1. Startseite
  2. Lokales
  3. Hofgeismar
  4. Bad Karlshafen

Experten: Würgassen logistisch kaum machbar

Erstellt:

Von: Markus Löschner

Kommentare

Neben dem alten Reaktorgebäude in Würgassen
Neben dem alten Reaktorgebäude in Würgassen (Foto nach dem kerntechnischen Rückbau) soll das neue Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktiven Müll entstehen. Das Bild zeigt rechts als früheres Ausstellungsstück ein Dornengestell und Steuerstäbe, wie sie in einem Reaktor genutzt werden. © Thomas Thiele

Auf Erstaunen und teilweise Entsetzen stößt ein neues Gutachten zur Straßen- und Schienenanbindung des geplanten Atommüll-Logistikzentrums (ZBL) in Würgassen.

Bad Karlshafen/Würgassen – Dass Studien durch Gegengutachten angegriffen werden, gehört zum Alltag in Planungs- und Genehmigungsverfahren, so auch im Falle des Atommüll-Logistikzentrums in Würgassen. Wie die Firma RegioConsult aus Marburg als Fachagentur für Stadt,- Verkehrs- und Umweltplanung mit den Gutachten zur Straßen- und Schienenanbindung des ZBL umging, auf die sich die BGZ als Planerin des Projektes stützt, war indes bemerkenswert.

„Fachlich nicht ansatzweise belastbar“

Das Gutachten wurde am Dienstag in Bad Karlshafen vorgestellt. Neben dem Vorwurf fehlender Daten oder unvollständigen Auswertungen fanden sich Begriffe wie „nicht nachvollziehbar“, „fachfremd“ oder „fachlich nicht einmal ansatzweise belastbar“ in der Präsentation der Firma.

„Bahnanschluss kann nicht funktionieren“

Die Straßenanbindung von Würgassen sei unzureichend, der Bahnanschluss könne nach jetziger Planung keinesfalls funktionieren, so das Fazit.

Die Vorstellung des Gutachtens der Bürgerinitiative Atomfreies Dreiländereck am Dienstag in Bad Karlshafen, das auch von umliegenden Gemeinden und Landkreisen mitfinanziert wurde, erregte somit hohe Aufmerksamkeit bei Medien und Vertretern aus Politik, Tourismus und Umweltverbänden.

„Massiv angreifbar“

Rechtsanwalt Philipp Heinz (Berlin) bezeichnete das Planungsverfahren aus strahlenschutzrechtlicher Sicht als unverantwortlich und massiv angreifbar, gleich zwei Verbände deuteten mögliche Klagen an.

Bürgermeister waren entsetzt

Die Bürgermeister der Anliegerkommunen Beverungen, Trendelburg und Bad Karlshafen äußerten sich entsetzt über die Ergebnisse des Gutachtens. (Markus Löschner)

Auch interessant

Kommentare