Hofgeismar unterstützt Sanierung denkmalgeschützter Bauten in Altstadt

Das Wohnen in denkmalgeschützten Häusern ist oft eine Herausforderung. Die Stadt Hofgeismar wirbt für das Wohnen in der Altstadt, weil Projekte auch bezuschusst werden können.
Hofgeismar – Als aktuelles Beispiel haben Bürgermeister Torben Busse und Bauamtsleiter Dirk Lindemann jetzt das Haus Schützenhagen 11 in der Kernstadt vorgestellt, das als eingetragenes Kulturdenkmal vom neuen Eigentümer Wolfgang Annecke umfassend und denkmalgerecht modernisiert und instandgesetzt wird.
Damit dies leichter fällt, wird das Vorhaben von der Stadt Hofgeismar unter Einsatz von Städtebaufördermitteln als sogenannte Einzelmaßnahme mit einem Zuschuss von 85 000 Euro unterstützt.
„Es entsteht moderner Wohnraum in einem historischen Gebäude in direkter Innenstadtlage. So können attraktive Wohnungen zur Belebung beitragen und die neuen Bewohner von den Vorzügen des zufuß erreichbaren zentralen Versorgungsbereichs profitieren“, meint Bürgermeister Busse erfreut.
Hofgeismar unterstützt Sanierung denkmalgeschützter Bauten in Altstadt: Aufwand ist enorm
In dieser Woche wurde die Modernisierungsvereinbarung als vertragliche Grundlage für die Förderung übergeben. Dabei machten sich Busse und Lindemann vor Ort ein Bild vom aktuellen Zustand und den geplanten Maßnahmen.

Dass die Bauarbeiten ein Vielfaches an Aufwand gegenüber einem Neubau erfordern, wurde bei einem Gang durch das aus dem Jahr 1910 stammende Wohngebäude schnell klar. Etagentoiletten, veraltete Haustechnik und fehlende Dämmung der Gebäudehülle sind dabei nur einige der vielen Baustellen. Durch nicht denkmalgerechte An- und Umbauten wurde das Gebäude zum Ende des 20. Jahrhunderts umgestaltet. Bei den geplanten Arbeiten sollen der ursprüngliche Grundriss und die Außenhülle in Abstimmung mit der Denkmalpflege wiederhergestellt werden.
Sanierung denkmalgeschützter Gebäude in Hofgeismar – im Haus Schützenhagen entstehen zwei Mietwohnungen
Das bedeutet, dass der stilistisch unpassende aufgesetzte obere Teil des Anbaus wieder abgebrochen wird. Am Ende sollen in dem sanierten Haus zwei Mietwohnungen entstehen. Die obere wird eine Dachterrasse erhalten, die untere eine normale Terrasse.

Laut Wolfgang Annecke muss die gesamte Haustechnik erneuert werden, was Elektrik, Wasserinstallationen und Heizung betrifft. Auch Dämmung, Fußböden, Bäder, Isolierung und Dach stehen auf der To-Do-Liste. Die Arbeiten sollen möglichst zum Jahresende 2023 abgeschlossen sein.
Dem Eigentümer Wolfgang Annecke ist dieser Zeitplan durchaus als ambitioniert bewusst: „Möglicherweise wird es auch noch ein paar Wochen im Jahr 2024 bis zur Bezugsfertigkeit erfordern.“ Die Städtebauförderung in Hofgeismar läuft seit 2017 und ist auf zehn Jahre angelegt, in Ausnahmefällen auch noch etwas länger. (Thomas Thiele)
Denkmalgeschützte Häusergruppe
Das Haus Schützenhagen 11 gehört zu einer Gruppe von vier um 1910 auf der ehemaligen Stadtmauer errichteten, denkmalgeschützten Häusern. Das Denkmalbuch beschreibt sie so: Kleine traufständige Wohngebäude mit Krüppelwalmdächern, Hausteinsockel mit Backsteinerdgeschoss mit segmentbogiger Fenstereinfassung. Bedeutung als differenziert gestaltete, materialbetonte Wohngebäude des frühen 20. Jahrhunderts mit landwirtschaftlichem Nebenerwerb.