Stefan Dworak (WSD-Fraktion) bedankte sich bei dem LBIH-Pressesprecher für seinen Mut, „Nichtigkeiten zu erzählen, die wir schon kannten, und nichtssagende Antworten“. Die WSD glaube nicht, dass das Tourismus-Thema Dornröschen noch ziehe, wenn das Hotel nach langer Pause endlich fertig sei. Das Projekt halte er für ein schönes Alibi, meinte Dworak und wurde drastisch: „Was das Land hier liefert, ist eine Sauerei.“ Man merke, welchen Stellenwert Nordhessen in Südhessen habe: „Bringen sie unseren Unmut nach Wiesbaden“. Und ergänzte, dass man schon viel weiter wäre, wenn das Land in die Sababurg soviel Energie gesteckt hätte wie in den Bau von Windkraftanlagen im Reinhardswald.
Frank Nikutta (SPD) war etwas ratlos, was er dem Kreistag berichten solle, wenn er noch nicht einmal Zahlen erhalte über die Investitionen des Landes in den Tourismus. Weil die Burg Gäste aus aller Welt gehabt habe, gelte es nicht nachzulassen: „Wir brauchen die Eröffnung absolut dringend“. Er stellte die Frage, ob das Land die Saba-burg denn verkaufen würde, wenn es das Geld für den Umbau nicht hätte. Viele Besucher seien enttäuscht, wenn sie vor der Burg stünden und keinerlei Infos zu dem Bauprojekt und den Gründen der Schließung fänden.
Auch die CDU nahm eine kritische Position ein. Thomas Stiehl merkte an, dass jeder Unternehmer zunächst mal ein Konzept erstelle, bevor er ein Projekt starte. Tobias Hofmeyer merkte an, dass Besucher von der trostlosen Ruine schwer enttäuscht seien. Er malte sich den Horror aus, wenn der Abriss erfolge und dann das Projekt stillstehe und nur eine Ruine bleibe.
Bürgermeister Torben Busse ergänzte, dass es bei der Sababurg nicht um irgendeine Burg gehe: „Wenn Besucher aus dem Ausland kommen, die wollen das Dornröschenschloss sehen und Neuschwanstein, die kommen nicht wegen der Löwenburg.“ Was die Vertreter aus Wiesbaden jetzt erklärt hätten, das habe man bereits im September 2021 gewusst. Die Stadt Hofgeismar sorge derzeit für ein Kulturprogramm auf der Burg, um das Dornröschen dort zu erhalten. Hier sei mehr Einsatz des Landes gefordert. Es müsse zeigen, dass sich dort etwas tut, positive Signale an die Besucher senden und etwas erzählen. (Thomas Thiele)