Urlauber stecken wegen Coronavirus fest: Ehepaar aus Bad Wildungen wartet auf Rückflug aus Spanien

Viele Urlauber sitzen aufgrund des Coronavirus im Ausland fest. Auch das Ehepaar de Sousa Scheu wartet auf den Rückflug von Teneriffa zum Kassel Airport.
- Der Coronavirus breitet sich weltweit aus.
- Ein Ehepaar aus Bad Wildungen sitzt in Spanien fest.
- Die neuesten Entwicklungen zu Corona in Kassel im News-Ticker.
Seit fast zehn Jahren verbringen Karl-Peter Scheu und seine Frau Selma die kalten Wintermonate auf Teneriffa. Seit Sonntag gibt es dort eine Ausgangssperre. Das Rentner-Ehepaar berichtet von Polizei- und Militärpräsenz in Puerto de la Cruz, um die Quarantäne durchzusetzen.
So wie viele Urlauber, die derzeit noch im Ausland sind, hat das Ehepaar aus Bad Wildungen in den vergangenen Tagen vor allem eine Frage beschäftigt: Wie kommen wir zurück nach Deutschland?
Rückflug zum Flughafen in Calden soll stattfinden
Erst seit Dienstag ist klar, dass ihr Rückflug nach Calden am 1. April wohl planmäßig stattfindet. Bereits seit über einer Woche hatte sich Karl-Peter Scheu bemüht, eine Antwort von der Fluggesellschaft Sundair zu bekommen.
Mittlerweile gibt es auf der Internetseite der Airline zumindest einige Informationen zum Coronavirus. „Wenn die Bundesregierung anordnet, dass wir die Urlauber zurückholen sollen, dann werden wir das machen“, sagt Sundair Geschäftsführer Marco Rossello, mit einem Hinweis auf die derzeit in Ägypten festsitzenden Urlauber.

„Gegenwärtig arbeiten die Reiseveranstalter, Airlines und Flughäfen daran, die akuten Herausforderungen zu bewältigen und die Passagiere, die noch im Ausland sind, sicher nach Hause zurückzuholen“, sagt Natascha Zemmin, Pressesprecherin des Kassel Airports. Trotz Reisewarnungen und Einreiseverbot starten und landen Linienflüge am Flughafen in Calden.
„Touristische Flüge in die Urlaubsgebiete finden derzeit nicht statt“, sagt Zemmin. Eine Einstellung des kompletten Flugbetriebs sei nicht geplant, Flüge die in Calden starten, haben jedoch keine Passagiere an Bord. Der Schwerpunkt bei allen Passagierflügen von den Kanarischen Inseln und aus Ägypten liege derzeit darauf, Urlauber aus den Zielgebieten koordiniert zurückzuholen.
Wegen Coronavirus: Leere Straßen in Puerto de la Cruz
Darauf hoffen auch Karl-Peter und Selma de Sousa Scheu: Sie erleben derzeit hautnah die Ausnahmesituation in Spanien: „All das hat sich nur innerhalb weniger Tage so entwickelt. Bis Sonntagnacht gab es keinerlei Einschränkungen“, berichtet der Rentner. Verwundert verfolge er im Fernsehen, dass das Leben in vielen deutschen Städten im Vergleich noch normal weitergeführt werde.

Das Ehepaar bewohnt eine Ferienwohnung außerhalb von Puerto de la Cruz im Stadtteil San Fernando. Dort hielten sich die Leute überwiegend an die Vorgabe, das Haus nur zum Einkaufen oder ähnlichen Gründen zu verlassen, erzählt Scheu. Auf die täglichen frischen Frühstücksbrötchen müssen die Bad Wildunger noch nicht verzichten, diese bekommen sie von einem Tante-Emma-Laden nur 50 Meter entfernt.
Doch der Weg dorthin hat sich verändert: „Normalerweise kann man in dieser schmalen Einbahnstraße kaum laufen, denn es fahren dort fast ständig Krankenwagen und Autos der Anwohner“, sagt Scheu. Jetzt ist die Straße fast menschenleer.