180 Kilometer in vier Tagen: Thomas Werner aus Hombressen hat beim Lapland Arctic Ultra mitgemacht

Wer beim Lapland Arctic Ultra mitmacht, muss hart im Nehmen sein. Thomas Werner aus Hombressen hat sich dieser Herausforderung gestellt. Er berichtet über seine Erfahrungen im hohen Norden.
Hombressen – Thomas Werner ist so jemand, den klirrende Kälte, meterhoher Schnee und weites Ödland nicht abschrecken. Deshalb nahm er Anfang März mit seinen beiden Hunden an dem Extremlauf im schwedischen Lappland teil, war dort mehrere Tage in der Wildnis unterwegs.
„Bei der Veranstaltung gibt es zwei Strecken – ich habe mich für die 180 Kilometer lange entschieden“, berichtet er und ergänzt, dass die 500 Meter Tour zu lang für ihn gewesen wäre. Da es ein Zeitlimit gibt, er seine Route in vier Tagen bewältigen musste, war Trödeln nicht angesagt. „Wer mitmacht, muss flott marschieren und möglichst wenig oder am besten gar nicht schlafen.“

Und so lief er täglich um die 18 Stunden durch die arktische Natur, legte mit seinen tierischen Begleitern an allen Tagen um die 50 Kilometer zurück. Mit dabei hatte das Trio einen Schlitten auf dem der lebenswichtige Wasserkocher, ein Schlafsack für Extremtemperaturen, ein Rentierfell als Unterlage sowie Lebensmittel transportiert wurden. „Das Wichtigste dort oben ist, dass man genügend trinkt, denn sonst läuft man schnell Gefahr, sich Erfrierungen zu holen – eine gute Versorgung mit heißem Wasser ist deshalb das A und O.“ Und zwar nicht nur für Werner selbst, auch seine beiden Hunde bekamen das erhitzte Wasser angeboten. Da die Temperaturen bis zu -35 Grad sanken, hatte Werner nicht nur sich, sondern auch einen seiner Hunde mit entsprechender Outdoor-Kleidung ausgestattet. „Mein Weimaraner Ernie brauchte Schutzkleidung“, erzählte er, sein Weimaraner-Husky Mischling Loki hingegen reichte sein Fell als Kälteschutz.
Sportliches Trio: Seine Hunde waren stets treue Begleiter
Die beiden Vierbeiner waren übrigens nicht nur seine Begleiter, sondern mussten mit ihm auch den 20 Kilo schweren Schlitten ziehen. Da es dort oben wenig für die hündische Nase zu erkunden gibt und Schnee den Blick dominiert, war der Lauf sicher auch für die Hunde eine Herausforderung.

Wenn der 51-Jährige von seinen Erfahrungen im hohen Norden berichtet, klingt das wenig dramatisch. „Die absolute Stille, die einzigartige Landschaft und die fast unberührte Natur sind das eigentliche Erlebnis.“ Es sei schon fast etwas Meditatives, da die Eindrücke sehr reduziert seien. Obwohl sich der Hombresser „wenig“ auf den Extremlauf vorbereitet hatte und zuvor nur ein paar Wanderungen mit seinen Hunden als Training unternahm, hielt er gut durch. „Am letzten Tag merkte ich dann schon, dass die Kraftreserven aufgebraucht sind – da waren wir alle drei wirklich froh, als wir im Ziel ankamen.“ Und zwar fast auf den letzten Drücker, war er doch drei Tage und 15 Stunden unterwegs.
Da Werner sich schon vergangenes Jahr an dem Lauf versucht hatte, damals aber wegen schlechter Vorbereitung abbrechen musste, wollte er es diesmal unbedingt schaffen. „Genau das habe ich erreicht, die Zeit war mir dabei völlig egal.“ Neben Werner waren noch 15 weitere Sportler aus der ganzen Welt dabei. 2011 und 2012 hatte Werner übrigens an ähnlichen Extremläufen in Kanada teilgenommen, weshalb er ungefähr wusste, was auf ihn zukommen würde. (Tanja Temme)