Regionalverband befürchtet neue Auflagen für Landwirte
Bauern aus Hofgeismar fahren nach Wiesbaden
Erst die Düngeverordnung, jetzt Gesetze zum Insektenschutz, die die Bundesregierung auf den Weg bringen will: Jörg Kramm befürchtet, dass immer mehr Landwirte aufhören.
Hofgeismar/Wiesbaden - Deswegen beteiligt sich der Regionalbauernverband Kurhessen an einer Mahnwache in Wiesbaden. Kramm ist der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes. Um dem Protest seiner Kollegen Nachdruck zu verleihen, weist Kramm gemeinsam mit anderen Landwirten dort auf die Belastung hin. Coronabedingt hätten die Landwirte auf eine Demonstration verzichtet. Sie wollen mit der kleineren Mahnwache auf ihre Probleme aufmerksam machen. Die findet noch bis zum kommenden Freitag statt.
Vor der Staatskanzlei
Vor der Staatskanzlei, dem Landtag und dem Umweltministerium machen die Landwirte auf ihre Probleme aufmerksam. Dafür will Kramm heute in die Landeshauptstadt fahren, gestern waren andere Kollegen aus dem Kreisteil dort.
Die Landwirte hätten den Eindruck, dass es den Politikern egal sei, wo die Lebensmittel herkommen. Niemand setze sich für den Berufsstand ein. Dabei dürfe man die Nahrungsmittelproduktion nicht aus den Augen verlieren, unterstrich der Grebensteiner: Aufgabe der Bauern sei es, Lebensmittel zu produzieren. Das werde aber mit weiteren Auflagen immer schwieriger und unren-tabler. Dabei habe gerade die Coronakrise gezeigt, wie wichtig die Produktion im eigenen Land sei. Das gelte auch für Lebensmittel.
Verschärfung in Hessen befürchtet
Die Landwirte treibt die Sorge um, dass die Gesetzgebung aus Berlin in Hessen noch verschärft wird. Auch deswegen beteiligen sie sich an der eineinhalbwöchigen Mahnwache in Wiesbaden, erklärte Kramm. Diese Erfahrung hätten die Bauern zum Beispiel bei der Düngeverordnung gemacht.
Bauern wüssten, wie wichtig Insekten seien. Deshalb sollte „Insekten- und Gewässerschutz mit der Landwirtschaft“ erfolgen. Das sei auch die Überschrift zur Mahnwache des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Land schafft Verbindung Hessen (LsV) und der Hessischen Landjugend (HLJ). (Bernd Schünemann)
Kramm: Landwirte arbeiten auch für Insekten
Der Regionalbauernverband wehrt sich dagegen, dass allein die Landwirte das Insektensterben verursachten. Jörg Kramm weist darauf hin, dass Bauern auf verschiedene Weisen versuchten, Insekten zu helfen. So würden Wegeränder nicht mehr wie in der Vergangenheit frühzeitig gemulcht, sodass Kräuter dort blühen können. Außerdem gebe es Blühstreifen, Brachflächen und Uferrandstreifen. Das Land Hessen fördere dazu allein 20 verschiedene Maßnahmen.