Gartenfest in Calden: Rund 170 Stände laden zum Bummeln ein

Das Gartenfest im Park von Schloss Wilhelmsthal in Calden lockte wieder Tausende auf das weitläufige Areal. Schon beim Startschuss am Donnerstag zog es mehr als 8000 Besucher zum Fest.
Bis zum Ausklang am Sonntagabend hofft Veranstalter Evergreen, 20 000 Gästen „einen Tag wie Urlaub“ ermöglicht zu haben. Wir haben uns auf dem Gelände umgeschaut.
Die Aussteller
Mit 170 Ausstellern ist das Event noch mal größer als in den Vorjahren. „Diesmal haben wir noch mehr Pflanzenstände dabei“, erklärt Fabian Hartung, Mitarbeiter von Evergreen. So gibt es nicht nur besondere Blühpflanzen, wie den Funkenkolben, sondern auch eine Vielfalt an außergewöhnlichen Tomatenpflanzen in verschiedenen Farb- und Geschmacksrichtungen.
Auch der Gastronomiebereich auf der Wiese hinter dem Schloss wurde ausgeweitet. Wie immer gibt es ein breites Angebot an Gartenmöbeln – sogar solche, die aus alten Fischernetzen gefertigt wurden. Wem das nicht reicht, der kann an Ständen mit Dekorationsartikeln, Kleidung, Kunst oder Wohnaccessoires stöbern. Der Baustelle entlang des Wassergrabens wegen wurde die Festmeile nun hoch bis zum Ententeich ausgeweitet. Auch beim kommenden Gartenfest soll die Baustelle noch nicht abgeschlossen sein, hieß es.

Der Verkehr
Obwohl sich zeitweise der Verkehr bis fast nach Espenau staute, gab es keine größeren Probleme. Einweiser am Straßenrand sorgten dafür, dass die Autofahrer ohne langes Suchen einen Parkplatz fanden. Dafür hatte man zwei große Parkflächen eingerichtet, wo bis zu 10 000 Besucher pro Tag ihr Fahrzeug abstellen können.
Die Trends
Viele Pflanzenanbieter erklärten, dass der Trend zur Selbstversorgung geht. Inzwischen würden viele lieber zur Zucchinipflanze als zur Hortensie greifen, so die Erfahrung. Einerseits soll das laut den Fachleuten etwas mit dem „immer schmaler werdenden Geldbeutel“, andererseits aber auch mit dem wachsenden Bewusstsein für hochwertige Nahrungsmittel zu tun haben.

Bei den Blühpflanzen würden viele nach wie vor nach bienenfreundlichen Blumen Ausschau halten, sagte Gärtnerin Sabrina Mohr. Wegen der zunehmenden Trockenheit sei auch die Nachfrage nach Blühern, die wenig Wasser bräuchten, groß. Beispiel: Lavendel. Grundsätzlich werden die Gärten inzwischen „wilder“ gestaltet – ein Garten soll bunt und voller Vielfalt sein ohne strenge Linien, sagen die Kenner.
Die Kräuter
Beim Gartenfest gibt es ein umfangreiches Angebot an Kräutern. Am Stand von Alexander Zierleyn kann man zum Beispiel viele außergewöhnliche Kräuter wie Käse- und Olivenkraut finden, die ihrem Namen entsprechendes Aroma haben. Aber auch Lakritztagetes, Marzipansalbei, Aztekisches Süßkraut oder Indianischen Rauchsalbei gab es dort. Zierleyn erklärt: „Anstatt Zitronenmelisse sollte man Zitronenverbene nehmen, die ist viel aromatische.“
Das Innovative
Mit Steinen befüllte Gabionen (Zaunkörbe) sieht man vielerorts. Die grüne Variante davon, Pflanzengabionen, ist eine Innovation, die beim Gartenfest vorgestellt wird. Anstatt trister Steine zieren die Trennwände Lavendel, Erdbeeren oder Bodendecker. Die grünen Elemente sähen nicht nur gut aus, sie böten auch Schallschutz, wie Sarah Schröder von der Immenhäuser Landschaftsbaufirma Scheffer &Leue berichtet. (Tanja Temme)