Schwimmende Legenden unter sich: Fans der Wiking-Boote trafen sich in Bad Karlshafen

Im Barockhafen in Bad Karlshafen trafen sich kürzlich treue Fans der Wiking-Schlauchboote.
Bad Karlshafen – „Das Treffen war ein voller Erfolg“, sagte Organisator Jannik Hoff auf dem Steg des Karlshafener Hafens nach dem Einschleusen am Samstagnachmittag. In gerade einmal einer Stunde hatte da der Wiking Schlauchbootclub e.V. die Strecke auf der Weser von Höxter zurück nach Bad Karlshafen bewältigt. Es erinnerte an die 1956 von den Brüdern Otto und Klaus Hanel gegründete und in Hofgeismar aufgebaute Wiking-Werft, die nach Insolvenz 2017 aufgelöst wurde und einst in Nordhessen sehr hochwertige Schlauchboote baute.
Drei Tage lang hatten sich nun zahlreiche Vereinsmitglieder in der Stadt an Weser und Diemel und im Hafen getroffen, zwölf der legendären, einst in Hofgeismar gebauten Wiking-Boote waren ebenfalls dabei. Die erste Ausfahrt am vergangenen Freitag führte nach Hann. Münden. „Wir hatten hier viele Kontakte mit Liebhabern der Boote und sogar mit ehemaligen Mitarbeitern der Firma“, berichtete Hoff.

Acht Boote legten zur Freude vieler Zuschauerinnen und Zuschauer am Samstag im Hafen an. Unter den Beobachtern auch Hans-Christian Wehmeier, ehemaliger Bad Karlshafener Bürgermeister und aktiver Motorsportler. Er hatte bereits 1967 mit dem MSC Weser Diemel im ADAC ein Wiking-Treffen in Karlshafen mit damals 70 Booten organisiert. So wurden auf den Stegen viele Erinnerungen und Kontakte für den Bezug von Ersatzteilen ausgetauscht und es wurde gefachsimpelt.
Fans der Wiking-Boote trafen sich in Bad Karlshafen: Mitglieder aus ganz Hessen reisten an
Vereinsmitglieder von Norddeutschland bis Südhessen waren mit ihren Booten angereist, insgesamt hat der Verein 140 Mitglieder mit 55 Booten in ganz Deutschland. Treffen finden etwa in Travemünde, Passau oder auf dem Rhein statt. Wie viele der über die ganze Welt verstreuten Wiking-Boote noch fahren, könne man nicht sagen, meinte Jannik Hoff. Wie die anderen Anhänger der besonderen Wasserfahrzeuge schwört auch er vor allem auf deren Robustheit: „Die Boote hier sind alle 35 bis 40 Jahre alt und in einem super Zustand.“

„Wir wollen den Namen Wiking weiter hochhalten“, erklärte Jannik Hoff. Bad Karlshafen mit dem befahrbaren Innenstadthafen und seiner Nähe zum Ursprung der Marke in Hofgeismar scheint dafür ein guter Platz zu sein: Gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Franz Mank überlegt Hoff, das Treffen zum 20. Vereinsjubiläum im Jahr 2024 wieder in Bad Karlshafen zu organisieren. (Markus Löschner)