Dann könneder Durchgangsverkehr nicht mehr durch Calden fahren. Nach Freigabe des Südabschnitts sei die B 7-Umgehung von Calden komplett befahrbar und sei dann attraktiver als die Ortspassage. Derzeit erscheint vielen die Umleitung über die B 83 und K 47 als zu großer Umweg.
Warten auf Landtagsentscheid
Einwohner aus Lauenförde hatten in Petitionen an die Landtage in Hessen und Nordrhein-Westfalen eine Änderung am Abzweig nach Herstelle und Beverungen gefordert. Denn die jetzige Straßenführung leitet den Verkehr geradewegs weiter nach Lauenförde statt auf die weitere Strecke der B 83 nach Beverungen. Noch haben die Ausschüsse und Landtage aber nicht entschieden. (Thomas Thiele / Markus Löschner)