Mehr Corona-Fälle nach Hofgeismarer Viehmarkt

Nach dem Ende des Hofgeismarer Viehmarktes steigen die Zahlen der positiven Corona-Tests.
Hofgeismar - Nach dem fünftägigen Viehmarkt-Volksfest in Hofgeismar sind die Nachfragen nach offiziellen PCR-Tests in Apotheken und die Krankmeldungen bei Ärzten deutlich angestiegen. Teilweise bildeten sich schon wieder Warteschlangen.
Zahlen gehen steil nach oben
40 bis 50 PCR-Tests pro Tag nimmt aktuell die Hubertus-Apotheke in Hofgeismar vor. Diese offiziellen Tests sind nach wie vor vorgeschrieben, wenn ein Corona-Schnelltest positiv ausgefallen ist. „Seit Montag gehen die Zahlen steil nach oben, wir haben jetzt Fallzahlen so hoch wie in Spitzenzeiten der Pandemie“, schildert Mitarbeiterin Nicole Glänzer die Situation. Die Betroffenen hätten von Viehmarktbesuchen gesprochen, aber auch von anderen Feiern oder Familientreffen, wo sie sich vermutlich angesteckt hätten.
Auch Alina Lang, Inhaberin der Brunnenapotheke, registrierte einen ähnlichen Anstieg der PCR-Tests auf einen zweistelligen Bereich. Die Ansteckungsmöglichkeiten seien vielfältig. Am Himmelfahrtswochenende habe es neben dem Viehmarkt auch noch andere Feste und Feiern gegeben. Aktuell stammten die Betroffenen aus allen Altersstufen und dabei viele ältere Menschen, während es beispielsweise nach den Osterferien positive Fälle eine Zeit lang vor allem bei Schülern gegeben habe, wie Alina Lang berichtet.
Vier bis zehn Tage bis zum Ausbruch
Die Zahl der positiven Fälle könne sich laut Lang in den nächsten Tagen sogar noch erhöhen, denn die Inkubationszeit bis zum Ausbruch der Infektion betrage in der Regel vier bis sieben Tage, mitunter aber auch bis zu zehn Tage.
In der Hausarztpraxis Nolte in Hofgeismar beispielsweise sei die Zahl der Patientenanrufe im Vergleich zu sonst sehr hoch. Etwa 20 Patienten würden sich pro Tag mit positiven Testergebnissen oder Krankheitssymptomen melden. Die würden dann weitergeschickt zu dem immer noch verpflichtenden PCR-Test. Viele seien auf dem Viehmarkt gewesen, aber unterschiedlich lang und mit unterschiedlichen Abständen zu den übrigen Besuchern.
Regeln beim Fest waren bekannt
Bei der Arbeitsgemeinschaft Viehmarkt als Ausrichter des Festes hat man die steigenden Fallzahlen auch registriert, zum Teil sogar im eigenen Bekanntenkreis. Die Regeln beim Besuch des Festes seien vorher bekannt gewesen, viele Menschen seien geimpft und die Vorstandsmitglieder beispielsweise hätten sich vor dem Besuch des Festes jeweils selbst getestet, erklärte ein Vorstandsmitglied gegenüber der HNA.
Nur wenige trugen Masken
Möglicherweise hätten das aber nicht alle Festbesucher vorher ebenfalls so gehandhabt. Auch Mund-Nase-Masken seien bei dem Fest nur von wenigen Menschen getragen worden und der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter sei oft schwer einzuhalten gewesen. Man werde die Entwicklung weiter verfolgen.
Beim Gesundheitsamt von Stadt und Kreis Kassel hieß es, das man möglicherweise nach Pfingsten mit Auswirkungen des Viehmarktes in den Statistiken rechnen könne, oder auch nicht.
Tausende feierten mit
Am Wochenende hatten sich fünf Tage lang Tausende von Menschen bei dem Hofgeismarer Heimatfest auf dem Freigelände und im Festzelt getroffen, um gemeinsam zu feiern. In den beiden Jahren zuvor war das Fest wegen Corona abgesagt worden. (Thomas Thiele)