Treffen der größten Planeten
Spektakel am Himmel: Saturn und Jupiter kommen sich heute ganz nah
Seit 800 Jahren war dieses Spektakel am Himmel nicht mehr zu beobachten: Der Weihnachtsstern wird am Montag sichtbar sein. Verpassen Sie das Saturn-Manöver nicht.
- Weihnachten 2020: Weihnachtsstern ist kurz vor Weihnachten zu sehen.
- Montag wird am Abend am Himmel ein sehr seltenes Spektakel erwartet.
- Zu verdanken ist das Phänomen Saturn und Jupiter.
Grebenstein/Dörnberg - Wer sich für Sterne interessiert, der sollte am heutigen Montag (21.12.2020), zwischen 17 und 18.47 Uhr seinen Blick gen Himmel richten – und hoffen, dass keine Wolken im Weg sind. Denn dann stehen die Planeten Jupiter und Saturn so eng beieinander, dass es so aussehen wird, als würden die beiden verschmelzen.
„Da Jupiter schneller um die Sonne kreist als der von der Erde etwa doppelt so weit entfernte Saturn, bewegt er sich weiter auf den Ringplaneten zu, um diesen im Anschluss zu überholen“, schreibt uns Dirk Ewers aus Grebenstein. Durch die relativ lange Umlaufzeit beider Planeten um die Sonne, findet ein solches Ereignis, das von Astronomen als „große Konjunktion“ bezeichnet wird, laut Ewers immer in einem Zeitabstand von rund 20 Jahren statt.
Saturn und Jupiter: Zuletzt waren sie vor 800 Jahren so nah
Heute sei die Annäherung von Jupiter und Saturn so nah, wie zuletzt vor 800 Jahren. „In jedem Fall wird es zu einer eindrucksvollen Himmelserscheinung kommen“, schreibt Dirk Ewers.
Die 3 Astrologen aus dem Osten (Matthäus 2,1-12), die den neugeborenen #Jesus als König verehrten, hatten nichts anderes gesehen als das Zusammentreffen von Jupiter, Venus und Saturn vor Sonnenaufgang um das Jahr 6/7 vor Chr. Das hat schon Kopernikus berechnet. #Weihnachtsstern https://t.co/fpStcFLN6c
— Dr. Bernhard Dalkmann (@DDalkmann) December 20, 2020
Weiterhin werde es spannend sein, ob die beiden Planeten, „wie ein einziger Weihnachtsstern“ sichtbar werden oder ob das menschliche Auge beide Lichtpunkte voneinander trennen kann. Wie Ewers weiter berichtet, überhole Jupiter in den nächsten Tagen Saturn und setzt sich weiter nach Osten ab.
Amateur-Astronom: Spektakel am Himmel wird aus dem eigenen Garten beobachtet
Auch in Dörnberg erwartet man mit Spannung den heutigen Abend. Amateur-Astronom Ralf Gerstheimer wird dort in seiner privaten drehbaren Sternwarte, die in seinem Garten steht, die scheinbare Verschmelzung beobachten.
Die Sternwarte ist unter anderem mit zwei wuchtigen Teleskopen ausgestattet, die jeweils an eine Kamera angeschlossen sind. Die eine Optik hat eine Brennweite von 3,90 Meter, die andere, ein lichtstarkes Spiegelteleskop, eine Brennweite von einem Meter.
Saturn und Jupiter: Mit bloßem Auge soll der das Spektakel am Himmel zu betrachten sein
Das Stelldichein der beiden Planeten am Montag, sagt der Mann, der von Haus aus eigentlich Diplom-Biologe und EDV-Fachmann ist, könne man aber auch ohne so großen technischen Aufwand betrachten. Selbst mit bloßem Auge.
Besser sei allerdings ein Fernglas, da könne man bereits die Jupitermonde sehen. Wer auch den Ring des Saturns erkennen möchte, müsse schon mit einem Glas mit 30-fachen Vergrößerung an den Start gehen. (Nela Müller und Norbert Müller)
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