Grebensteiner Schüler organisierten Spendenaktion für Hilfsprojekt in Namibia

In Eigenregie haben Schüler der Heinrich-Grupe-Schule in Grebenstein eine Spendenaktion auf die Beine gestellt. Ihr selbst gestecktes Ziel: eine Schule in Namibia unterstützen.
Grebenstein – Genauer gesagt, das „DRC Schulprojekt und Gemeindezentrum“ von dem deutschen Verein „Tangeni Shilongo Namibia“ in der Wüste Namib. DRC steht dabei für die Wohnsiedlung „Democratic Resettlement Community“, die zur Stadt Swakopmund zählt.
Dafür zogen nicht nur die beiden Gymnasialklassen der Jahrgangsstufe zehn an einem Strang. Auch die Schüler der Jahrgangsstufe sieben, die den Ethikunterricht besuchen, sowie die Schülervertretung machten mit. Gemeinsam sammelten sie knapp 750 Euro.
Während die G10b von Susann Adam im Dezember einen kleinen Weihnachtsbasar mit Kinderpunsch in der Schulmensa organisierte, spendete die Schülervertretung (SV) ihre Einnahmen vom alljährlichen Verkauf der Schokoweihnachtsmänner. Dabei wurde die SV sogar vom Förderverein der Schule unterstützt, wie Schulsprecherin Bente Wollert erzählt: „Sie haben die Nikoläuse bezahlt, die sonst wir kaufen. Damit konnten wir auch die kompletten Einnahmen spenden.“ Der Ethikkurs der Jahrgangsstufe sieben sammelte nicht nur Geld, sie behandelten das Thema auch im Unterricht und die G10a von Rita Hirdes-Bettenhäuser wiederum stellte sich im Januar mit einem Crêpes-Stand in die Mensa.
Grebensteiner Schüler organisierten Spendenaktion: Besuch in Afrika habe berührt
„Ursprünglich wollten wir mit dem Basar Geld für unseren Abschluss sammeln“, sagt Milena Gebhardt aus der G10b. Doch als Klassenlehrerin Susann Adam von dem Schulprojekt an der Westküste Afrikas erzählte, entschieden sie sich um. „Uns geht es schließlich gut“, ergänzt Mitschülerin und Klassensprecherin Rabea Werner. Adam besuchte in ihrem Sommerurlaub die Schule in Namibia, die einen bleibenden Eindruck bei der Lehrerin hinterließ. Denn als die Kinder und Jugendlichen dort Kleinigkeiten wie Radiergummis, Stifte und Schreibblöcke geschenkt bekamen, habe in den Gesichtern die pure Freude gestanden. „Das berührt“, sagt Adam. Insbesondere wenn man bedenke, dass sich in unmittelbarer Nähe des „Township“, wie ärmliche Siedlungen in Südafrika genannt werden, eine reiche Stadt befände.
Gut 100 Kinder und Jugendliche besuchen täglich die Bildungseinrichtung, wie der gemeinnützige Verein erklärt. Das Schulprojekt sei einer der wenigen Orte in der Siedlung, in dem es fließendes Wasser, angeschlossene Sanitäranlagen und Elektrizität gäbe. Als eine Vertreterin des Vereins das Schulprojekt in einer Konferenz an der Heinrich-Gruppe-Schule vorstellte, entschied sich auch die Schülervertretung für eine Spende. Schulsprecherin Bente Wollert, Stellvertreter Aaron Schäfer und SV-Mitglied Rieke Paukstat trugen die Idee dann auch in ihre Klasse, die G10a.
Für die Schüler war es nach den Einschränkungen der Coronapandemie eine Möglichkeit, sich auszuprobieren und im Klassenverband eigene Projekte umzusetzen, sind sie sich einig. „Wir konnten selbst etwas auf die Beine stellen“, sagt Rieke Paukstat. „Da hatten wir alle richtig Bock drauf“, bestätigt Aaron Schäfer. Vom Einkauf über die Kalkulation der Preise bis hin zum Verkauf an den Ständen waren die Jugendlichen für alles selbst zuständig. „Insbesondere bei den Preisen sollte es nicht zu hoch sein, damit es für Schüler bezahlbar bleibt“, sagt Schäfer und Rabea Werner ergänzt: „Natürlich musste es auch unsere Kosten decken.“
Die Schüler lernten während der Spendenaktion nicht nur eine Menge. Für sie ist auch das Projekt in Namibia wichtig. Wenn durch ihr Engagement nun dieses Schulprojekt in den Fokus rückt und auch außerhalb der Heinrich-Gruppe-Schule Unterstützer findet, dann wäre das natürlich super, sind sich alle einig. Mehr Infos gibt es auf der Internetseite des Vereins.