Zahl der Jobsuchenden ging im Dezember weiter zurück
Arbeitslosenquote in Hofgeismar bei 4,2 Prozent
Der nordhessische Arbeitsmarkt zeigt sich gegen die Corona-Krise weitgehend immun. Dies geht aus den gestern veröffentlichten Zahlen der Agentur für Arbeit hervor.
Hofgeismar – Die Arbeitslosenquote sank im Bereich der Geschäftsstelle Hofgeismar von 4,4 auf 4,2 Prozent. Sie ist fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau, als sie im Dezember 2019 bei 3,9 Prozent lag. Derzeit sind 1272 Menschen als arbeitslos gemeldet, vor einem Monat waren es 1313.
Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Dezember ist durchaus bemerkenswert. In den vergangenen Jahren stieg sie oft im letzten Monat des Jahres. Der seit Herbst anhaltende Trend, dass sich die Beschäftigungslage normalisiert, hat sich damit auch im Dezember fortgesetzt. Im Oktober noch lag die Differenz zum Vorjahresmonat bei 1,0 Prozentpunkten, jetzt nur noch bei 0,3. „Keine Lust auf Krise“, überschrieb die Arbeitsagentur deshalb auch ihren Dezemberbericht. Der nordhessische Arbeitsmarkt zeige sich von der Corona-Depression unbeeindruckt, analysiert die Agentur die Zahlen.
Vor Euphorie aber warnt der Chef der Agentur Kassel, Detlef Hesse. Denn auch wenn die Entwicklung positiv sei, so habe das Krisenjahr negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. So sei die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen im Jahresvergleich in Nordhessen leicht gesunken. Vor allem vonseiten der Leiharbeiter-Firmen werden weniger Arbeitskräfte nachgefragt.
Nach wie vor gesucht seien hingegen Menschen, die in Heimen oder im Sozialwesen tätig sein möchten. Hier wurde eine Zunahme von 2,7 Prozent an Stellen verzeichnet.
Als bewährtes Mittel gegen den Wegfall von Arbeitsstellen erwies sich erneut die Kurzarbeiterregelung. Im Landkreis Kassel wurde von 169 Betrieben ein entsprechender Antrag für 1447 Personen gestellt.
Dass Betriebe in Krisenzeiten zurückhaltend mit Neueinstellungen sind, lässt sich an der Zahl der offenen Stellen abzeichnen. Im Bereich Hofgeismar wurden zum Jahreswechsel 60 unbesetzte Stellen gemeldet, ein Jahr zuvor waren es noch 80. Diese Tendenz ist schon das ganze Jahr über zu sehen. Insgesamt wurden 2020 der Arbeitsagentur rund 700 freie Stellen gemeldet – ein Viertel weniger als im Jahr zuvor. (Michael Rieß)