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Landesgartenschau Höxter: Gärten, Gerüche und Geschichte

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Von: Thomas Thiele

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Im Archäologiepark wurde auch der Umriss der zerstörten Marktkirche von Corvey wieder sichtbar gemacht.
Im Archäologiepark wurde auch der Umriss der zerstörten Marktkirche von Corvey wieder sichtbar gemacht. © Thiele, Thomas

Die Landesgartenschau findet dieses Jahr in der Stadt Höxter und am Welterbe Corvey statt. Besucher erwartet neben zahlreichen Pflanzen und Gärten auch ein kulturelles Programm.

Corvey – Es ist ein Countdown, der sehr lange vorbereitet wurde und auf den Tag genau ablaufen soll. Wenn am 20. April die NRW-Landesgartenschau am Welterbe Corvey und in der Stadt Höxter startet, soll sich die gesamte Landschaft am Weserbogen, entlang des Flusses und in den Wallanlagen der Altstadt in ein Meer aus Farben verwandelt haben, das mindestens 179 Tage anhält.

Dazu wurden bisher auf dem Landesgartenschau-Gelände 315 000 Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt. Hinzu kommen 32 500 Stauden und Gräser, 700 Gehölze, 3025 Sträucher und Hecken, 900 Rosen sowie mehr als 800 Hopfenpflanzen und 355 Bäume. Mitte März folgt noch die frühlingshafte Wechselflor-Bepflanzung, damit das Landesgartenschau-Gelände zur Eröffnung in allen Blütenfarben erstrahlt.

Bis Anfang April gibt es noch Rabatt auf die Dauerkarte für die Landesgartenschau in Höxter

Das Interesse in der Bevölkerung ist groß. Kürzlich wurde der Meilenstein von bereits 24 000 im Vorfeld verkauften Dauerkarten erreicht (mehr als doppelt so viel wie 2017 insgesamt bei der Landesgartenschau in Bad Lippspringe), dazu kommen noch über 10 000 Tageskarten. Wer die Schau mehr als vier Mal besucht, für den rechnet sich eine Dauerkarte, mit der man sich auch das Warten am Eingang erspart, teilweise gratis mit Bus und Bahn fährt und ermäßigten Eintritt bei den über 100 Lesungen, Konzerten, Theaterstücken, Akrobatik, Tanz und Workshops bekommt. Wegen der großen Nachfrage wird die Verkaufsphase mit rabattierten Dauerkarten verlängert, gab die Landesgartenschau-Geschäftsführerin Claudia Koch bekannt. Statt der regulären 120 Euro kostet die Dauerkarte noch bis einschließlich 10. April 72 Euro (ermäßigt 67 Euro).

Rechtzeitig zur Schau wird nebenan das Schloss Corvey auf Hochglanz gebracht (hier der Haupteingang).
Rechtzeitig zur Schau wird nebenan das Schloss Corvey auf Hochglanz gebracht (hier der Haupteingang). © Thiele, Thomas

Das Gartenschaugelände ist unterdessen so gut wie fertiggestellt, in den letzten Wochen erfolgen temporäre Aufbauten wie Zäune und Kassenhäuschen, erklärt Baustellenchef Paul Seydell. Der neuangelegte Remtergarten hinter dem Weltkulturerbe Corvey, benannt nach dem ehemaligen Küchengarten des Klosters, wird zum Garten für alle Sinne: Blühende Rosen und Stauden bringen den Garten zum Duften, während Beerensträucher und Gemüse im Küchengartenkabinett zum Probieren einladen.

Bei der Landesgartenschau 2023 in Höxter gibt es neben Themengärten auch Angebote für Kinder

Das lang gezogene Gartenschaugelände gliedert sich in drei Bereiche: Der östlichste ist der Remtergarten am Schloss nahe des Schiffsanlegers. Daran schließen sich im Süden am Weserbogen die Landwirtschafts-, Jagd- und Naturschutzausstellung sowie eine Obstplantage und große, weithin riechbare Lavendelflächen und Blühwiesen an. Es folgen am neugestalteten Flussufer die Weserscholle, wo Kinder und Jugendliche spielerisch die Hügel und Täler des Weserberglandes erkunden können sowie die Weserlandschaft mit beispielsweise Fischräucherei, Murmelbahn und Pflückgarten. Auf den Wallanlagen am nördlichen Rand der Altstadt schließlich finden sich Themengärten etwa zu Porzellan, Forschung, Buddha und Hausgärten.

Neugestalteter Weserbogen: Neben einer 800 Quadratmeter großen Blumenhalle mit 13 Blumenschauen gibt es hier auch einen Gartenmarkt, die Hauptbühne auf dem Marktplatz und einen großen Spielplatz (Bild).
Neugestalteter Weserbogen: Neben einer 800 Quadratmeter großen Blumenhalle mit 13 Blumenschauen gibt es hier auch einen Gartenmarkt, die Hauptbühne auf dem Marktplatz und einen großen Spielplatz (Bild). © Thomas Thiele

Derzeit wird der Holzsteg um den Archäologiepark südwestlich des Schlosses gebaut, wo kurze Zeit die wirtschaftlich sehr erfolgreiche Handelsstadt Alt Corvey bestand, bevor sie 1265 von den neidischen Nachbarn aus Höxter zerstört wurde. Spuren von Gebäuden wie der Marktkirche oder des Chirurgenhauses werden wieder sichtbar gemacht, die Besucher können auf der Trasse des uralten Hellwegs spazieren und Schulklassen können ausprobieren, wie man sich Notizen auf Wachstafeln macht oder kocht wie im Mittelalter. (Thomas Thiele)

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Landesgartenschau in Höxter.

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