1. Startseite
  2. Lokales
  3. Hofgeismar

Rund 1900 Besucher beim Eröffnungstag der Landesgartenschau in Höxter

Erstellt:

Von: Thomas Thiele

Kommentare

Warten auf Sonnenschein: Liegestühle und frühe Blumenpflanzungen prägten gestern den Remtergarten. Der Anblick soll sich monatlich ändern.
Warten auf Sonnenschein: Liegestühle und frühe Blumenpflanzungen prägten gestern den Remtergarten. Der Anblick soll sich monatlich ändern. © Thiele, Thomas

Die nordrhein-westfälische Landesgartenschau 2023 in Höxter bietet eine bei Gartenschauen seltene Kombination – einen Brückenschlag zwischen Natur und Kultur.

Höxter – Das konnten viele der Besucher gestern am Eröffnungstag der Schau erleben, die in den ersten sechseinhalb Stunden bereits fast 1900 Besucher anlockte. Ein guter Wert für einen Wochentag, wenn die Gartenschau-GmbH unter dem Strich mit etwa 2200 Besuchern täglich rechnet, Supertage und Regentage mit eingerechnet, wie Uwe Wollgramm als einer der GmbH-Sprecher gestern in einer Halbtagsbilanz sagte.

Im Archäologiepark sind Grundrisse und symbolische Bauten der zerstörten Stadt Alt-Corvey zu erleben.
Im Archäologiepark sind Grundrisse und symbolische Bauten der zerstörten Stadt Alt-Corvey zu erleben. © Thiele, Thomas

„Schön hier, Komm Gucken“

Den Brückenschlag zwischen Natur und Kultur hob auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hervor, der tags zuvor noch Ärger wegen der landesweiten Abitur-Panne hatte, aber gestern bei der Eröffnungsfeier schon wieder Scherze machen konnte. Er verwies auf das reichhaltige Angebot an Kulturveranstaltungen etwa mit Lesungen und Konzerten, wodurch die Schau ein Erlebnis für alle Generationen sei. Höxter liege zwar nicht gerade in der Mitte des Bundeslandes, doch mit der Gartenschau erhalte die Stadt und ihre schöne Natur größte Aufmerksamkeit, die sicher auch nach dem Ende der Schau in sechs Monaten weiterwirken werde. Er lobte Höxters Werbeslogan „Schön hier. Komm Gucken“ als einfach und genau richtig.

Gegen 12.20 Uhr drückte die Prominenz (neben Wüst unter anderem der Landtagspräsident André Kuper, Kulturministerin Ina Brandes, Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen und Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann) auf der Bühne in der Veranstaltungshalle am Gartenschau-Marktplatz gemeinsam auf einen Buzzer, woraufhin zwei Luftdruck-Kanonen Schmetterlinge aus Papier in die Luft schleuderten.

Das mehrere Kilometer lange Gartenschaugelände bietet immer wieder Gelegenheiten zum Pausieren.
Das mehrere Kilometer lange Gartenschaugelände bietet immer wieder Gelegenheiten zum Pausieren. © Thiele, Thomas

Vorbereitungen haben sehr früh begonnen

Eine Zeitreise wird möglich, weil die Gartenschau teilweise in das Gelände des Weltkulturerbes am Schloss Corvey integriert ist, wo sich die Abteikirche mit dem Westwerk aus der Zeit Karls des Großen befindet. Im wieder erschlossenen Remtergarten befindet sich jetzt wieder eine Auswahl früher Arznei- und Küchenpflanzen. Die Mitnahme des Faltplanes mit Beschreibungen ist zu empfehlen, da die Beschilderung teils noch lückenhaft ist.

Als einmalig bei einer Gartenschau gilt auch, dass es einen Archäologiepark gibt. Nur einen halben Meter unter einer Wiese wurden die Grundmauern der Marktkirche der 1265 zerstörten Stadt Alt-Corvey entdeckt. Gemeinsam mit anderen Bauten wurden sie ausgegraben und teilweise an der Oberfläche in Umrissen oder symbolischen Bauten rekonstruiert. Texte und Mini-Hörspiele aus Lautsprechern in diesen Bauten erleichtern das Verständnis.

Was läuft denn da: Ein eigener Bereich ist der Landwirtschaft und dem Umgang mit der Natur gewidmet. Probekulturen, Tierskulpturen, Erläuterungstexte und Sprachaufnahmen machen die Vielfalt, aber auch die Bedrohung der Natur an vielen Stellen deutlich.
Was läuft denn da: Ein eigener Bereich ist der Landwirtschaft und dem Umgang mit der Natur gewidmet. Probekulturen, Tierskulpturen, Erläuterungstexte und Sprachaufnahmen machen die Vielfalt, aber auch die Bedrohung der Natur an vielen Stellen deutlich. © Thomas Thiele

Das Gartenschaugelände erstreckt sich vom Weserbogen am Schloss Corvey entlang eines schmalen Streifens am Weserufer, wo neue Wege angelegt und ein Dschungel in einem längst vergessenen Wäldchen wiederentdeckt wurde, bis in die Innenstadt Höxters (der Weserradweg wird umgeleitet). Die Stadt hat ihre Fußgängerzone erneuert, nachdem es 2018 vor der Bewerbung eine intensive Diskussion mit den Bürgern gegeben habe, ob man das Wagnis einer Gartenschau eingehen sollte, wie Bürgermeister Daniel Hartmann gestern nochmals erinnerte. Letztlich sei diese Schau nur möglich geworden, weil sich so viele Menschen engagierten und ein gemeinsames Ziel verfolgten.

Die Vorbereitungen hatten sehr früh begonnen, dann gab es ein zu kaltes Frühjahr, sodass der Start gestern eine Punktlandung wurde, nur ganz wenige Pflasterarbeiten fanden gestern noch statt. In Höxter hofft man, dass bis 15. Oktober die 400 000-Besucher-Grenze erreicht wird.

Hendrik Wüst Ministerpräsident
Hendrik Wüst Ministerpräsident © Thiele, Thomas

Info: Landesgartenschau-Hoexter.de

Auch interessant

Kommentare