Speedmarathon: Polizei erwischt neun Temposünder im Kreisteil Hofgeismar

Nur wenige Autofahrer im Kreisteil Hofgeismar waren am Freitag beim Speedmarathon zu schnell unterwegs. Die meisten hielten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung.
Kreisteil Hofgeismar – Zu schnelles Fahren ist nach wie vor die häufigste Unfallursache. Genau deshalb hat gestern einmal wieder ein europaweiter Speedmarathon stattgefunden. An knapp 50 Messstellen in Stadt und Landkreis Kassel wurde die Geschwindigkeit kontrolliert – auch die Hofgeismarer Polizei hatte an zwei Orten Raser im Blick.
Ausgestattet mit Winkerkeller und Laserpistole hatte sich eine kleine Gruppe von Polizisten schon morgens um 8 Uhr an der Kasseler Straße am Ortseingang von Holzhausen positioniert. „Eigentlich ist es etwas unglücklich, den Speedmarathon in den Ferien auszurichten, da es wesentlich ruhiger auf den Straßen ist als gewöhnlich“, sagte Stephan Baulandt von der Hofgeismarer Polizeistation. In einer Stunde fuhren gerade mal 15 Autos an dem Polizisten-Trio bei Holzhausen vorbei, von denen ein Fahrer mit 56 anstatt 50 Stundenkilometern fuhr.
Polizei wechselte nach Grebenstein
Da dort sehr wenig los war, brach die Polizei die Kontrollen vorzeitig ab und fuhren nach Grebenstein. Auch auf der dortigen Hofgeismarer Straße war wenig Verkehr, teilweise dauerte es sogar mehrere Minuten, bis sich einmal wieder ein Fahrzeug näherte. Von insgesamt 53 Autos und Transportern wurde per Laser das Tempo überprüft. Acht davon waren zu schnell unterwegs, überschritten allerdings meist nur um wenige Stundenkilometer die zulässige Geschwindigkeit von 30 km/h. „Die meisten lagen um die 36, 37 oder 38 km/h. Nur einer war mit 45km/h unterwegs, was heute die höchste Überschreitung war“, sagte Polizist Ingo Pies.
Obwohl die Polizei mehr als bei ihren sonstigen Kontrollen erwischte, waren sie doch recht zufrieden mit dem Fahrverhalten der meisten. „Vielleicht fuhren viele auch heute so vorschriftsmäßig, weil sie schon im Vorfeld von unseren Messungen erfahren hatten“, so Baulandt. Grundsätzlich ginge es bei dieser Aktion auch nicht darum, den Verkehrsteilnehmern das Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern sie hinsichtlich ihres Fahrverhaltens zu sensibilisieren. Denn: „Langsam, also angemessen zu fahren, kann Menschenleben retten“, ergänzte Pies.
All jene, die bis zu elf Stundenkilometer zu schnell waren, mussten 30 Euro bezahlen. Drei Stundenkilometer werden dabei als Toleranzbereich abgezogen. „Wer also 34 in einer 30er-Zone fährt, ist dabei.“ Während die meisten ohne Kommentare das Portemonnaie zückten und sofort bezahlten, gab es auch solche, die erst mal diskutieren wollten.
„Ein Verkehrsteilnehmer wollte uns ernsthaft erzählen, dass man an einer Steigung wie an der Schule in Grebenstein beschleunigen müsse und man so automatisch schneller fahre“, berichtete Pies. Von den acht Fahrern, die zu schnell waren, hatten drei ein Auto, dessen TÜV längst abgelaufen war. Auch dies wurde von der Polizei geahndet. (Tanja Temme)