Frischer Wind zieht in Alte Meierei: Grebensteiner Museum wird neu gestaltet

Gleich zwei gute Gründe haben die Mitglieder des Förderkreises Ackerbürgermuseum, frischen Wind in ihr Museum, die Alte Meierei in der Altstadt von Grebenstein, einziehen zu lassen.
Einerseits war die Ausstellung in die Jahre gekommen, sodass eine Sanierung und Neugestaltung der Räume vonnöten war. Andererseits steht kommendes Jahr das Stadtjubiläum an, das man gerne mit Exponaten zur Ortshistorie begleiten möchte. Deshalb wird schon seit Monaten sortiert, weggeworfen und Inventar bewegt, weshalb das Museum vorerst geschlossen ist.
Mit dem Tod des langjährigen Museumsleiters Wolfgang Tölle war es ruhig geworden um das Ackerbürgermuseum. 2018 hatte der schwer an Parkinson Erkrankte sich zurückgezogen, seine Stellvertreterin Sophia Schindewolf übernahm die Zügel. Inzwischen, fünf Jahre später, führen Manuel Schmidt und sein Stellvertreter Helmut Degethoff den Verein und sind somit auch für das Museum mit seinen beiden Standorten zuständig.
Aufräumen und neu ausstatten
„Seit Oktober treffen wir uns einmal die Woche im Museum zum Aufräumen und Arbeiten“, erklärt der Vorsitzende. Da sich im „Büro“ Unmengen an Dokumenten angesammelt hatten, ging es erstmal darum, das Archiv zu überarbeiten. Auch der Vereinsraum wurde aufgeräumt und mit neuen Möbeln ausgestattet. Tisch und Stühlen stehen nun mittig im Raum und können für Zusammenkünfte, wie etwa des örtlichen Geschichtskreises, genutzt werden.
Auch wenn es in den Fluren und weiteren Räumen des Untergeschosses teilweise noch wild aussieht – Bücherstapel zwischen Putzeimern und einer Modeleisenbahnlandschaft – so sieht man, dass Bewegung in die Alte Meierei gekommen ist. Tölles Steckenpferd, die Friedrich-Wilhelms-Nordbahn, wird auch weiterhin eine Rolle im Museum spielen. „Wir würden gerne ein Modell schaffen, das das damalige Grebenstein zeigt und wo man erfahren kann, wo die Bahn entlanggefahren ist“, sagte Degethoff. Das sei allerdings Zukunftsmusik. Deshalb widmen sich die Ehrenamtler vor allem erst der Neugestaltung der Räume.

So soll der Eingangsbereich „luftiger“ daherkommen: Ein kleiner Museumsshop, in dem man Bücher und Ähnliches erwerben kann, und eine Leseecke sollen entstehen. Auch die weiteren Bereiche sollen „nicht mehr so überfüllt wirken“, sagt Schmidt. Ehemals zentral stehende Vitrinen wurden teilweise entlang der Wände platziert. „Grundsätzlich wollen wir die Ausstellung leichter konsumierbar machen – und auch moderne Technik einsetzen“, so Degethoff.
Außerdem soll Raum für Sonderausstellungen geschaffen werden, wie jene zum 700-jährigen Bestehen der Stadt Grebenstein und 75 Jahre Vieh- und Jahrmarkt Grebenstein, mit der man im November starten möchte. Die Galerie mit alten Meistern sowie die Exponate über Apotheker Wilhelm Pfeffer, Grebensteins bekanntester Sohn, bleiben erhalten. Wenn all das geschafft ist, will sich das kleine Team dem Leckschen Haus annehmen, was ebenfalls zum Museum gehört und gegenüber der Alten Meierei liegt. (Tanja Temme)